Es gibt Bücher, die dir so zu Herzen gehen, die dein Gemüt berühren, dich emotional mitnehmen, bedrücken - ja vielleicht sogar verstören-, dass es nicht ausreicht, den Inhalt ganz allein zu bearbeiten.
Es gibt Bücher über die man einfach mit anderen sprechen muss. Bücher, die Gedanken aufwirbeln, die man teilen und verarbeiten muss.
Aufhänger für diesen Beitrag ist das Buch "Ein wenig Leben" von H. Yanagihara (hier findet ihr die ein oder andere Besprechung), das vom herausgebenden Hanser Verlag damit beworben wird, dass es bei seinen Lesern auslöst darüber sprechen zu wollen. Ich muss vorweg sagen, dass ich das Buch nicht gelesen habe. Ich weiß über den Inhalt, dass einem der Protagonisten alles Leid geschieht, das einem jungen Menschen nur geschehen kann. (Achtung Spoiler!) Es ist die Rede von sexuellem Missbrauch, psychischer wie physischer Gewalt, Verlusten, Ängsten und Ausnutzung.
Was mich stört ist, dass dieses Buch so hoch gefeiert wird. Ich will nichts dagegen sagen, dass es vielleicht sprachlich herausragend ist, aber das der Inhalt als so außergewöhnlich dargestellt wird, obwohl die Autorin dazu nicht mal recherchiert hat, finde ich etwas schwierig.
Im Jugendbuchgenre werden diese Inhalte vielfach thematisiert. Nicht in diesem Umfang, aber in feinen Büchern, geschrieben von Menschen, die zum Teil berufliche oder private Erfahrungen mit den von ihnen beschriebenen Themen gemacht haben. Robin Roe z.B. war in der Jugendberatung tätig, hat mit Risiko Jugendlichen gearbeitet (Quelle: Carlsen) und ist damit sicherlich schon etlichen Kindern und Jugendlichen begegnet, die Erfahrung mit häuslicher Gewalt gemacht haben. Alex Gino ist seit vielen Jahren in der transgender Bewegung aktiv (Quelle: Fischerverlage) und Lilly Lindner musste die Erfahrungen sexuellen Missbrauchs und damit folgenden körperlichen wie psychischen Erkrankungen am eigenen Leib machen (Quelle: Droemer Knaur).
Die Bücher, die ich euch vorstellen möchte, sind alles wichtige Bücher, die zur Aufklärung beitragen. Die helfen zu verstehen und Augen und Ohren offen zu halten und diese Themen auf den Tisch zu bringen. Gleichzeitig sind es aber auch Bücher, die unglaublich berühren, die emotional bewegen und sprachlich wie handwerklich sehr gut geschrieben sind.
(Quellen: gegen-missbrauch.de, tagesschau.de)Vorab ein paar wirklich fiese Fakten:
- jedes 3./4. Mädchen, jeder 6./7. Junge wird Opfer sexueller Gewalt, jede(r) 2./3. Behinderte
- zu 90 % kommen die Täter aus dem privaten Umfeld des Kindes
- betroffen sind Kinder aller sozialen Schichten
- in 2015 sind der Polizei knapp 14.000 Fälle häuslicher Gewalt gegen Kinder bekannt geworden
- aus meiner Beratungsarbeit beim Jugendamt weiß ich: ein Kind muss 7(!) Erwachsene ansprechen, bis ihr/ihm geholfen wird
"Der Koffer" / Robin Roe / Königskinder
»Wie viele Sterne?«, hat Julians Vater immer gefragt, wenn er ihn abends ins Bett brachte. Zehntausend-Sterne-Tage waren die besten überhaupt. Doch Julians Eltern sind tot. Seit er bei seinem Onkel wohnt, ist ihm ist nichts geblieben als Geheimnisse und ein Koffer voller Erinnerungen. Als Julian seinem Pflegebruder Adam wiederbegegnet, ist er zunächst voller Glück. Adam, der so nett ist und so tollpatschig und trotzdem zu den Coolen gehört. Doch es ist schwierig Vertrauen zu fassen. Und je mehr Vertrauen Julian fasst, desto mehr kommt Adam hinter seine Geheimnisse. Das bringt sie beide in große Gefahr. (Quelle: Carlsen)
Es ist schwierig etwas über "Der Koffer" zu sagen ohne zu viel über den Inhalt zu verraten. Ich kann so viel sagen, dass es ein Paradebeispiel dafür ist, wie willkürlich manch einer seine eigenen Unzufriedenheiten, seine Unsicherheiten und Wut, die er tief drinnen angestaut hat, an schwächeren auslässt. Im Roman gibt es es eine Erwachsene Person, die die körperliche Überlegenheit gegenüber einem Jugendlichen ausnutzt und ihn mit Psychospielchen dazu bringt, Dinge zu tun, die jenseits der Normalität sind.
