01.02.14

[SERAPH Longlist] Herbstbringer - Björn Springorum


Autor:
(Quelle: Baumhaus)
Björn Springorum, geb. 1982, lebt in Stuttgart, liebt düstere Musik und schöne CD-Verpackungen fast ebenso sehr wie Bücher, hat mit viel Freude Englisch und Geschichte studiert, mag das viktorianische Zeitalter, hat einen Flur voller kleiner Bilderrahmen, hätte gern eine riesige Pfeffermühle und gibt sein Geld bevorzugt für Reisen in ferne Länder aus.
er mag Worte. Sie machen ihn glücklich. Noch glücklicher wird er, wenn sich diese Worte zu besonders schönen Sätzen zusammentun und sich anschließend in einem gebundenen Buch niederlassen, dass er sich in sein Regal stellen kann.

Eigene Meinung:
"Herbstbringer" ist für den SERAPH, den Preis der deutschen Phantastik Akademie, in der Kategorie "Bestes Debüt" nominiert und eins der Bücher, die ich mir im Rahmen unseres Projektes von dieser Liste ausgesucht habe. Besonders angelockt hat mich das schöne Cover, der poetisch klingende Titel "Herbstbringer" und der Inhalt, der viele Geheimnisse verspricht.

Fangen wir vorne an: Nicht nur das Cover ist wunderschön, sondern auch die Seiten. Die Kapitelanfänge sind mit einem Ast mit Herbstblättern verziert, Abschnitte innerhalb dieser Kapitel werden von Efeuranken getrennt. Dies spiegelt ebenso gut wie der Titel wieder was dem Autor auf dem Herzen liegt: Worte, Poesie, Atmosphäre.

Inhaltlich befinden wir uns im England der Gegenwart, was man jedoch leicht vergisst, da Protagonistin Emily nicht nur mentale Zeitsprünge in die Vergangenheit unternimmt, sondern das ganze düstere Ambiente auf den Leser wirkt, als würde es im viktorianischen Zeitalter spielen, eben das Zeitalter, das der Autor so gerne mag. Verstärkt wird dies nicht nur durch unheimliche U-Bahn Schächte, düstere Gestalten und gruselige Begegnungen, sondern auch durch die Tatsache, dass Emily ein Waisenkind ist. Hatten wir doch irgendwo schon einmal .... Parallelen zu mir bekannten Autoren lassen sich hier und da nicht leugnen und auch der Einsatz von Charakteren, die man schon aus anderen Geschichten kennt, machten mich zunächst etwas vorsichtig.

Vom Gefühl her fiel ihm der Einstieg ins schreiben etwas schwer. Handlungen und Sätze waren für mich teilweise etwas unrund. Das debütieren zeigt seine Spuren. Doch dann findet er immer mehr seine eigene Linie und ehe man sich versieht begegnet man zwar hier und da noch einem altbekannten Gesicht, aber in einer neuen Kreation. Der Autor findet seinen Stil, findet in seine Geschichte hinein und lässt sie so zu seinem eigenen Werk werden.

Über den Inhalt mag ich gar nicht so ganz viel sagen, denn schnell verrät man hier einfach viel zu viel. Der Umfang an Fantasyfiguren ist vielschichtig und vor allem Vampirfans kommen auf ihre Kosten. Besonders gut gefallen hat mir, dass es Björn Springorum gelungen ist Spannung ins Buch zu bringen und mich zu gruseln. Dennoch hinterlässt mich das Buch etwas zwiegespalten aufgrund der vorher genannten Dinge, die mir nicht so gut gefallen haben. Ich würde einem weiteren Roman des jungen Autors allerdings jederzeit wieder eine Chance geben.

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