Ich bin eine quer-Beet-Leserin. Für mich ist es wichtig immer mal wieder in verschiedene Genres eintauchen zu können. Das ist für mich einer der Reize an Büchern - die Möglichkeit, durch verschiedene Welten, Zeiten und Erzählstile reisen zu können.
Ein
Genre, das diese Anforderungen in großem Maße erfüllt, liegt mir
besonders am Herzen: Fantasy.
Ich weiß noch
genau, wie ich dorthin gefunden habe und welche Bücher mich geprägt
haben. Mit Faszination habe ich Romane betrachtet, die mir gezeigt
haben, was mit Fantasy überhaupt möglich ist. Nämlich fast alles.
Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Leser und Autoren können
sich austoben. Können Drachen fliegen und Elfen tanzen lassen,
können Welten erschaffen, in denen Schokolade an den Bäumen wächst
und mit Zauberei alles möglich ist.
Leider trifft dieses
Genre häufig auf Vorurteile und ist ein bisschen als Genre der
Realitätsflucht verpönt. Aus der Realität entferne ich mich beim
Lesen immer – und wehe es stört mich jemand! - das ist für mich
also kein ernst zunehmender Kritikpunkt. Im Genre Fantasy gibt es
sehr viele Romane, in denen politisch agiert wird, in denen Kritik an
Sozialgefügen geübt wird und deren Autoren über große
schriftstellerische Fähigkeiten verfügen. Und trotzdem lese ich
auch diese Romane aus den Gründen, aus denen ich auch andere Bücher
lese: um unterhalten zu werden und weil ich
einfach gerne lese.
Fantasy ist nicht
gleich Fantasy. Es gibt sehr viel mehr verschiedene Subgenres, als
viele von euch sicher vermuten. Eine genaue Auflistung findet ihr
hier. Für mich sind vor allem die Untergruppen High Fantasy (fiktive
Welt, Magie, Kämpfe und Abenteuer, Bsp: „Herr der Ringe“, „Die
Elfen“, „Das Lied von Eis und Feuer“), Sword and Sorcery (ein
Held, der in den Kampf zieht, Bsp.: „Conan“) und Urban Fantasy
(Reale und Fantasy Welt überschneiden sich, Bsp.: „Harry Potter“,
„Percy Jackson“, „Chroniken der Unterwelt“) relevant.
Leider kenne ich
kaum Blogger, die sich mit großem Interesse der Fantasy widmen. Ich
finde es sehr schade, denn ich würde mich gerne noch mehr über
Neuerscheinungen und alte Schätze dieses Genres informieren. Bisher
lese ich dazu Rezensionen und Beiträge auf Armarium Nostrum,
Lesemomente und Book Walk.
Kennt ihr noch andere Blogs, die ebenfalls gerne Fantasy lesen und
darüber berichten?
Für alle
eingefleischten Fantasy Leser und diejenigen, deren Interesse an
diesem großartigen Genre geweckt ist – wichtig: nicht gleich
aufgeben, denn vielleicht habt ihr nur nicht das richtige Subgenre
für euch entdeckt – wird 2016 ein echtes Schlemmerjahr. Tolle
Neuerscheinungen und Neuauflagen, so weit das Auge reicht!
Im Folgenden stelle
ich euch die Bücher vor, die im Jahr 2016 gerne mein Fantasyregal
bereichern dürfen.
Das fantastische
Lesejahr 2016 startet mit einem der ganz großen Namen – Markus
Heitz. Sicherlich nicht nur eingefleischten Fantasylesern ein
Begriff, denn mittlerweile hat er sich auch durch andere Bücher eine
große Fangemeinde erschrieben. Im Januar erscheint der dritte Band
einer Saga, die sich nicht gut in eine Schublade pressen lässt, aber
ein bisschen in Richtung Urban Fantasy für Erwachsene geht.
„Drachengift“ (PIPER) ist der Folgeroman von „Die Mächte desFeuers“ und „Drachenkaiser“, einer Reihe, die ganz nach Heitz
Art mit komplexen Erzählsträngen für ordentlich Spannung sorgt und
den Leser zum mitdenken anregt.
Für den Februar
empfiehlt der Heyne Verlag eine junge deutsche Autorin, die mit „DieTraumknüpfer“ ihr Debüt veröffentlicht. Der Roman spielt in
einer Welt, in der Jahreszeiten über Träume verbunden sind. Als der
Traum einer Göttin zerplatzt und die Traumsplitter, die ihrem Träger
große Macht verleihen, in die falschen Hände geraten, bricht ein
Krieg aus. Klingt nach einer tollen Grundidee.
Gute Erfahrungen
habe ich bereits mit dem Autor Michael J. Sullivan gemacht. Seine
Reihe namens „Riyria“, die sich um die beiden Diebe Hadrian und
Royce dreht, die mit viel Charme, Eigensinn und einer gewissen
Portion Humor durchs Leben ziehen und sich eher guten Taten zuneigen,
als weiterhin zu stehlen, bekommt im Februar Zuwachs. Band 5
erscheint unter dem Titel „Das Fest von Aquesta“.