Bevor ich mit "Der Koffer" begonnen habe, wusste ich, dass eine sehr bewegende und bedrückende Geschichte auf mich zukommt. Dass der Roman solche Ausmaße annimmt, dass es diesen Verlauf gibt, der weit ab von dem ist, was man einen normalen Umgang mit Kindern und Jugendlichen nennt, damit habe ich nicht gerechnet. Robin Roe hat mich zutiefst erschüttert. Es macht mich traurig daran erinnert zu werden, dass es Menschen gibt, die so mit anderen umgeht. Und trotzdem gibt es ganz viele Momente, die mir ein Lächeln aufs Gesicht zaubern. Einfach, weil es nicht nur böse Menschen gibt, sondern auch ganz nette, die Anteil nehmen am Schicksal ihrer Mitmenschen, die sich interessieren und ihr Herz für Andere öffnen, egal welcher Herkunft, Hautfarbe oder sozialer Schicht sie entstammen.
Ein bewegendes Buch über Menschen mit ganz viel Mut und Herz.
"Was fehlt, wenn ich verschwunden bin?" / Lilly Lindner / Fischerverlage
April ist fort. Seit Wochen kämpft sie in einer Klinik gegen ihre Magersucht an. Und seit Wochen antwortet sie nicht auf die Briefe, die ihre Schwester Phoebe ihr schreibt. Wann wird April endlich wieder nach Hause kommen? Warum antwortet sie ihr nicht? Phoebe hat tausend Fragen. Doch ihre Eltern schweigen hilflos und geben Phoebe keine Möglichkeit, zu begreifen, was ihrer Schwester fehlt. Aber sie versteht, wie unendlich traurig April ist. Und so schreibt sie ihr Briefe. Wort für Wort in die Stille hinein, die April hinterlassen hat.(Quelle: Fischerverlage)
Lilly Lindner weiß wie es ist, wenn das Leben so schwer auf einem lastet, dass man am liebsten verschwinden möchte. Nichts mehr zu essen ist eine Form, die diesen Wunsch möglich erscheinen lässt. Sie selbst hat es auf diesem Wege probiert und auch ihre Protagonistin April, die an Anorexie leidet und in einer Klinik lebt, um dort gegen die Krankheit anzukämpfen.
Der Roman ist in zwei Abschnitte geteilt. Im ersten lernen wir Phoebe, Aprils kleine Schwester kennen. Sie beschreibt die häusliche Situation, verschafft einen Einblick in das Leben der Familie. Im zweiten Teil erfahren wir sehr viel über die Gefühlswelt von April. Was geht in ihr vor? Was veranlasst sie zu hungern? Was hat sie in diesen Kreislauf getrieben, aus dem das Entkommen so schwer ist?
Sehr eindringlich und berührend sind Aprils und Phoebes Worte, ihr Wunsch nach einem gemeinsamen Leben ohne die Krankheit Anorexie. Der Kampf ist schwer und nicht immer zu gewinnen. Viel Kraft ist dafür nötig. Viel Unterstützung und ein eiserner Willen, den das Leben nicht jedem gegeben hat und manchmal auch wieder nimmt. Lilly Lindner hat genau diesen Kampf sehr authentisch zu Papier gebracht. In ihrem Roman "Was fehlt, wenn ich verschwunden bin" gibt mit feinen, fast poetischen Worten, einer Krankheit, die meist auf Unverständnis trifft, eine starke Stimme.
Sei, wer du bist!
George ist zehn Jahre alt, geht in die vierte Klasse, liebt die Farbe Rosa und liest heimlich Mädchenzeitschriften, die sie vor ihrer Mutter und ihrem großen Bruder versteckt. Jeder denkt, dass George ein Junge ist. Fast verzweifelt sie daran. Denn sie ist ein Mädchen! Bisher hat sie sich noch nicht getraut, mit jemandem darüber zu sprechen. Noch nicht einmal ihre beste Freundin Kelly weiß davon. Aber dann wird in der Schule ein Theaterstück aufgeführt. Und George will die weibliche Hauptrolle spielen, um allen zu zeigen, wer sie ist. Als George und Kelly zusammen für die Aufführung proben, erzählt George Kelly ihr größtes Geheimnis. Kelly macht George Mut, zu sich selbst zu stehen.(Quelle: Fischerverlage)
"George" / Alex Gino / Fischerverlage
Sei, wer du bist!
