16.01.14

[SERAPH Longlist] Die wundersame Geschichte der Faye Archer - Christoph Marzi

Klappentext:


»Geschichten sind wie Melodien!« Mit diesen Worten verzaubert Alex Hobdon die junge Buchhändlerin Faye Archer vom ersten Augenblick an. Als er sein Skizzenbuch in ihrem Laden vergisst, tut Faye etwas völlig Untypisches: Sie schreibt Alex über Facebook an, und aus ein paar kurzen Chats entwickelt sich eine berührende Liebesgeschichte. Doch dann erfährt Faye, dass Alex ein Geheimnis verbirgt, das so unglaublich klingt, dass es eigentlich nur wahr sein kann, und Faye muss sich entscheiden, ob ihre Liebe zu Alex stark genug ist, dieses Geheimnis zu teilen ...

Autor:
(Quelle: Heyne)


Christoph Marzi, Jahrgang 1970, wuchs in Obermendig nahe der Eifel auf, studierte in Mainz und lebt heute mit seiner Familie im Saarland. Seit dem großen Erfolg seiner Saga um die Uralte Metropole (Lycidas, Lilith, Lumen und Somnia) ist er einer der erfolgreichsten deutschen Phantasik-Autoren.

Eigene Meinung:


"Geschichten sind wie Melodien."

Dieses Zitat führt den Leser durch Marzis neusten Roman "Die wundersame Geschichte der Faye Archer" wie ein roter Faden. Melodien sind Fayes Leben, die, um sich den Lebensunterhalt zu sichern bei dem vermutlich einzige Shaolin Buchhändler der Welt arbeitet, eigentlich aber Musikerin ist. Holly Go! wie Holly, die Protagonistin aus "Frühstück bei Tiffany", so lautet ihr Künstlername, mit dem sie bei Auftritten in eine völlig andere Rolle schlüpfen kann. Doch welche der beiden ist die reale Person? Faye, die die Melodien des Lebens aufgreift, oder Holly, die sie vertont und ihren Zuhörern nahe bringt.

Protagonistin Faye, die mir seltsamerweise auch eher als Holly im Kopf bleibt, war mir zunächst eher unsympathisch. Ich fand sie etwas nervig, etwas oberflächlich, was ihr in der Handlung auch ein klein wenig zum Verhängnis wird. Je weiter die Geschichte sich entwickelt, desto mehr schlich sie sich in mein Herz. Mica, Fayes Chef im Buchladen und Yogalehrer, mochte ich von Anfang an. Er bringt mit seinen Weisheiten, seinem Glauben an Schicksal, Karma und Glück, ein kleines bisschen Magie in den Roman oder auch ins Leben.

">>Die wenigsten Menschen erkennen das Glück, wenn sie es sehen."<<

Real oder nicht Real? Schein oder Wahrheit? Das sind Fragen, die für Marzis Romane typisch sind. Immer wieder spielt er mit den Illusionen  der Handlugsstränge und denen der Leser. Dies kennt man schon aus seinen Büchern aus der alten Metropole und dem begegnet man auch in diesem Roman, der eigentlich zeitgenössisch ist und irgendwie doch nicht in der Gegenwart spielt. Wer also ein Buch erwartet, das mit "Lycidas", "Lyra" etc. identisch ist, der darf ein bisschen tolerant sein und seinen Horizont um eine weitere schriftstellerische Seite Marzis erweitern.

Der Roman beginnt leicht und lässt uns zunächst vermuten, einer gewöhnlichen Geschichte einer gewöhnlichen jungen Frau zu begegnen. Die erste Illusionen, die Marzi uns auftischt. Dann geraten wir in eine Liebesgeschichte, die so bezaubert, dass man schnell wissen möchte wann und wie die beiden zueinander finden, bis wir uns plötzlich in einem Rausch aus Raum, Zeit und Verwirrungen wiederfinden. Spannung, die mich dazu brachte, den Roman innerhalb kürzester Zeit zu verschlingen. Lediglich das Ende überrennt mich dann doch ein bisschen. Da geht es mir ein wenig zu schnell, wofür ich kleine Minuspukte vergebe.


Fazit:


Ich bin mal wieder beeindruckt. Beeindruckt davon, wie mühelos Marzi der Sprung zu einem Roman wie diesem gelingt. Einem Roman, der nur ganz tief im Inneren Ähnlichkeiten zu vorangegangenen Werken aufweist. Er ist und bleibt für mich der Meister der Worte, der Poesie und der Emotionen, denn egal auf welche Art er den Leser anspricht, er schafft es immer wieder diesen mit seinen klugen Worten zu berühren und in Bann zu ziehen. Und wer die Augen offen hält, der findet zwischen all den Illusionen, die Marzi schafft, jeder sein eigenes kleines Stück Wirklichkeit.

">> Keiner muss die Seele eines Buches suchen. Die Seele des Buches findet den Leser. Das tut sie immer.<<"

Buchinfo:


Heyne (August 2013)
384 Seiten
14,99 €
hier kaufen

5 Kommentare:

  1. Das klingt nach einem schöne berührenden Buch. Tolle Rezi. Lg Petra

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    1. Danke :)
      Also ich muss gestehen es gibt Bücher, die noch mehr berühren. Aber Christoph Marzi ist ein Autor, der mit seiner Schreibe unheimlich an mich ran kommt. Das geht mir immer und immer wieder so, wenn ich eins seiner Bücher lese.

      LG Nanni

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  2. Dieses Buch von Christoph Marzi steht noch auf meiner must-read-Liste! Ich liebe den Schreibstil und die ausdrucksstarken Worte, die er immer findet. In seine Bücher kann ich immer voll und ganz abtauchen!

    Ich habe hier übrigens noch einen Tag für dich:
    http://bluenaversum.blogspot.de/2014/01/unter-200-follower-tag.html

    LG
    Kathi

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    1. Dann werde ich mal gespannt auf deine Rezi warten :) Mal schauen, was du dazu sagst :)

      Danke für den Tag, aber ich beantworte nur ganz selten Tags. Dieser ist mir schon mehrmals angeboten worden und leider ist er mir im Moment grad etwas zu aufwendig. Sorry.

      LG Nanni

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  3. Ich glaube das Buch werd ich bald lesen :)
    Einen schönen Blog hast du !!!
    Liebe Grüße
    http://sabriminisbuch.blogspot.de/

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