In meinem Beitrag "Folge deinen Besessenheiten" schreibe ich über die Themen und Hobbys, denen ich mit großer Leidenschaft nachgehe und die mich erfüllen. Ein Leben nach meinen Werten, nach Werten, die mir in meinem tiefsten Inneren etwas bedeuten und mich glücklich machen, die aber auch maßgeblich sind für meine Beurteilung von Handlungen.
Werte dienen mir als Orientierung. Individuell für mich oder unser Familiensystem. Abseits von dem, was wir von der Gesellschaft vorgegeben bekommen. Je bewusster ich mir meiner Werte bin, desto eher kann ich in Krisensituationen darauf zurückgreifen und mich ihrer als Lösungsweg oder Rettungsanker bedienen.
"Werte dienen als Bezugssystem für unser Denken, Fühlen und Handeln." ("Krisenfest. Das Resilienzbuch für Familien" | Romy Winter | Kösel 2021)
Werte können als Grundlage für eine Lebensgestaltung dienen. Aus ihnen können nicht nur Hobbys, sondern auch Routinen erwachsen, die fördernd für meine mentale Gesundheit sind. Mit dem Ausleben meiner Werte gewinne ich an Authentizität mir und meinem Umfeld gegenüber womit ich an Selbstwert und Vertrauen in mich selbst gewinnen kann. Ich stärke damit mein inneres Immunsystem gegen Angriffe der Außenwelt, die Selbstzweifel in mir aufbringen. Ich lasse mich nicht mehr so leicht von der Meinung anderer beeinflussen.
Z.B. all die schönen Lebensstile, die ich auf Instagram sehe. Was nützt mir ein stylisches Tinyhouse am Meer, wenn ich die Größe und Freiheit der Berge brauche. Ein super eingerichtetes und stets aufgeräumtes Haus, wenn ich doch die Zeit mit meinen Kindern mehr schätze, als Ordnung zu halten. Oder eben umgekehrt, wenn Ordnung für mich elementar ist, passt es vielleicht nicht so in mein Leben, alle Zimmer mit Deko vollzustellen.
Das Einbeziehen meiner Werte kann mir dabei helfen eine innere Balance und Ausgeglichenheit zu finden. Mich geerdet zu fühlen, in dem, was ich tue. Bei schwierigen Entscheidungen können meine Werte mir als Ratgeber zur Seite stehen.
Manchmal ist es allerdings nicht ganz einfach zu erkennen, welche Werte aus mir heraus wachsen und welche ich vielleicht durch Erziehung verinnerlicht habe. Es spricht nichts dagegen sich inspirieren zu lassen oder Werte der Eltern zu übernehmen. Kritischer wird es, wenn ich davon ausgehe Werte ausleben zu müssen, die durch Glaubenssätze in mir verankert sind und eher eine Belastung denn eine Stärkung für mich darstellen.
So kann es z.B. sein, dass ich als Kind immer für gute Leistungen gelobt wurde und einen gewissen Ehrgeiz entwickelt habe, um zu gefallen. Tatsächlich bin ich aber eigentlich damit zufrieden, wenn ich ganz gut in einem Bereich bin und muss gar nicht die Beste sein, strenge mich also entgegen meines eigentlichen Bedürfnisses mehr an, als es vielleicht gesund für mich ist. Und letztendlich befriedigt mich mein Sieg dann gar nicht, weil er nicht meiner intrinsischen Motivation entspricht.
Kennst du deine Werte? Wie sehr lebst du nach deinen Werten? Kannst du dich an eine Situation erinnern, in der dir deine Werte Orientierung geben oder dich stärken konnten?
Falls du deine Werte noch nicht kennst oder genau definiert hast, kannst du auf der Homepage von Ein guter Plan einen Test machen, um dir deiner Werte bewusst zu werden.
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