17.02.15

Atlantia - Ally Condie



"Und tatsächlich gleicht Atlantia einem riesigen Meereswesen, das sich auf dem Grund des Ozeans ausgestreckt hat. Die Straßen und Wege erstrecken sich wie Tentakel ausgehend von den größeren Kupeln der Wohnviertel und Marktplätze. Natürlich ist alles eingekapselt. Wir leben unter Wasser, sind aber dennoch menschlich; wir brauchen daher sowohl Wärme als auch Luft, um uns zu schützen."

Bay und Rio, die Zwillinge der Hohepriesterin, stehen vor der Entscheidung, ihr Leben an der Oberfläche oder weiterhin in Atlantia, der Unterwasserwelt zu verbringen. Es darf jedoch immer nur ein Kind nach oben reisen. Eins der beiden Mädchen hat schon immer davon geträumt nach oben zu gehen. Die Luft, die Erde zu spüren, den Himmel zu sehen, die unendliche Weite, die das Gefühl in einem beengten Raum eingesperrt zu sein, beenden sollen.

Doch seit dem Tod der Mutter ist das Leben der beiden Mädchen anders. Wer hat die Hohepriesterin getötet? War es ihre eigene Schwester? Eine Sirene? Einst verehrt, nun geächtet? Oder ist es eine andere Gefahr, die den Schwestern auflauert? Geheimnisse und Mysterien umgeben sie. Eine besondere Gabe, die für Argwohn und Missgunst sorgt, einst jedoch dazu gemacht wurde, um die Bevölkerung zu bereichern.

" 'Wir sind Menschen, nicht besser oder schlechter als ihr.' [...] 'Ihr formt uns, wir formen euch', sagte ich. 'Ich glaube, das wollten die Götter so. Sie wollen, dass wir uns verändern und voneinander lernen, und nicht, dass , dass wir uns gegenseitig zerstören.' "

Ich bin ein großer Fan von Ally Condies "Cassia & Ky" Trilogie, deren Ende bei manchen Lesern auf Missmut gestoßen ist, mir aber dank der ruhigen fast poetischen Schreibe der Autorin sehr zusagte. Bis zum Schluss hielt ich ihr und ihren Protagonisten die Treue durch jedes Hoch und Tief, jede noch so schwere Szene. Umso mehr freute ich mich auf ihren neusten Roman.

Eine Unterwasserwelt, zwei Schwestern, die eng miteinander verbunden sind und viele Geheimnisse. Klingt nach sehr guten Ideen, wurde - für meinen Geschmack - aber viel zu lasch umgesetzt. Ich bin ein bisschen enttäuscht. Auch die von mir zuvor gelobte Schreibe, die von der Autorin auch im neusten Roman beibehalten wurde, ist für mich in der Kombination mit den langsam voranschreitenden und etwas seltsamen Handlungen, eher langweilig als inspirierend. Schade, dass "Atlantia" und ich keine Freunde wurden. In Gesprächen mit anderen Lesern hat sich rauskristallisiert, dass diejenigen, denen "Cassia & Ky" nicht zusagten, sich in "Atlantia" gut aufgehoben fühlen. Lesen ist zum Glück Geschmackssache und für jeden Lesetyp gibt es das passende Buch.

Buchinfo:


Fischer FJB (Februar 2015)
416 Seiten
Gebunden mit Schutzumschlag
16,99 €
Übersetzung: Stefanie Schäfer


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