19.08.13

Wie ich mich einmal in fast alles verliebte - Stefan Merrill Block

Der deutsche Titel des Buches ist meiner Meinung nach unglücklich gewählt, denn so wie ich vermuten auch viele andere Leser eine sehr romantische Liebesgeschichte dahinter.
Das ist jedoch nur bedingt der Fall. In erster Linie handelt dieses Buch von Menschen, mit und ohne Alzheimer, die auf der Suche nach etwas Verlorenem sind. In erster Linie auf der Suche nach sich selbst, ihrem Leben oder dem Inhalt ihres Lebens.
Verpackt ist das Ganze in die tragische, mitreissende Geschichte der Familie Haggard, die schon seit mehreren Generationen von einer Frühform der Alzheimer Krankheit befallen ist und deren Leben auf Lügen aufgebaut ist.
Erzählt wird aus der Ich-Perspektive des Jungen Seth, dessen Mutter an Alzheimer erkrankt ist und nie etwas von ihrem Leben preisgegeben hat, weshalb er sich nun auf die Suche seiner Vorfahren macht, und aus der Sicht des alten Farmers Abel, der sich in die Frau seines Bruders verliebte und dessen Leben eine tragische Wende nahm.
Der Autor, erst 28 Jahre alt,hat sich viele Gedanken zum Thema gemacht und baut einen historischen Teil ein, der über die Geschihte der Alzheimer Erkrankung erzählt.
Manchmal konnte ich seinen Gedankengängen nicht sofort folgen, weshalb ich oft etwas in der Luft hing, bis sich die Zusammenhänge klärten.
Es ist eine Geschichte, die einen stark berührt, mit Protagonisten,deren Charakterzüge so gut herausgearbeitet sind, dass der Leser ein klares Bild von ihnen vor Augen hat. Man leidet und hofft mit jedem Einzelnen mit. Vor allem das Ende, obwohl etwas vorhersehbar drückt stark auf die Tränendrüse.
Infos
Stefan Merrill Block
Wie ich mich einmal in alles verliebte
348 Seiten, Hardcover
Übersetz.(a.engl.) Ingendaay, Marcus
Originaltitel: The Story of Forgetting
Random House, New York
EUR 19,90 [D] / 33,50 sFr.
Erstverkaufstag: 21.08.2008
ISBN 978-3-8321-8039-3

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