"Es gibt im Leben besondere Momente. Momente, von denen man im Augenblick des Geschehens denkt, dass man den Klang oder die Farbe, den Geschmack oder das Gefühl für immer festhalten möchte. Aber man vergisst sie trotzdem. Manche Momente allerdings sorgen dafür, dass sie nicht verblassen, auch wenn das Bühnenbild gar nicht aufwendig ist. Warum? Weil sich in ihnene vielleicht die Einfachheit und nur für einen kurzen Moment die ganze Weite des Lebens zeigt."
Christine Vogeley, die Rheinländerin, die Berlin und Brandenburg als Wahlheimat auserkoren hat, war mir bis dato leider völlig unbekannt. Mit ihrem neusten Roman "Die Liebe zu so ziemlich allem" hat sich das zum Glück geändert. Das Buch ist nicht nur optisch einfach so schön anzusehen, dass es ebenfalls einen Platz in einem Setz- oder Schaukasten verdient hätte, sondern ist einfach perfekt für heimelige (herbstliche?) Stunden. Ein Wohlfühlroman, den man am liebsten mit all seinen lieben Menschen teilen möchte.
" 'Dann sind sie also restlos glücklich hier?'
'Oh nein. Aber restlos richtig. Am richtigen Platz zu sein ist wichtiger. Vielleicht ist das ja Glück.' "
So wie das Kästchen auf dem Schutzumschlag eine bunte Mischung an gesammelten Werken, - die sicher alle ihre eigene Biografie in Bezug auf ihren Finder haben -, zeigt, so füllt die Autorin auch den Inhalt des Romans. Wir begegnen sehr vielen sehr sympathischen Menschen, mit sehr spannenden und rührenden Geschichten. Zwischenmenschlichkeit wird in diesem Roman ganz groß geschrieben und so lernen wir nicht nur die Protagonisten mit all ihren Stärken und Schwächen, positiven wie negativen Erfahrungen kennen, sondern begegnen auch vielen Nebenfiguren, die voller Leben sind.
"Und dann liefen die Tränen.
Weil es so traurig war.
Traurig, sein Kind zu lieben und keine Sprache zu finden, die es verstand."
Da ist Protagonistin Carlotta, Kuratorin eines kleinen Museums, alleinerziehende Mutter einer sehr pubertären Tochter. Aufgrund eines Auftrags begegnet sie dem schwedischen Professor Gösta Johannsson, der von familiären Problemen belastet, so dringend wie Carlotta eine Auszeit benötigt. Onkel Henri, der Bildhauer, der nur in seiner Arbeit den Tod seiner geliebten Frau vergessen kann und trotzden immer ein offenes Ohr für die Probleme der anderen hat. Emily, die taffe Geschäftsfrau und weltbeste Köchin, die in einer Beziehung mit dem "Zwangsbeglücker" Friedrich lebt, mein ganz besonderer Liebling Leo, der stille Junge, Naturfreund und Beobachter und so viele mehr. Allesamt mit so viel Liebe kreiert, dass man sich gerne zwischen ihnen bewegt, gern zu ihnen zurückkehrt und das Gefühl hat, man würde ebenfalls seit Jahren zu dieser Gemeinschaft dazugehören, auch wenn man plötzlich feststellen muss, dass jeder sein eigenes Geheimnis mit sich herum trägt.
"Das ist doch das Wertvollste, was ein kleiner Mensch haben kann, Neugierde!"
"Die Liebe zu so ziemlich allem" wird tatsächlich geprägt vom Wort Liebe. Ohne Kitsch, mit wirklich viel Liebe zum Detail und zu den Charakteren, erzählt die Autorin eine Geschichte, die so real wirkt, dass man sich als Leser ganz mühelos hineinversetzen und vor allem sehr wohlfühlen kann. Ganz vorn steht die Liebe zwischen Eltern und Kindern, die sicher die wichtigste Bindung des Menschen ist. In diesem Bereich spricht mir die Autorin so häufig aus der Seele, dass ich mich von ihr verstanden und aufgenommen fühle. Aber auch der Liebhaber der klassischen Liebesgeschichte kommt hier nicht zu kurz. Die Autorin öffnet mit "Die Liebe zu so ziemlich allem" Raum zum entdecken, zum Lachen und vor allem zum Wohlfühlen.
Ich freue mich sehr auf Christine Vogeley aufmerksam gemacht worden zu sein und habe ihre vorangegangenen Romane wie "Sternschnuppensommer" und "Dritte Sonnenblume links" direkt mal auf meine Wunschliste gesetzt. Wer sich schon mal einen Roman für die Mutter, beste Freundin, Tante oder liebenswerten alten Onkel als Weihnachstgeschenk vormerken möchte, der ist mit "Die Liebe zu so ziemlich allem" bestens bedient.
Buchinfo:
Knaur (September 2014)
Hardcover mit Schutzumschlag
464 Seiten
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Ja, das ist eine wunderbare Beschreibung der Gefühle und Gedanken - Herz und Hirn - die dieses Buch auslöst. Ich habe alle Bücher von CHristine Vogeley gelesen und war immer traurig, wenn das Ende nahte, zum Glück immer ein irgendwie tröstlich - glückliches. Es gibt noch 2 weitere Bücher, die ebenso lesenswert sind: Melonentango und - blöder, fast geklauter Titel,frei nach einem Sophia-Loren- Film - Liebe, Tod und viele Kalorien, auch zu empfehlen für Wohlfühllesestunden.
AntwortenLöschenEs gibt noch zwei weitere Bücher, die lesenswert sind
LöschenDritte Sonnenblume links und
Sternschnuppensommer
Und ihre Kurzgeschichten sind köstlich.
Das Cover ist wirklich wunderschön. Und deine Rezension überzeugt ebenfalls, weswegen ich das Buch direkt auf meine Wunschliste gesetzt habe.
AntwortenLöschenIch kenne alle Bücher von Christine Vogeley und liebe sie. Die Bücher lassen den Alltag vergessen. Mit "Liebe zu so ziemlich allem" ist ihr wieder ein Superroman gelungen mit total sympathischen Charakteren. Ich fühlte mich so richtig nah bei allen Personen, die mir direkt ans Herz gewachsen sind.
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