20.06.11

River - Donna Milner



Natalie ist vierzehn, als der charismatische River an einem heißen Julinachmittag auf der Milchfarm der Wards in den kanadischen Cascade Mountains auftaucht. Mit der sanften Stimme und den aquamarinblauen Augen wird er bald Teil der glücklichen Familie. Doch tragische Ereignisse verändern das Leben aller und die Idylle endet jäh …
Donna Milner wurde in British South Columbia geboren und wuchs in West Vancouver auf. Sie hat vier Kinder und widmet sich nun ganz dem Schreiben. „River“ ist ihr Debütroman. Ihr zweites Buch „Der Tag, an dem Marylin starb“ wurde ebenfalls ins Deutsche übersetzt und erscheint in diesem Monat im Piper Verlag als Taschenbuch.
(Text & Cover: PIPER)


Donna Milners Buch „River“ zu lesen ist wie zu einem Familientreffen zu gehen. Ein Treffen bei dem Geschichten aus Zeiten erzählt werden, die von allen Familienmitgliedern lieber vergessen und verdrängt werden und wo die Familienmitglieder mit dadurch aufkommenden Emotionen überschüttet werden.

Dies gibt mir das Gefühl von Zugehörigkeit, Nähe und Gemeinschaft. Aber wie in allen Familien gibt es in der Familie Ward nicht nur gute, sondern auch schlechte Zeiten. Wie in vielen Familien gibt es auch hier gut gehütete Geheimnisse, die fest verschlossen unter den Teppich der Verschwiegenheit gekehrt wurden, bis sie eines Tages aus ihrem Gefängnis ausbrechen müssen.

Als der schöne „Drückeberger“ River auf der Milchfarm der Familie Ward auftaucht bringt er anfangs frischen Wind in die Familie, der jedoch schon bald zu einem kräftigen Wirbelsturm heranreift, der die Idylle und das Glück der Familie zu zerstören droht.

Donna Milner ist es gelungen einen fesselnden und zugleich sehr bewegenden Roman über Glück, Unglück, Familie, Verlust, Ängste und die Liebe zu schreiben. Von Anfang an hatte ich eine Ahnung was geschehen würde, sobald River in der Familie auftaucht. Ich wusste, welche dunklen Schatten über der Familie lagen und doch hat die Autorin es geschafft, mich mit ihrer Schreibe so in ihren Bann zu ziehen, dass ich immer und immer weiter lesen musste, in der Hoffnung, dass die Geheimnisse nun endlich aufgelöst werden würden. Und sobald dies geschah war ich versunken in einer Mischung aus Überraschung, Bestürzung und Mitleid, denn was durch Verstrickung unglücklicher Umstände mit dem Familienfrieden geschieht, ist mir doch sehr an die Nieren gegangen.

Das schönste an diesem Buch ist, dass man wirklich das Gefühl hat, am Familienleben teilzunehmen. Zu einer Familie zu gehören, der nichts wichtiger ist als der Zusammenhalt und die Familie an sich. Unbedarft und glücklich wachsen die Kinder der Ward Familie auf, so dass sie noch nicht einmal auf Freunde angewiesen sind. Meine Lieblingsszene ist wie die ganze Bande an Weihnachten mit Milchtruck und Kutsche loszieht um gemeinsam Geschenke für bedürftige Mädchen einzusammeln.

 In diesen Kapiteln des Romans liegt so viel Wärme und Zufriedenheit, dass es dem Leser ganz wohlig ums Herz wird. Indem die Autorin Protagonistin Nathalie immer wieder in die Zukunft zurückkehren lässt, verknüpft sie so geschickt die Geschichte, dass sie damit die Spannung immer weiter in die Höhe treibt.

„River“ ist ein Buch, das wunderschön und tragisch zugleich ist. Eins, das dem Leser ein wohlig warmes Gefühl vermittelt und ebenso eiskalte Schicksalsschläge bereithält.Das ihn mit den Charakteren sowohl lachen als auch leiden lässt. Eine Geschichte über den Facetten Reichtum der Liebe und eine Familie, die einem einfach ans Herz wächst.

  • Taschenbuch: 400 Seiten
  • Verlag: Piper Taschenbuch; Auflage: 8 (Mai 2010)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 9783492258746
  • ISBN-13: 978-3492258746
  • ASIN: 3492258743
  • 9,95 €
  • Originaltitel: After River
  • Übersetzung: Sylvia Höfer

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