Nellie Bly wurde 1864 in Pennsylvania geboren. Als Kind hörte sie auf den Spitznamen Pink, wuchs in einem wohlbehüteten Elternhaus auf, mit vielen Geschwistern und liebevollen Eltern. Als ihr Vater starb, verlor die Familie all ihr Geld und damit auch ihre Sicherheit. Um die Kinder versorgen zu können, heiratete die Mutter erneut. Von diesem Mann, der soff und ihr und den Kindern gegenüber gewalttätig war, ließ sie sich nach ein paar Jahren scheiden. Das war in Pennsylvania tatsächlich schon erlaubt, allerdings lag die Schuld natürlich bei der Frau. Nellie Bly, die damals noch Elizabeth Jane Cochrane hieß, schwor sich niemals von einem Mann abhängig zu sein und auf eigenen Füßen zu stehen. Durch einen Leserinnenbrief wurde die New York World, die Zeitung von Joseph Pullitzer auf sie aufmerksam. Trotz dem Interesse an ihrem Schreibtalent, musste Nellie Bly dafür kämpfen als Reporterin ernst genommen und nicht in die Abteilung "Kultur" oder so etwas wie Klatsch und Tratsch (Frauenrubriken eben *Augen verdreh*) abgesetzt zu werden. Sie überzeugte mit der Idee über die Nervenanstalt für Frauen Blackwell's Island zu schreiben und dafür als Undercover Journalistin dort zu leben.
So beschreibt es Nicola Attadio in seiner Biografie "Nellie Bly - Die Biografie einer furchtlosen Undercover-Journalistin", die unter anderem auf den Tagebüchern der berühmten Journalistin beruhen. Die Biografie hat einen ganz eigenen, sehr interessanten Schreibstil, durch den wir uns immer wieder in Nellies Gedanken hineinversetzen können. Das lockert das Lesen ein wenig auf, auch wenn die Biografie dieser bewundernswerten Frau sowieso sehr kurzweilig und spannend ist.
Ich wurde aufmerksam auf Nellie Bly, die zwar in ihrem Jahrhundert eine Berühmtheit, mir (und vielen anderen) aber gänzlich unbekannt war, durch den Roman "Reporterin für eine bessere Welt" von Ulrike Fuchs. Darin geht es um Blys Aufenthalt in "Blackwell's Island". Ein unterhaltsamer Einstieg in Blys Leben mit wenig Dramatik und etwas romantisierter, als es vermutlich tatsächlich war. Dennoch wurde ich neugierig auf Nellie Bly und kaufte mir "Miss Bly und die Wette gegen Jules Verne" von Eva-Maria Bast.
Eva-Maria Bast schreibt über Blys Wette die Welt in 75 Tagen, und damit in einem kürzeren Zeitraum als Phileas Fogg, der Held von Jules Vernes Klassiker "In 80 Tagen um die Welt", zu umrunden. Nachdem ich nun auch ihre Biografie gelesen habe, weiß ich, dass Bast sehr gut recherchiert hat und viele Fakten mit eingebaut hat. Ein spannender Roman, weil er viel wissenswertes über Bly, die politischen und gesellschaftlichen Umstände ihrer Zeit und auch ihrer Reise in sich trägt. Insbesondere über Asien hat die Autorin viel berichtet, so dass ein buntes Bild von diesem Kontinent entsteht.
Es lohnt sich definitiv eins oder alle Bücher über Nellie Bly zu lesen. Eine sehr interessante historische Figur, die sicherlich vielen Frauen Mut machte und den Weg ebnete. Ich wünschte, dass solche weiblichen Vorbilder weniger in Vergessenheit geraten würden, daher sind solche Romanreihen sicherlich eine gute Möglichkeit ihnen Sichtbarkeit zu verschaffen.
frauen werden in dieser zeit viel zu sehr untschätzt...lg =) isabella https://isicharming.wordpress.com/
AntwortenLöschenDer Artikel über Nellie Bly auf Nanni's Räuberleben ist einfach großartig! Er bringt nicht nur die inspirierende Geschichte einer beeindruckenden Journalistin zurück ins Bewusstsein, sondern zeigt auch, wie mutig und wegweisend ihr Einsatz für soziale Gerechtigkeit war. Besonders faszinierend fand ich die Erzählung ihrer Reisen und wie sie die Grenzen des Journalismus sprengte. Es ist wunderbar, mehr über starke Frauen zu erfahren, die die Welt im wahrsten Sinne des Wortes verändert haben. Ein Muss für alle, die sich für Geschichte und die Entwicklung des Journalismus interessieren!
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