„Drei
mal wir“ ist die Geschichte von Eva und Jim, zwei Menschen, die
sich zueinander hingezogen fühlen, ja sogar lieben. Autorin Laura
Barnett wählt dafür eine ganz besondere Darstellungsform. Im Roman
gibt es drei differente Versionen, in denen Jim und Eva sich immer
wieder treffen, in verschiedener Form Gefühle füreinander
entwickeln und auch getrennte Wege gehen.
Da es
den Rahmen sprengt zu jeder einzelnen Version eine ausführliche
Inhaltsangabe zu schreiben, spare ich mir das an dieser Stelle. Im
groben habe ich ja gesagt worum es geht.Evas und Jims Geschichte
beginnt 1958 und endet 2014. Mit Happy End oder ohne? Das müsst ihr
selbst herausfinden.
„Der
Mann, den sie so leicht hätte verpassen können, wenn er
vorbeigegangen wäre und nicht angehalten hätte. Er hätte ein
ganzes Leben mit sich genommen. Ein Leben, das sie nie mit ihm
geteilt hätte.“
Aufgrund
des fröhlich floralen Covers, habe ich einen sehr leichten Roman
erwartet, der ein bisschen in den beginnenden Frühling passt. Doch
Barnett hat mich mit Zwischenmenschlichen Problemen und Gefühlen
überrascht, die ein näheres Betrachten der Figuren, sowie deren
Handlungen erforderte. Kein lockeres dahin lesen. Zum ersten Mal habe
ich einen Roman gelesen, der in dieser Form gestaltet wurde. Ein
interessantes Leseerlebnis, das volle Konzentration erforderte, damit
die Inhalte der einzelnen Erzählstränge im Gedächtnis nicht
durcheinander geraten.
Die
einzelnen Geschichten verschwimmen zum Teil miteinander. Handlungen
wiederholen sich. Barnett übernimmt manchmal sogar einzelne Sätze
aus den einer Version mit in die andere. Ein Stilmittel, dass sie
sicherlich einsetzt, um anzudeuten, dass das Schicksal eben manchmal
verschiedene Wege für uns bereit hält. Und egal, welchen wir
einschlagen, es gibt immer Etappen in unserem Leben, die wir so oder
so erreichen. Mal auf dem direkten Weg, mal über einen Umweg. Um
manches in unserem Leben kommen wir einfach nicht drumherum. Und
sicher kennt jeder von uns dieses Gefühl, das uns dazu verleitet zu
hinterfragen, ob das Schicksal diesen Weg nicht tatsächlich für uns
vorbestimmt hat.
Buchinfo:
Kindler (März 2016)
496
Seiten
Hardcover
mit Schutzumschlag
19,95
€
Übersetzung:
Judith Schwaab
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Hallo,
AntwortenLöschendanke für die schöne Rezension. Mein Leseeindruck war ein ganz ähnlicher. Den Überblick zu behalten, was in welchem Erzählstrang passiert ist, erforderte auch bei mir Konzentration. Aber der Roman setzt sich gelungen mit dem Thema Vorherbestimmung auseinander und hat mich ins Nachdenken bringen können.
Beste Grüße,
Hanna von buchsichten.de
Hallo Hanna,
Löschenschön, dass die Autorin bei dir auslösen konnte, dass du über das Thema nachgedacht hast. Ich fand ihre Umsetzung auch sehr interessant. Manchmal beschlich mich das Gefühl der Langatmigkeit, aber im Grunde liest man ja auch drei Bücher.
Ich glaube ja sowieso an Vorherbestimmung. Meine eigene Liebesgeschichte zeigt das ;) Vielleicht sollte ich sie auch irgendwann mal auf Papier bringen ;)
Viele liebe Grüße
Nanni