Tag 3: Meine Highlights aus 2015
Im Jahr 2015 habe
ich 140 Bücher gelesen. Eine stattliche Anzahl, wie ich finde.
Darunter waren sehr, sehr viele gute Bücher, die ich euch am
liebsten alle vorstellen würde. Da ich damit aber mal wieder den
Rahmen sprengen würde, versuche ich, mich auf meine absoluten
Highlights in verschiedenen Kategorien zu beschränken. Wer sich für
meine Lieblingsbücher interessiert, kann diese auch immer in der
jeweiligen Monatsstatistik einsehen.
Kinderbuch:
„Die Haferhorde“
ist zu meiner absoluten Lieblingsreihe geworden. Als Pferdemädchen
von Kindesbeinen an, freue ich mich auch jetzt mit Ü30 immer noch
über Pferdegeschichten. Wichtig ist mir, dass sie nicht
verschnörkelt sind und den Umgang mit Pferden / Ponys so darstellen,
wie er sein sollte. Fair, artgerecht und partnerschaftlich (ein Pferd
ist kein Sportgerät und auch kein vorübergehender Lückenfüller!).
Obwohl die Tiere in Suza Kolbs Romanen sprechen, finde ich die
Geschichten sehr realistisch. Neben Wissenswertem rund um Pferde und
Natur, lernen Kinder auch noch etwas über ihr eigenes
Sozialverhalten und über Themen wie Trennung der Eltern und
Freundschaften. Ganz spielerisch und liebenswert. Ich führe mir die
lustigen Ponys Schoko und Keks via Hörbuch zu Gemüte, was dank
Bürger Lars Dietrich, der ganz, ganz großartig vorliest, toll seine
Stimme verstellt und mit verschiedenen Dialekten für Lacher sorgt,
ein besonderes Vergnügen ist. Nicht nur für kleine Pferdeliebhaber
;)
Jugendbuch:
Puh, hier ist mir
die Entscheidung wirklich schwer gefallen, denn obwohl ich in 2015
weniger Jugendbücher gelesen habe, als in den Jahren davor, waren
wieder einige tolle Geschichten darunter. Letztendlich habe ich mich
für eine Reihe entschieden, die ich mir im letzten Jahr noch einmal
komplett gegönnt habe. Band 1 als Hörbuch, da schon in 2014
gelesen, Band 2 und 3 als gebundenes Exemplar. Die Rede ist von
„Lockwood & Co.“, der Geisterjägeragentur, bestehend aus
jugendlichen Agenten unterschiedlichster Charaktereigenschaften.
Individuell, pfiffig und spannend. Abenteuerliche Romane für Leser
jeden Geschlechts und Alters.
Fantasy:
Im Genre Fantasy ist
es sehr schwierig Einzelbände zu erwischen. Fast alle Bücher sind
als Reihe oder Trilogie angelegt. Gefühlt gab es in 2015 nicht nur
etliche Fortsetzungen wie Teil 2 der Wild Cards Bücher und Teil 4
meiner Lieblingsreihe des Dämonenzyklus von Peter V. Brett, sondern
auch viele neue Serien. In diesem Genre hat es ein alter Hase der
Fantasy geschafft mein persönlicher Autorenheld des Jahres zu
werden, in dem er eine Trilogie geschrieben hat, die trotz eines
unsympathischen Protagonisten, absolute Begeisterung weckt.
„Königsschwur“ ist der erste, „Königsjäger“ der zweite
Teil von Joe Abercrombies aktueller Trilogie, die im April mit
„Königskrone“ ihren Abschluss finden wird, dem ich schon jetzt
mit einem lachenden und einem weinenden Auge entgegen blicke.