George ist zehn Jahre alt, geht in die vierte Klasse, liebt die Farbe Rosa und liest heimlich Mädchenzeitschriften, die sie vor ihrer Mutter und ihrem großen Bruder versteckt. Jeder denkt, dass George ein Junge ist. Fast verzweifelt sie daran. Denn sie ist ein Mädchen! Bisher hat sie sich noch nicht getraut, mit jemandem darüber zu sprechen. Noch nicht einmal ihre beste Freundin Kelly weiß davon. Aber dann wird in der Schule ein Theaterstück aufgeführt. Und George will die weibliche Hauptrolle spielen, um allen zu zeigen, wer sie ist. Als George und Kelly zusammen für die Aufführung proben, erzählt George Kelly ihr größtes Geheimnis. Kelly macht George Mut, zu sich selbst zu stehen.(Quelle: Fischerverlage)
"George" ist so ein feines kleines Büchlein, das ganz viele Leser verdient hat. Gerade im Bereich Transgender ist noch ganz viel Aufklärung notwendig, um der Gesellschaft klar zu machen, dass wirklich JEDER eine wichtige und liebenswerte Persönlichkeit ist, egal in welchem Körper er oder sie geboren wurde.
Alex Gino beschreibt sehr feinfühlig wie es ist, sich im falschen Körper zu fühlen. Ein Gefühl, das alles durcheinander wirbelt. Wie soll man sich zu einer selbstbewussten Persönlichkeit entwickeln, wenn man nicht mal weiß wie und wo man seine Füße fest auf den Boden stellen soll?
Dank Alex Gino hat sich mein Blick auf Transgender verändert. Ich wohne in einem sehr dörflichen Ort und wüsste, wie schwer mein Kind es hier hätte, sollte es im falschen Körper geboren sein. Neben den Fragen, die durch eigene Gefühle aufgeworfen werden, haben ganz sicher sehr viele mit dem Unmut und der Intoleranz ihrer Mitmenschen zu kämpfen. Eine Erfahrung, die keiner machen muss, wenn Aufklärung stattfindet und wir bereit sind uns gegenüber Menschen zu öffnen, die anders sind als wir.
"Hier musst du glücklich sein" / Lisa Heathfield / Carlsen
Ich benutze dieses Wort nicht gern, aber hier ist es mehr als angebracht: "Hier musst du glücklich sein" ist so krass!! Ich kann kaum in Worte fassen wie sehr mich Pearls Geschichte mitgenommen hat. Mit jeder weiteren Seite im Roman, hat mir Lisa Heathfield mehr und mehr die Luft zum Atmen genommen. Ich fühlte mich mitgefangen im Haus der Gemeinschaft um Papa S., in dem so viel Leid und Unrecht geschieht, das einfach unter den Tisch gekehrt wird.
Den Mitgliedern der Sekte werden seit Jahren falsche Wahrheiten vorgegaukelt. Die Älteren von ihnen können sich vielleicht noch an ihr früheres Leben erinnern, die jüngeren kennen nichts anderes, als Papa S. und diejenigen, die sich als ihre Familie ausgeben. Ein Leben nach eigenen Regeln, nach dem Willen eines Einzelnen, der die Menschen um sich herum nach seinen Wünschen dirigiert.
Lisa Heathfield bringt auf den Punkt was eine Sekte ausmacht. Manipulation. Menschen, die sich in schwierigen Lebenssituationen befinden werden ausgenutzt und nach und nach in die erwünschte Richtung gelenkt, bis sie da sind, wo man sie haben möchte. Eingesperrt in einem Zaun aus psychischem und physischem Druck. Ein Druck, der sich, verstärkt durch die naive Sichtweise der Protagonistin Pearl, stark und düster auf mich als Leser überträgt. Ich habe das Buch in kürzester Zeit durchgelesen, konnte mich so wenig davon lösen, wie Pearl von der Gemeinschaft und doch war es kaum auszuhalten. Nach beenden wusste ich nicht, ob ich schreien, weinen oder erleichtert aufatmen soll. Ein sehr intensiver Roman drüber, dass schon wenige Personen dazu in der Lage sind eine ganze Gruppe nach ihren Wünschen zu dirigieren.