Bettina Belitz ist
eine Autorin, die ich erst vor kurzem für mich entdeckt habe. Meine
Begeisterung über einen ihrer Jugendbuchromane war groß und so
freue ich mich, dass sie 2016 (wieder einmal?) den Sprung ins
Fantasygenre geschafft hat. „Diamantkriegersaga. Damirs Schwur“
(cbt) ist auf jugendliche Leser ausgerichtet und wird sicher weniger
episch und brutal sein, als ein Teil der Erwachsenen Romane, die ich
euch hier vorstelle, klingt mit den vom Verlag ausgewählten Tags
„Geheimbund, Meisterdiebin, Unterwelt“ dennoch nach guter und
spannender Unterhaltung.
Der März ist
der Monat der Leipziger Buchmesse und damit einer der Monate in denen
wir mit Neuerscheinungen geradezu geflutet werden. Die Hobbit Presse
des Verlags Klett-Cotta setzt sogar noch einen drauf und widmet sich
der Neuauflage eines Klassikers der fantasischen Literatur. Und ich
freue mich wie eine Schneekönigin, denn – wie viele andere Leser
sicher auch – bin ich durch den belletristischen Roman „H wieHabicht“ von H. McDonald auf den Autor T.H. White aufmerksam
geworden, der mir zwar namentlich ebenso ein Begriff war, wie sein
Werk „Der König auf Camelot“, der es aber bisher nicht in mein
Bücherregal geschafft hat. Obwohl ich die Disney Verfilmung „Die
Hexe und der Zauberer“, für die das Buch als Grundlage diente,
sehr gerne mag. Seine Bücher waren bisher aber entweder vergriffen,
gebraucht oder unbezahlbar und ich finde es wirklich toll vom Verlag
den Lesern nun eine Neuauflage des Romans anzubieten.
Klett-Cotta lässt
sich im März nicht lumpen und bringt noch zwei weitere Bücher auf
den Markt. „Das Licht hinter den Wolken“ von O. Plaschka, ein
Roman über Zauberer und Magie, gibt es schon seit 2013, erscheint am
19.03. aber nochmals in einer kostengünstigeren Taschenbuchausgabe.
„Willkommen inNight Vale“ von J.Fink und J. Cranor ist auf den ersten Blick nicht
als Fantasroman erkennbar. Das Cover ist modern, hat etwas von Popart
und die Farben sind viel zu bunt. Was genau mich im Buch erwartet,
ist mir ebenfalls nicht ganz klar und trotzdem übt das vom Verlag
beworbene Zitat „Das Schicksal ist schlimmer als der Tod. Das
waren die Gesundheitsnachrichten“, sowie die Empfehlung als
„bestes Buch der letzten Jahre“ durch den Fantasyautor
Patrick Rothfuss, so viel Faszination auf mich aus, dass ich mich der
Ungewissheit stellen und das Buch lesen möchte.
Autorin Nina Blazon
hat sich bereits einen Namen im Bereich der Jugendfantasy erworben.
Sie glänzt durch vielfältige Ideen und der Fähigkeit ihre Bücher
in unterschiedlichen Themenbereichen anzusiedeln. Obwohl sie mir
manchmal schon etwas nah an der Grenze zur Romantasy (romantische
Fantasy) ist, weiß ich, dass ich mich bei ihren Büchern auf gut
durchdachte Geschichten verlassen kann. Ihr neuster Roman „Silfur“
lockt mich zudem mit dem mystischen Setting der Insel Island.
Aus dem
Jugendbuchprogramm des PIPER Verlags stammt „Die Magie der Namen“
von N. Gozdek (PIPER IVI). Junge Menschen werden zunächst nur durch
eine Nummer gekennzeichnet. Erst am Tag der Namensgebung bekommen sie
einen Namen. Von Nr. 19 sehnsüchtig erwartet. Doch wer oder was
steckt hinter dem Namen, den er erhält? Klingt nach einer guten
Idee. Ich hoffe, dass ich mich hier nicht vom hübschen Cover habe
verleiten lassen und eine gute Geschichte bekomme.
2016 ist das Jahr
der Meister. Neben Heitz, Peinkofer und Hennen ist Christoph
Hardebusch ein weiterer altbekannter und erfolgreicher Autor, der
einen neuen Roman veröffentlicht. Sein Titel: „Feuerstimmen“
(PIPER). Sein Inhalt: von hoher Anziehungskraft, denn Drachen spielen
die Hauptrolle und die Voraussage spricht von einem großen Kampf.
Ich glaube es wird dunkel, düster, spannend, episch und freue mich
schon mächtig.
Welche Fantasyneuerscheinungen des ersten Viertels im neuen Jahr
habt ihr schon dick in den Kalender eingetragen?
Welches der hier vorgestellten Bücher hat eure Neugier geweckt?
Welcher Verlag ist für euch ein Garant für gute
Fantasyunterhaltung?
Welche „alten“ Werke, Neuerscheinungen, Neuauflagen sollte ich
mir dringend auf die Wunschliste schreiben?