Historisch:
Die historischen
Romane haben meiner Meinung nach im vergangenen Jahr eine neuere –
kann man sie zeitgemäßer nennen? - Form angenommen. Autoren reisen
nicht mehr bis ins tiefste Mittelalter, um ihren Figuren ein Setting
zu geben, sondern bleiben im vergangenen Jahrhundert. Beschäftigen
sich mit Jahrzehnten für die es noch Zeitzeugen gibt. Nicht selten
wird deren Wissen, werden wahre Geschichten mit in die fiktive
Handlung des Romans eingebaut bzw. diese um den historisch wahren
Kern herum gebaut. So auch in meinem absoluten Highlight und liebsten
Lieblingsbuch aus dem Jahr 2015 „Fieber am Morgen“ von Péter
Gárdos ist die Geschichte seines Vaters, der im Exil in Schweden
allen dort lebenden weiblichen Flüchtlingen aus seiner ungarischen
Heimat, Briefe geschrieben hat, um die für ihn passende Ehefrau zu
finden. Ein Roman voller Emotionen, der zeigt, wie schwer es ist in
einem fremden Land Fuß zu fassen, sich in einer neuen Kultur zu
orientieren und trotzdem der Mensch zu bleiben, der man eigentlich
ist und sein möchte.
Belletristik:
Ein Buch von großem
Charme und einer spannenden Lebensgeschichte ist „Ein untadeliger Mann“ von Jane Gardam, die mit 83 Jahren bereits einige Erfolge in
ihrem Heimatland Großbritannien feiern konnte, nun aber zum ersten
Mal in die deutsche Sprache übersetzt wurde. Protagonist Old Filth,
ehemaliger Staranwalt, ist ein hinreißender Mann, der ein Leben
voller Missverständnisse geführt und trotzdem seinen eigenen Weg
des Glücks und der Zufriedenheit gefunden hat. Der Leser bekommt
nach und nach einen Einblick in die Lebensgeschichte des
sympathischen Briten und kommt nicht ohnehin den Mann trotz all
seiner Eigenheiten ins Herz zu schließen.
Welches Buch /
Bücher war*en eure Highlights in 2015? Wie ist euer Jahr insgesamt
verlaufen? Habt ihr eher positive Leseerfahrungen oder eher Negatives
im Gedächtnis behalten?
Liebe Meike
AntwortenLöschenFieber am Morgen hat mir auch sehr gut gefallen
Liebe Grüße, Gisela
Liebe Gisela,
Löschenich freue mich über jeden "Fan" dieses großartigen Buches :)
LG Nanni
Meine Buch Highlights waren ausnahmslos wenig altersgerechte Jugendbücher (ist doch toll wenn man endlich in die Jahre gekommen ist in denen man all die Bücher zu schätzen lernt die man als Jugendlicher kaum gelesen hätte).
AntwortenLöschenSo wurden es denn, Rainbow Rowell "eleanor & park", Lilly Lindner "Was fehlt, wenn ich verschwunden bin" und "Anne of Green Gables" von Lucy Maud Montgomery.
'15 war ein durchwachsenes Bücherjahr für mich, mit einigen abgebrochenen Büchern aber zum Glück auf solchen die mir sehr angenehm im Gedächtnis haften geblieben sind und/oder mich tief angerührt haben.
Hallo,
Löschenich finde es toll, dass du so offen bist und auch Jugendbücher liest. Ein Jugendbuch handelt von einem jugendlichen Protagonisten, es besagt aber nicht, dass es ausschließlich von Jugendlichen lesbar ist. Wären Jugendliche in ihrer Bücherauswahl so engstirnig wie wir Erwachsene, würden sie ja auch einige literarische Highlights verpassen.
"Anne auf Green Gables" ist sooo wundervoll. Atmosphäre und Schreibe der Autorin ... ganz toll. Die Romane wecken bei mir ganz besondere Kindheitserinnerungen von Gemütlichkeit und Geborgenheit.
"Eleanor & Park" habe ich sowohl gelesen, als auch gehört. Traurig wie schön zugleich. Bedrückend und doch so liebevoll.
"Was fehlt wenn ich verschwunden bin" ist ebenfalls ein ganz eindringliches Buch. Sicher vor allem dadurch, dass es so realistisch ist mit seinem Thema, das leider viel zu viele (nicht nur junge) Menschen betrifft.
Herzliche Grüße und einen schönen Sonntag.
Nanni