EIN ROMAN WIE EIN SCHLAG INS GESICHT.
Und der Beweis dafür, dass du die Hoffnung niemals aufgeben darfst
Rebecca und ihre Zwillingsschwester könnten unterschiedlicher nicht sein: Die eine schön wie im Märchen, die andere hässlich wie die Nacht. Nur eines haben sie gemeinsam: das Elternhaus, in dem Kälte und Gewalt regieren. Seit sie denken können. retten die Schwestern sich gegenseitig vor den Ausbrüchen des Vaters. Bis eine den Ausbruch wagt und die andere zurücklässt.
Denn wenn dein Leben die Hölle auf Erden ist, was hast du dann noch zu verlieren?
Alles. (Quelle: Fischerverlage)
Wie viel Leid erträgt ein Kind, das Opfer von häuslicher Gewalt ist? Nicht annähernd so viel, wie von außen zu sehen ist. Es sind vor allem die inneren Verletzungen, die langfristig Schaden anrichten.
Rebecca und Hephzi leben in der Hölle. Der Vater ist Gewalttätig und fanatisch in seinem Denken und Handeln. Eine von beiden leidet an Gesichtsverformungen aufgrund des Treacher-Collin-Syndroms. Für den Vater ein Zeichen, dass sie eine Teufelsbrut ist. Sie wird ganz besonders oft Opfer seiner Gewalt. Ihre Seele ist zerschnitten von seinen scharfen Worten.
Louisa Reid hat sich in ihrem Debüt einem Thema angenommen, das aus der Realität gegriffen ist. Kinder, die unter dem Fanatismus ihrer Eltern leiden. Die von ihnen misshandelt werden. Von ihnen unterdrückt, geschlagen und abgelehnt werden. Kinder, deren Bedürfnisse nicht gesehen werden. Hephzi und Rebecca dürfen bis zum 16. Lebensjahr keine Schule besuchen. Sie werden Zuhause unterrichtet, wobei sich die Mühe nur bei einer von beiden lohnt. Die andere taugt nichts, kann nichts, ist nichts. Grundlegende Bedürfnisse in den Bereichen Ernährung, soziale Kontakte und Liebe und Zuneigung von wichtigen Bezugspersonen werden ihnen verwehrt. Solch eine Erziehung führt dazu, dass Kinder nicht nur körperlich, sondern auch seelisch verkümmern. Im Fall der Zwillinge kommt nocht dazu, dass der Vater gewalttätig ist. Unter Alkoholeinfluss steigen diese impulsgesteuerten Ausbrüche. Die Autorin deutet viel an, beschreibt einige Handlungen und entwirft somit ein brutales Umfeld, dessen wirkliche Härte der Leser nur erahnen kann.
Louisa Reid hat einen sehr bewegenden Roman geschrieben, der von einem wirklich ernsten Thema handelt. So bedrückend, dass ich das Buch manchmal zur Seite legen musste, um Luft zu holen, wieder Energie zu schöpfen, um durchzuhalten, was zwei Mädchen schon ein ganzen junges Leben lang ertragen müssen. Und eben das ist wichtig. Dass man sich nicht direkt abwendet, dass man ein Auge darauf hat, dass Leid geschieht und dass man in der Lage ist zu helfen und zu unterstützen. Was Louisa Reid in ihrem Buch beschreibt ist so und so ähnlich leider kein Einzelfall. Und auch, wenn nicht alle Wunden heilen können, gibt es die Möglichkeit Narben wachsen zu lassen.
"In deinem Licht und Schatten" / Louisa Reed / Fischerverlage
EIN ROMAN WIE EIN SCHLAG INS GESICHT.
Und der Beweis dafür, dass du die Hoffnung niemals aufgeben darfst
Rebecca und ihre Zwillingsschwester könnten unterschiedlicher nicht sein: Die eine schön wie im Märchen, die andere hässlich wie die Nacht. Nur eines haben sie gemeinsam: das Elternhaus, in dem Kälte und Gewalt regieren. Seit sie denken können. retten die Schwestern sich gegenseitig vor den Ausbrüchen des Vaters. Bis eine den Ausbruch wagt und die andere zurücklässt.
Denn wenn dein Leben die Hölle auf Erden ist, was hast du dann noch zu verlieren?
Alles. (Quelle: Fischerverlage)
Wie viel Leid erträgt ein Kind, das Opfer von häuslicher Gewalt ist? Nicht annähernd so viel, wie von außen zu sehen ist. Es sind vor allem die inneren Verletzungen, die langfristig Schaden anrichten.
