Klappentext:
Das
Paradies ist machbar, glaubt der 9-jährige David. Man müsste nur
das Geld ein wenig umverteilen. Oder die Kühe von nebenan
freilassen, die noch nie auf der Weide waren. Dass David begonnen
hat, seine oft wilden Pläne in die Tat umzusetzen, erfährt seine
Mutter Lovis erst, als er nach einem Unfall im Koma liegt. Sie findet
seine Aufzeichnungen und beginnt zu kämpfen: um ihren Sohn, um ihre
zerrüttete Ehe und um das Paradies auf Erden, das zu scheitern
droht.
Autorin:(Quelle: Droemer Knaur)
Antonia
Michaelis, 1979 geboren, begann bereits als Kind zu schreiben. Sie
ist eine renommierte Autorin von zahlreichen Büchern und
Theaterstücken für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Ihr Roman
„Der Märchenerzähler“ wurde für den Deutschen Jugendbuchpreis
und den Buxtehuder Bullen 2012 nominiert. Antonia Michaelis lebt mit
ihrem Mann und ihren zwei Töchtern in einem Dorf nahe der Insel
Usedom.
Eigene Meinung:
Als
der 9-jährige David bei einem Verkehrsunfall so schwer verletzt
wird, dass er ins Koma fällt, ist seine Mutter Lovis zu tiefst
erschüttert. Angeblich sei er extra auf die Autobahn gelaufen. Wie
aus dem Nichts dort aufgetaucht. Doch wie ist er dort hingekommen?
Was wollte er dort? Lovis ganzes Leben ist nun durcheinander
gebracht. Dabi hatte sie zuvor schon genug Probleme. Mit ihrem Job
als Künstlerin, mit ihrer Ehe, mit der dicken Mauer um sie herum ...
Doch dann findet sie Davids "Werkstattberichte" und beginnt
die Dinge aus einem anderen Winkel zu sehen. Und mit der neuen
Betrachtungsweise beginnt sie nicht nur darüber nachzudenken,
sondern aktiv an ihrem Leben und ihrem Umfeld zu arbeiten.
Davids
Werkstattberichte sind eine Art Experiment. Der Junge entdeckt, dass
das Leben nicht gerecht zugeht und positive und negative
Lebenseinflüsse häufig schier willkürlich verteilt. Das findet er
gemein. Er möchte, dass es allen gut geht. Dass es "das
Paradies" auf Erden gibt. Für Jeden. Für die arme alte
Nachbarin, die nicht ins Heim möchte, die humpelnde Spaziergängerin
und seine Freundin Lotta, deren Mutter viel zu viele Kinder und zu
wenig Geld hat. Er beginnt eine ganze Reihe von Versuchen und
vielleicht gelingt es ihm die Welt zumindest ein klein wenig zu
verbessern.
Ich
bin ein großer Fan der Autorin Antonia Michaelis und mag an ihr vor
allem, dass man nie genau weiß, was einen erwartet. Eins ist mir
jedoch schon immer aufgefallen: sie ist sehr poetisch und hat häufig
einen besonderen Blick auf manche Dinge. Verschleiert sie gern oder
stellt sie so dar, dass jeder seine eigene Betrachtungsweise
entwickeln kann. In ihrem Roman für Erwachsene "Paradies für
Alle" vereint sie eine Mischung aus Philosophie und Religion.
Wer vor allem mit dem Letzteren nichts anfangen kann, ist in dem Buch
sicher falsch aufgehoben, wobei es vielleicht auch dazu beiträgt
diese Sichtweise ein wenig zu ändern...
Einer
der Hauptcharaktere des Buches ist der 9-jährige David, der mit
seinen Experimenten nicht nur sein unglaublich gutes Herz unter
Beweis stellt, sondern auch zum Nachdenken anregt. Mir gefällt es
sehr gut, dass der Leser dabei nicht auf sich allein gestellt wird,
sondern quasi in Begleitung von Lovis durch diverse Gedankengänge
geführt wird. Allerdings finde ich viele Gedanken des Jungen wenig
authentisch. Natürlich gibt es Kinder, die in diesem Alter schon
besonders schlau sind, und ich denke es geht gerade darum, dass
Kinder sich viele Gedanken machen, Ängste und Nöte der Menschen
ernster nehmen und auch ihre eigenen Sorgen entwickeln, aber David
ist mir manchmal ein wenig zu fern von einem realistischen
9-jährigen, was mich ein bisschen gestört hat. Ebenso die Länge
des Buches, denn an manchen Stellen wird es doch etwas langatmig.
Eine
weitere große Rolle spielt Davids Mutter Lovis. Sie ist diejenige,
die Davids Geheimnissen auf den Grund geht. Sie ist diejenige, deren
Leben den größten Bedarf an Veränderung hat. Manchmal muss man
zuerst in ein tiefes Loch fallen, um selbst wieder bergauf zu finden
...
Fazit:
“Paradies
für Alle” ist, wie der Titel schon ahnen lässt, ein Buch, das
sich mit dem Paradies beschäftigt. Ein Paradies, das dazu beiträgt,
dass die Ungerechtigkeit auf der Welt ein kleines bisschen besser
verteilt wird, und das alle Menschen glücklich machen soll. Dafür
sorgen möchte ein 9-jähriger Junge, der dafür ein hohes Risiko
eingeht. Ein Roman, der an manchen Stellen etwas langatmig ist und
auf mich teilweise gestellt wirkt, mich dann aber mit großen
Gefühlen, Gänsehaut und unvorhersehbaren Wendungen wieder
versöhnlich stimmen kann.
Buchinfo:
Droemer Knaur (März 2013)
480 Seiten
14,99 €
hier kaufen
480 Seiten
14,99 €
hier kaufen
Hey,
AntwortenLöschenich weiss nicht ob der letzte Kommentar ankam, irgendwie zickte grad mein Inet :)
Eine wirklich sehr schöne Rezension der ich voll und ganz zustimme.Für mich ist dieses Buch etwas ganz besonderes, wie fast alle ihre Bücher - nur das dieses hier sehr philosophishc war mit ganz viel Tiefgang :)
LG Ela
Das klingt unheimlich interessant und ist gerade (wie soll es auch anders sein) auf meine Wunschlist gewandert :)
AntwortenLöschen