ACHTUNG! DIES IST
DIE FORTSETZUNG VON „DAS HAUS AM ALSTERUFER“ UND KANN SPOILER ZU
DESSEN INHALT ENTHALTEN!!
Die Dornhain Mädchen
gehen den unterschiedlichsten Aufgaben nach, als ihr Vater, der
Reeder Victor Dornhain sich das Leben nimmt. Lavinia, die jüngste
der Drei, dient als Telefonistin dem deutschen Reiche, Nele verbringt
ihre Zeit mit Lavinias Ehemann Konrad in der Schweiz, damit dieser
dort weiter genesen kann, und Ellinor bleibt als Erbin des Dornhain
Vermögens in der elterlichen Villa in Hamburg zurück. Allein mit
der Last, die der Vater ihr nicht nur mit seinem Tod, sondern auch
der Enthüllung eines prekären Geheimnisses, auferlegt hat.
Während das private
Umfeld der Dornhain Mädchen zusammen zustürzen droht, entwickelt
sich ein politischer Umbruch, für den Nele einst gekämpft hat,
dessen Auswirkungen sie aber in dieser Form nicht gewollt hat. Kaiser
Wilhelm II. erklärt seinen Rückzug. Arbeiterproteste und Aufstände
durch gewaltbereite Mitbürger, die sich davon ein freieres Leben und
Unabhängigkeit von der oberen Bevölkerungsschicht versprechen,
krempeln den Alltag der Familie völlig um und werden zur
unübersehbaren Gefahr.
Romane, die zu
Beginn des 20. Jahrhunderts spielen, üben seit einer gewissen Zeit
eine große Faszination auf mich aus. Obwohl ich froh bin, nicht
zwischen zwei Weltkriegen, Arbeiterevolten und einem Zeitalter, in
dem Frauen so wenige Rechte hatten, aufzuwachsen, finde ich es
spannend auf literarischem Wege dorthin zu reisen. Eine Zeit, in der
viele Menschen Not leiden mussten, in der das Land aber auch in
großer Aufbruchsstimmung war, Hoffnungen geschürt wurden und
Entwicklungen vonstatten gingen, die vielleicht nicht so schnelllebig
waren wie heute und für uns nun zum Alltag gehören, damals aber als
revolutionär galten. Um einen authentischen Roman darüber zu
schreiben, ist eine ausführliche Recherche von Nöten. Eine
aufwendige Arbeit, die von Micaela Jary sehr gewissenhaft betrieben
wird und ihren Lesern den Genuss bereitet, einiges über die
beschriebenen Gegebenheiten des Zeitalters zu lernen.
Und das ganz
nebenbei. Ohne belehrend zu wirken. Viel mehr noch – sie bietet
großartige Unterhaltung. Versteht ihr Handwerk in solchem Maße,
dass sie mühelos das eine mit dem anderen verknüpft und Historie in
eine Geschichte einbettet, die einen großen Sog entwickelt. Mit dem
zweiten Band noch mehr, als mit Teil eins. Ich lese mich immer mehr
hinein in die Geschichte, fühle mich schon als Teil der Dornhain
Sippschaft und genieße die Zeit mit ihnen. Versuche mich Großmutter
Charlottes mahnenden Blicken zu entziehen, runzle die Stirn über
Livis Eigenschaft sich in jeden adretten, gut situierten Mann zu
verlieben, hege große Sympathien für Nele und Klara und bin sehr
gespannt, wie Ellinors Entwicklung weiter gehen wird. In wie weit
wird man sie als Erbin der Reederei akzeptieren? Und wie werden sich
die Dornhain Schwestern weiterhin in die historischen Ereignisse des
Landes, die mir als Leser ja zum Teil bekannt sind, einfügen?
Micaela Jary hat
eine wundervolle Familien Saga entworfen, in der die Bedeutung vier
starker Frauen im Vordergrund steht. Vier Frauen, die trotz gleichen
Blutes, sehr unterschiedlich sind und mit viel Liebe zum Detail
entworfen wurden. Figuren, die sich authentisch in die Historie
Deutschlands einfügen.
„Sterne über der
Alster“ ist eine ausgesprochen gelungene Fortsetzung des Romans
„Das Haus am Alsterufer“ und hat mir sogar noch ein bisschen
besser gefallen, als der Vorgänger. Mit Begeisterung bin ich
zwischen die Buchseiten getaucht und habe mich von der Atmosphäre
der Kaiserzeit und den widrigen Umständen, denen Familie Dornhain
ausgesetzt war, mitreißen lassen. Wer den ersten Teil mochte, der
wird an der Fortsetzung seine wahre Freude haben. Wer noch keinen
Band der Saga oder anderen Roman der Autorin gelesen hat, der sollte
dringlichst damit beginnen.
Buchinfo:
PIPER(November 2015)
432
Seiten
Taschenbuch
9,99
€
Hier
versandkostenfrei bestellen:
Social Media:
MicaelaJary auf Facebook
MicaelaJary auf Twitter
Micaela Jary Homepage
PIPER
auf Facebook
PIPER
auf Twitter
PIPER
auf Instagram
Micaela Jary auf Fantasie und Träumerei:
Rezi
„Das Haus am Alsterufer“
Rezi
„Wie ein fernes Lied“
Rezi
„Das Bild der Erinnerung“
Micaela
Jary im Gespräch [7 auf einen Streich – ein literarischesInterview]
Guten Morgen!
AntwortenLöschenich muss leider sagen, dass ich von diesem Buch etwas enttäuscht war. Ich war begeistert von !Wie ein fernes Lied" und habe hier leider zuerst den 2. Band der Reihe rund um die Dornhains in einer Leserunde gelesen. Vilelciht hätte es mir besser gefallen, wenn ich schön brav zuerst Band 1 gelesen hätte. So aber war ich nach dem wirklich traumhaften "Wie ein fernes Lied" enttäuscht.
Liebe Grüße
Martina
Liebe Martina,
Löschenso ein klein wenig kann ich deine Meinung nachvollziehen ;)
"Wie ein fernes Lied" ist mein absoluter Lieblingsroman von Micaela Jary und ich glaube, dass es alle Folgeromane schwer haben, wenn man eine Autorin neu entdeckt und das erste Buch, das man von ihr liest, einem direkt so gut gefällt.
Ich glaube aber auch, dass man mehr Freude an "Sterne über der Alster" wenn man zuerst "Das Haus am Alsterufer" gelesen hat. Denn man ist ja ganz anders im Geschehen drin und fiebert eher mit, was wohl noch alles geschehen wird.
Viele liebe Grüße
Nanni