Klappentext:
Beekensiel
an der Nordsee, 1939. Der elfjährige Arjen lernt in den Dünen den
Ausreißer Ruben kennen, der abenteuerliche Geschichten von einem
Walfischknochen erzählt. Dieser soll Schicksale bestimmen können
... Es ist der Beginn einer einzigartigen Freundschaft – bis ein
Sommertag alles verändert.
Jahrzehnte später reist Greta Rosenboom mit ihrem Großvater auf die Insel seiner Kindheit. Sie ahnt nicht, dass die windumtosten Strände Beekensiels eine alte Schuld bergen – und ein Geheimnis, das auch ihr Leben verändern wird …
Jahrzehnte später reist Greta Rosenboom mit ihrem Großvater auf die Insel seiner Kindheit. Sie ahnt nicht, dass die windumtosten Strände Beekensiels eine alte Schuld bergen – und ein Geheimnis, das auch ihr Leben verändern wird …
Autorin:
(Quelle: blanvalet)
Tanja
Heitmann wurde 1975 in Hannover geboren und arbeitet in einer
Literaturagentur. Sie veröffentlichte bereits mehrere Romane, unter
anderem den sensationellen Erfolg Morgenrot,
der monatelang auf den Bestsellerlisten stand. Mit Das
Geheimnis des Walfischknochensschreibt
Tanja Heitmann ihre erste Familiensaga vor der stimmungsvollen
Kulisse der Nordsee, dem Ort ihrer ganz persönlichen Sehnsucht.
Eigene
Meinung:
Tanja
Heitmann war mir als Autorin bisher nur im Bereich Jugendfantasy bzw.
Romantasy im Bereich Young Adult bekannt. Mit Spannung habe ich ihren
ersten Roman für Erwachsene Leser beobachtet, der auf den ersten
Blick durch seinen schönen Schutzumschlag ins Auge sticht. Und
obwohl ich mit der See eher negative Erlebnisse verbinde, konnte mich
die Autorin mit diesem atmosphärischen Roman zwischen den Wellen der
Nordsee und den Sanddünen einer kleinen Insel, wirklich begeistern.
Mit
Hilfe des Relikts könne man sein eigenes Schicksal bestimmen. Was
für eine verlockende Vorstellung. Für einen zwölfjährigen
Herumtreiber genauso wie für eine junge Frau, die endlich in ihrem
Leben ankommen wollte.“
Greta
Rosenboom entflieht nach der Trennung von ihrem Freund Erik, dessen
wahres Gesicht ihr erst nach einigen Jahren voller hinter Glanz und
Schein verstecktem Gehabe, auffällt, zu ihrer Familie in den Norden.
Ihr Großvater Arjen hat Geburtstag. In all der Hektik ihres
überstürzten und sehr aufregenden Aufbruchs aus der Schweiz, hat
sie jedoch sein Geschenk vergessen. Also bleibt ihr nichts anderes
übrig als zu improvisieren. Sie schenkt ihm gemeinsame Zeit. Erst
als sie nach Beekensiel reisen, der Insel, auf der Arjen aufgewachsen
ist, und dort eine Reise in seine Vergangenheit unternehmen, bemerkt
sie, wie kostbar dieses Geschenk tatsächlich ist.
Denn
nun berichtet der Großvater von den Träumen und Ängsten seiner
Jugend und davon, wie er zu dem Menschen geworden ist, der er heute
ist. Beeinflusst durch einen jungen Herumtreiber namens Ruben. Einem
Jungen, der Arjen gezeigt hat, was wahre Freundschaft ist, wie stark
ein einzelner Mensch sein kann und was Schicksal bedeuten kann.
„Es
muss an diesem Gerede über das Schicksal liegen, dass sich die
Vergangenheit zum Greifen nah anfühlt, suchte Greta nach einer
Erklärung. Als wäre das Gestern lediglich durch eine dünne Membran
von der Gegenwart abgetrennt, und es brauchte nicht mehr als einen
geheimen Trick, um sie zu überwinden.“
Erzählt
wird abwechselnd aus Gegenwart und Vergangenheit. Ein sehr schönes
Stilmittel, das den Leser nur so über die mehr als 400 Seiten
hinweg fliegen lässt. Auch sprachlich und erzählerisch ist der
Autorin der Sprung vom Jugend- in den Erwachsenenbereich wirklich
gelungen.
Für
mich ist dieser Roman ein kleines Stück eigenes Gefühl, er trifft
mich sehr persönlich, denn ich selbst hatte ein wunderbares
Verhältnis zu meinem Großvater. Ich wünschte, ich hätte noch
einmal die Möglichkeit ihm Zeit zu schenken und mir all seine
Geschichten anzuhören. Es ist nicht nur ein schöner Zeitvertreib,
sondern hilft dabei sich selbst wahrzunehmen. Es gehört zur eigenen
Identifikation, was auch an den Protagonisten Greta und Mattes
deutlich wird. Sie haben immer wieder Schwierigkeiten damit mit sich
selbst ins Reine zu kommen, ihre Träume und Wünsche zu bemerken und
so auch die Liebe anderer zu lassen zu können. Doch Arjens
Vergangenheit voller Geheimnisse und die gemeinsame Reise durch
diesen Lebensabschnitt helfen auch ihnen dabei...
„Er
hat einen Raum in mir geöffnet, von dem ich nicht einmal geahnt
habe, dass er existierte. Jemanden auf diese Weise zu lieben
verändert den Blick auf einen selbst und auf die Welt.“
Fazit:
„Das
Geheimnis des Walfischknochens“ ist ein sehr authentischer und
gefühlvoller Roman über Freundschaft, Identität und das Schicksal,
dessen Weg wir in manchen Fällen selbst bestimmen können, das
häufig aber schon lange seine eigenen Fäden gesponnen hat. Tanja
Heitmann hat einen Roman geschrieben, der mir sehr viel Freude
bereitet hat, da ich die Protagonisten einfach unheimlich gern
mochte, der mich aber auch auf einer persönlichen Ebene berührt,
für jede Menge Gänsehaut und am Ende sogar für zwei, drei kleine
Tränchen gesorgt hat.
Buchinfo:
blanvalet (August 2013)
480 Seiten
19,99 €
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