Also Neuerscheinungen verfolge ich ja nicht so mit (wenn es sich nicht gerade um den ersehnten nächsten Band von A Song of Ice and Fire handelt), daher habe ich da noch nichts in den Kalender eingetragen.
AntwortenLöschenBei den von dir vorgestellten Büchern hat mich Silfur aufhorchen lassen, da mich Island immer lockt. :-)
Auf "Welcome to Night Vale" bin ich auch durch Patrick Rothfuss (durch seinen Blogeintrag und seine begeisterte Rezension auf Goodreads) aufmerksam geworden, aber der Inhalt klingt nicht ganz nach meinem Beuteschema. Ich bin noch unschlüssig, ob ich den Roman lesen will.
Im deutschen Bereich ist für mich Klett-Cotta ein Garant für gute Fantasyunterhaltung, auch wenn ich in den letzten Jahren nur wenig dort für mich entdeckt habe. Dafür finde ich aber immer wieder alte Perlen (zuletzt etwa "Der Schatten der Scheuermagd"). Im englischen Bereich sind vor allem Tor und Gollancz zwei Verlagsnamen, die mir immer wieder unterkommen bei den Fantasybüchern, die mir gefallen.
Ich finde Island auch extrem anziehend. Meine Schwiegereltern sind im letzten Jahr dort gewesen und laut Erzählungen und Fotos ist es zwar weniger mysthisch, als ich es mir immer vorgestellt habe, aber trotzdem irgendwie besonders.
LöschenWas "Welcome to Night Vale" angeht, bin ich auch echt gespannt. Das Cover schreckt mich sehr ab. Außerdem kann man so gar nicht einschätzen, was einen erwartet, was das Ganze wiederum sehr spannend macht.
Die englischen Verlage kenne ich gar nicht. Ich muss gestehen, ich traue mich auch nicht wirklich Fantasy im englischen Original zu lesen, denn ich traue meinem englisch nicht wirklich zu alles zu erfassen, wenn das Buch - wie es in der Fantasy ja oft ist - komplex geschrieben ist. Ich habe mir allerdings vorgenommen wieder ein bisschen mehr zu üben und jeden Monat ein englisches Buch auf dem Reader zu lesen, der mir im Notfall ja ein bisschen hilft, wenn ich Probleme mit Vokabeln oder Verständnis habe. Allerdings beschränke ich mich hier zunächst auf Jugendbücher, die ja einfacher zu lesen sind.
Das witzige ist, dass ich gerade Fantasy häufig auf Englisch lese, da ich die Bücher meistens sprachlich eher einfach finde. Bei Klassiker dagegen trau ich mich nicht wirklich drüber und bei Krimis auch nicht, weil ich da befürchte, dass ich Hinweise verpasse.
LöschenIch war vor gut 10 Jahren mal für 4 Wochen in Island und auf den Färöer-Inseln. Das war toll - Island ist einfach ein so schönes Land und ich würde sehr gern nochmal hin! Daher lese ich auch sehr gern drüber.
Ok, im Vergleich zu Klassikern ist es vermutlich einfacher :D Meine englisch Lesefähigkeiten beschränken sich bisher auf Jugendbücher :D
LöschenIch glaube, dass ich es auf Island auch mögen würde. Ich bin ja sehr für Ruhe und Einsamkeit zu haben. Allerdings würde ich die Insel dann ja gern via Pferderücken erkundigen.
Hey meine Liebe,
AntwortenLöschenwas für ein toller Post!
Ich lese auch gerne zwischendurch immer High bzw. Urban Fantasy und finde, dass besonders einigen High Fantasy Romanen viel zu wenig Aufmerksamkeit gegeben wird.
Ich gebe zu, von diesen hier interessieren mich am meisten "Silfur", Diamant-Krieger Saga und "Die Magie der Namen", also eher auch Jugendbücher. Aber "Die Traumknüpferin" hört sich auch sehr vielversprechend an! =)
Vielen lieben Dank für diesen schönen Post!
LG ♥
Anna
Liebe Anna,
Löschenfreut mich, dass dir mein Post so gut gefällt :) Es wird auf jeden Fall auch weitere zu diesem Thema geben. Geplant ist im Vierteljahr Takt die tollen NEs zu zeigen. Im nächsten Viertel werden auch wieder so viele tolle neue Fantasyromane erscheinen.
Bei "Silfur" und "Diamantkriegersaga" bin ich mir ziemlich sicher, dass es tolle Geschichten sind, weil die beiden Autorinnen einfach ganz toll schreiben. Bei "Die Magie der Namen" bin ich noch etwas skeptisch. Mal schauen, ob die Autorin ihre Idee gut umsetzen kann.
Viele liebe Grüße
Nanni
Ich lese zwar nicht regelmäßig Fantasy, aber immer mal wieder. "Diamantkriegersaga" hört sich tatsächlich sehr spannend an, das reizt mich auch! ;)
AntwortenLöschenJa das passt glaube ich ganz gut zu deiner Leseausbeute :) Hast du schon andere Bücher von Bettina Belitz gelesen? Die Autorin ist ja auch Reiterin ;)
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