Mit dem preisgekrönten Roman »Die Trolle« und der Reihe um die »Sturmwelten« schrieb sich Christoph Hardebusch an die Spitze der deutschsprachigen Fantasy. Mit »Feuerstimmen« führt er alle Fans in eine neue Welt: Seltsames geht in den acht Königreichen der jungen Herrscherin Elena vor – Misstrauen und Hass breiten sich aus, eigentlich befreundete Völker bekriegen sich. Elena und der Sänger Aidan entdecken, dass ein uraltes Geschöpf sein dunkles Gift in der Welt verbreitet – der fünfte Drache, der nach Jahrhunderte währendem Schlaf erwacht ist, um einen grausamen Plan zu vollenden …
((c)Foto: N. Eppner,Text: PIPER)
Christoph Hardebusch ist längst eine fest verankerte Größe in der Fantasy. Er versteht sein Handwerk und weiß wie man Protagonisten entwickelt und Spannung aufbaut. Und doch will es „Feuerstimmen“ zunächst nicht so recht gelingen mich für sich einzunehmen.
Ich habe das Gefühl, als habe ich mich auf einen reißenden Strom eingestellt und schippere nun auf einem Bach, der zu wenig Wasser führt, gemächlich daher. Warum das so ist, kann ich gar nicht genau benennen. Es ist eben ein Gefühl.
An den Protagonisten kann es eigentlich nicht liegen. Sowohl Aiden, als auch Elena, sind sympathisch konzipiert, tragen ausreichend Charaktereigenschaften, um Hauptfiguren zu sein, die im Kopf bleiben.
Auch die Grundidee des Romans, die über Aiden und Elena auf zwei verschiedenen Ebenen beginnt und dann in einem roten Faden zusammenläuft, kann nicht der eigentliche Grund für den fehlenden Sog sein. Und trotzdem hangel ich mich mühevoll von Kampf zu Kampf.
Da „Feuerstimmen“ gemeinsam mit der a capella Mittelalterband Van Canto entworfen wurde, lasse ich beim Lesen die Musik abspielen und siehe da – das Lesegefühl wird angenehmer. Intensiver. Noch nicht volle-Sternenzahl-mäßig, aber mit einem positiveren Beigeschmack.
„Feuerstimmen“ ist ein Kunstwerk aus Wort und Ton und funktioniert gut als Gesamtkonstrukt. Befasst man sich nur mit einem von beidem, fehlt etwas.
Ich finde es mutig, dass Hardebusch und Van Canto dieses Experiment eingegangen sind. Es hätte auch scheitern können. Ist es aber nicht. Ich empfinde es nicht als so ausdrucksstark, wie ich es mir gewünscht habe. Es geht aber anstandslos als solide Unterhaltung epischer Fantasy durch.
Buchinfo:
PIPER (März 2016)
496 Seiten
Paperback
14,99 €
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Weitere Rezensionen zu "Feuerstimmen":
Mandys Bücherecke (inkl. Auftakt einer Blogtour)
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