Rebecca und Hephzi leben in der Hölle. Der Vater ist Gewalttätig und fanatisch in seinem Denken und Handeln. Eine von beiden leidet an Gesichtsverformungen aufgrund des Treacher-Collin-Syndroms. Für den Vater ein Zeichen, dass sie eine Teufelsbrut ist. Sie wird ganz besonders oft Opfer seiner Gewalt. Ihre Seele ist zerschnitten von seinen scharfen Worten.
Louisa Reid hat sich in ihrem Debüt einem Thema angenommen, das aus der Realität gegriffen ist. Kinder, die unter dem Fanatismus ihrer Eltern leiden. Die von ihnen misshandelt werden. Von ihnen unterdrückt, geschlagen und abgelehnt werden. Kinder, deren Bedürfnisse nicht gesehen werden. Hephzi und Rebecca dürfen bis zum 16. Lebensjahr keine Schule besuchen. Sie werden Zuhause unterrichtet, wobei sich die Mühe nur bei einer von beiden lohnt. Die andere taugt nichts, kann nichts, ist nichts. Grundlegende Bedürfnisse in den Bereichen Ernährung, soziale Kontakte und Liebe und Zuneigung von wichtigen Bezugspersonen werden ihnen verwehrt. Solch eine Erziehung führt dazu, dass Kinder nicht nur körperlich, sondern auch seelisch verkümmern. Im Fall der Zwillinge kommt nocht dazu, dass der Vater gewalttätig ist. Unter Alkoholeinfluss steigen diese impulsgesteuerten Ausbrüche. Die Autorin deutet viel an, beschreibt einige Handlungen und entwirft somit ein brutales Umfeld, dessen wirkliche Härte der Leser nur erahnen kann.
Louisa Reid hat einen sehr bewegenden Roman geschrieben, der von einem wirklich ernsten Thema handelt. So bedrückend, dass ich das Buch manchmal zur Seite legen musste, um Luft zu holen, wieder Energie zu schöpfen, um durchzuhalten, was zwei Mädchen schon ein ganzen junges Leben lang ertragen müssen. Und eben das ist wichtig. Dass man sich nicht direkt abwendet, dass man ein Auge darauf hat, dass Leid geschieht und dass man in der Lage ist zu helfen und zu unterstützen. Was Louisa Reid in ihrem Buch beschreibt ist so und so ähnlich leider kein Einzelfall. Und auch, wenn nicht alle Wunden heilen können, gibt es die Möglichkeit Narben wachsen zu lassen.
Hier bekommen Betroffene Hilfe:
Liebe Nanni
AntwortenLöschenvielen Dank für diesen wichtigen Beitrag!
Man kann deine Energie hinter diesem Beitrag spüren. Die Fakten sind wirklich sehr erschütternd und finde es enorm wichtig, dass diese Themen in der Kinder- und Jugendbuchliteratur thematisiert werden und sie sollten viel mehr auch im schulischen Bereich zum Einsatz kommen.
Ich möchte "Der Koffer" in der nächsten Zeit unbedingt auch noch lesen. Ich hatte es schon in der Vorschau entdeckt und dann kurzfristig wieder aus den Augen verloren. Du hast mich nun wieder daran erinnert, danke dir dafür.
Liebe Grüße und noch ein schönes Pfingstwochenende wünsche ich dir!
Alexandra
Vielen Dank, liebe Alex.
LöschenFreut mich, dass der Beitrag wirklich so rüber kommt, wie ich es erhofft habe.
Das Problem ist tatsächlich, dass Opfer nur sehr schwer zu erkennen sind. Aufklärung ist deshalb wirklich notwendig. Die vorgestellten Romane sind zwar zum größten Teil fiktiv, aber eben von AutorInnen, die sich mit dem worüber sie schreiben auskennen bzw intensiv beschäftigt haben.
Ich wünsche dir eine spannende Zeit mit "Der Koffer" und bin sehr gespannt auf deine Rückmeldung.
Viele liebe Grüße
Nanni
Huhu!
AntwortenLöschenEin toller Beitrag! Solche Bücher sind enorm wichtig, auch wenn das Lesen manchmal wehtut... VOn diesen hier habe ich bisher nur "George" gelesen, viele der anderen stehen aber schon auf meiner Wunschliste.
Ich habe deinen Beitrag HIER für meine Kreuzfahrt durchs Meer der Buchblogs verlinkt!
LG,
Mikka