28.02.11

Auftauchen - Jennifer Haigh


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KLAPPENTEXT:
Was wird aus einer Familie, wenn durch einen Schicksalsschlag die schöne Fassade vom vollkommenen Glück zusammenbricht?
Nach außen sind die McKotchs eine geradezu perfekte Familie. Doch als die 13-jährige Gwen schwer erkrankt, zeigt sich plötzlich, wie einsam jeder von ihnen ist. Zu hoch sind die Erwartungen, die alle haben, zu groß die Zweifel an der Liebe zueinander. Allein Gwen gelingt es schließlich als junge Frau, ihrem Schicksal zu trotzen. Als sie sich verliebt, hat sie das Gefühl, endlich aufzutauchen und befreit zu sein. Doch ihr unverhofftes Glück löst in ihrer Familie fatale Emotionen aus.

Gebundene Ausgabe:
 528 Seiten
Verlag: Droemer (1. April 2010)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3426198592
ISBN-13: 978-3426198599



ZUR AUTORIN:
Jennifer Haigh, 1969 geboren, hat Englisch und Französich studiert, unter anderem in Frankreich, wo sie dann auch unterrichtete. Nach ihrer Rückkehr machte sie einen hervorragenden Abschluss für Journalisten. Ihr erstes Buch „Mrs. Kimble“ wurde mit dem Hemingway Award ausgezeichnet.

EIGENE MEINUNG:
Nach anfänglichen Startschwierigkeiten, die darauf beliefen, erst einmal einen Überblick über die Familie zu bekommen und in den Text einzusteigen, faszinierte mich das Buch so sehr, dass ich beim lesen völlig die Zeit vergaß. Zwischen durch stellte ich mir mehrmals die Frage, warum ich eigentlich so gefesselt war. Was ist das besondere an diesem Buch? Das besondere ist, dass es ein Buch ist über Geheimnisse und Missverständnisse wie sie in jeder x-beliebigen Familie auftreten können.

Des weiteren, die sehr gut herausgearbeiteten Charaktere, die bis ins kleinste Detail gut durchdacht sind, und den Leser immer wieder mit Charakterzügen überraschen, die er ihnen nicht unbedingt zugetraut hätte. Nichts läuft nach Plan, nichts entspricht der Norm. Das ist etwas, was sowohl die Charaktere, als auch die Geschichte so nah an den Leser heranbringt. Es ist ein Stück Realität.

Die Schreibe der Autorin ist bildlich, schnörkellos und bringt damit Handlungen und Gefühle der Protagonisten genau auf den Punkt.

Das Buch ist in mehrere Abschnitte aufgeteilt. Der erste Abschnitt erzählt von einem Familientreffen, bei dem schon die ersten Probleme der Familie McKotch angeschnitten werden. Die beiden Eltern, Frank und Paulette, haben eine Ehekrise, die beiden noch nicht so recht bewusst ist und darauf beruht, dass sie nicht nur aneinander vorbei reden und sich dadurch ständig missverstehen, sondern, dass auch dadurch, dass sie andere Erwartungen von der Welt haben.

Paulettes großes Problem ist, dass sie den Tatsachen nicht ins Auge schauen kann. Sie versucht alles zu beschönigen und hält sich an einem „Heile-Welt“-Schema fest. Dadurch stellt sie erst spät fest, dass in der Familie McKotch alles mehr Schein als Sein ist. Ihr dringlichster Wunsch ist, dass es ihren Kindern gut geht. Dabei übersieht sie völlig, dass auch diese erwachsen werden und ihr eigenes Leben gehen müssen. Auch, wenn sie dabei einige Fehler und auch negative Erfahrungen machen. Irgendwann ist ihre eigene Vorstellung, wie das Leben ihrer Kinder auszusehen hat, so übermächtig, dass sie einen dummen Fehler macht, und damit alles durcheinander wirbelt...

FAZIT:
Ein unterhaltsames Buch, das aufzeigt, wie es in vielen Familien wirklich zugeht. Das darstellt, wie Geheimnisse, die eigentlich dazu dienen sollen, andere zu beschützen ins Gegenteil umschlagen können, und einen völlig gegenteiligen Effekt erzielen können. Eine spannende Familiengeschichte, die hervorragend ohne großes Drumherum auskommt, und trotzdem den Leser in ihren Bann zieht.

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