Klappentext:
Einem
Münchner Auktionshaus wird ein Bild des berühmten
impressionistischen Malers Leo Reichenstein angeboten, das 70 Jahre
als verschollen galt. Die junge Kunsthistorikerin Anna Falkenberg hat
Zweifel an der Echtheit des Gemäldes. Ihre Nachforschungen führen
sie zur Galerie Richardson in London. Der attraktive Oliver
Richardson, der die Galerie leitet, rät Anna, sich an seinen
Großvater Henry zu wenden. Oliver begleitet Anna auf ihrer Reise an
die wildromantische Küste Cornwalls. Doch als Anna mit Henry
Richardson spricht, ist sie zutiefst irritiert. Denn die Geschichte
des Bildes führt in das besetzte Berlin der Nachkriegszeit zurück
und scheint eng mit ihrer eigenen Geschichte verbunden zu sein.
Autorin:(Quelle: Goldmann)
Micaela
Jary stammt aus Hamburg und wuchs im Tessin auf. Nach einem
Sprachenstudium absolvierte sie ein Zeitungsvolontariat und arbeitete
viele Jahre als Redakteurin, bevor sie sich ganz der Schriftstellerei
widmete. Geschichte und Geografie sind ihre liebsten Themen, ihre
Faszination gilt dabei vor allem Süd- und Ostafrika. Sie hat eine
erwachsene Tochter und lebt nach einem langjährigen Aufenthalt in
Paris heute mit Mann und Hund in München und Berlin.
Eigene Meinung:
Der
Name Micaela Jary ist mir schon einige Zeit ein Begriff. Schon oft
habe ich ihre Bücher beäugt und dann doch erst mal wieder aus der
Hand gelegt, da ich mit Romanen á la Sarah Lark etc., die in
exotischen Ländern oder auch Australien und Neuseeland spielen,
nicht unbedingt etwas anfangen kann. Dennoch ist mir die Autorin
immer wieder ins Auge gestochen und so habe ich mich sehr gefreut,
dass von ihr nun ein Roman erschienen ist, der sich hauptsächlich in
Deutschland und England abspielt. Eine große Freude, denn obwohl es
so ein paar Dinge gab, die mir nicht so gut gefallen haben, war es
ein Vergnügen "Das Bild der Erinnerung" zu lesen.
Protagonistin
Anna ist eine sympathische und scheinbar bodenständige junge Frau.
Als alleinerziehende Mutter kämpft sie sich durchs Leben. Auch ihr
Job als Kunsthistorikerin ist nicht immer leicht, denn im
Auktionshaus erwartet man dass sie Gemälde zu besten Preisen
verkauft und ganz nebenbei macht Annas Chef ihr unmoralische
Angebote, die sie keinesfalls annehmen möchte. Immer häufiger fühlt
sie sich einsam, doch bosher hatte sie mit Mänenrn einfach kein
Glück. Besonders mit dem Vater ihrer kleinen Tochter Emily, der nun
wieder heiratet und auf perfekte Familie machen möchte.
Mit
dem Bild "Das Liebespaar" scheint jedoch ein ganz neuer
Wind in Annas Leben zu wehen. Nicht nur, dass sie das Bild auf
seltsame Weise fasziniert, die Nachforschungen zu dem Gemälde ziehen
ihre ganz eigenen Kreise. So kommt sie beispielsweise in Kontakt mit
dem jungen englischen Galeristen Oliver Richardson, aber auch mit der
deutschen Vergangenheit: dem zweiten Weltkrieg, der plötzlich auch
auf persönlicher Ebene eine Rolle zu spielen scheint. Anna ist
umgeben von Geheimnissen, verschleierten Wahrheiten und dramatischen
Schicksalen.
"Das
Bild der Erinnerung" liest sich sehr gut an. Es ist flüssig
geschrieben und der Leser findet schnell den Einstieg in die
Geschichte. Die Autorin springt kapitelweise in der Zeit und wirft
ihren Lesern damit immer mal wieder Häppchen der eigentlichen
Handlung vor, die bereits im zweiten Weltkrieg beginnt und im Jahre
2010 erst zur Auflösung findet. Im Prolog erfahren wir jedoch schon
einen wichtigen Hinweis dazu, was es mit dem Bild auf sich hat und
darum zieht sich die Geschichte dann in immer engeren Kreisen
zusammen. Wären nicht manche Dinge vorausschaubar, würde so eine
unerträgliche Spannung entstehen. Mir ging es jedoch an einigen
Stellen schon so, dass ich wusste, was wie ausgeht, wer mit wem usw.
Im Großen und ganzen ist es jedoch so gewesen, dass ich die
Geschichte trotzdem mit Spannung verfolgt habe.
Eigentlich
war es ganz genau so: Ich habe ein paar Sätze gelesen, habe mir dann
gedacht "Mmmh, eigentlich ist die Schreibe für meinen Geschmack
ein klein wenig zu schmalzig", konnte dann aber das Buch kaum
wieder aus der Hand legen. Es gelingt der Autorin problemlos einen
Sog aufzubauen, dem man sich als Leser nur schwer entziehen kann.
Dafür sind nicht nur die sehr sympathischen Protagonisten
verantwortlich, sondern auch die sehr faszinierende Geschichte, die
sehr authentisch wirkt.
Fazit:
"Das
Bild der Erinnerung" ist eine romantische Geschichte, die den /
die LeserIn in das zerstörte und wirtschaftlich schwache Deutschland
der Kriegsend- bzw. Nachkriegszeit entführt. Mit Wechseln zwischen
Vergangenheit und Gegenwart gelingt es der Autorin den Leser
mitzureißen. Wer ein bisschen Kitsch gut abkann und authentische und
interessante (Liebes-)Geschichten mit einem gewissen Lernfaktor mag,
kommt hier ganz auf seine Kosten.
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