11.05.18

[Meet & Greet] Mein Treffen mit Bernhard Hennen

Vor einiger Zeit hat der Fischer TOR Verlag zu einem Gewinnspiel aufgerufen. Gefordert war ein Foto von Bernhard Hennens aktuellem Roman "Die Chroniken von Azuhr" und der Begründung, warum man den Gewinn - Meet & Greet mit dem Autor - verdient hat. Toll finde ich, dass es sich dabei nicht um eine Bloggeraktion handelt, sondern um ein Dankeschön an Hennens treue Leser.


Mein Gewinnerfoto 
(© N. Eppner)


Ich konnte mein Glück kaum fassen, als ich in meinem Mail Postfach eine Nachricht vom Fischer TOR Verlag entdeckte, denn die Hoffnung das Meet & Greet mit Bernhard Hennen gewonnen zu haben, hatte ich schon längst aufgegeben. 



(Foto: © N. Eppner)

Diese Vorfreude steigerte sich noch, als ich das Programm las.
17.00 Uhr Metempfang mit Bernhard Hennen und Hannes Riffel auf der Ehrenburg in Brodenbach.
19.00 Uhr Ritteressen 
Übernachtung auf der Ehrenburg.
Am nächsten Morgen gemeinsames Frühstück.

(Foto: © N. Eppner)


Mit jedem Kilometer, den ich der Ehrenburg näher kam, stieg die Aufregung. Wie weggeblasen war sie kurz nach dem Metempfang, zu dem neben mir und den vier weiteren Gewinnern auch Bernhard Hennen, Hannes Riffel (Programmbereichsleiter Fischer TOR) und Uta Dahnke (Lektorin von Bernhard Hennen) erschienen. Die Gesprächsrunde war sehr locker und vor allem informativ. 
So erfuhren wir unter anderem, dass Bernhard Hennen seine Handlungen nicht alle im Vorfeld durchplant, sondern sich meistens vom Schreiben treiben lässt und gerne mal den Abgabetermin überschreitet bzw. neu aushandelt. Ein bisschen genervt ist er davon, dass heute alle Fantasyromane in irgendeiner Form mit den Werken von G.R.R. Martin verglichen werden oder dessen Name als Werbeslogan auf Büchern abgedruckt wird. Er hat nichts gegen Martin - ganz im Gegenteil - hat aber selbst schon immer die Neigung dazu seine Figuren sterben zu lassen. Ganz unbeeinflusst von Martins Schreibe, einfach weil ihm wichtig ist nicht vorhersehbar zu schreiben und Überraschungen einzubauen. In seinem aktuellen Roman "Die Chroniken von Azuhr" wird dies so gut umgesetzt, wie ich es auch den älteren Hennen-Büchern gewohnt bin. Die Figuren sind nicht schwarz-weiß gezeichnet und sorgen immer wieder für überraschende Twists.



(Foto: © N. Eppner)


Auch wenn Hennen im Mittelpunkt des Abends stand, sorgten Riffel und Dahnke für interessante Einblicke in die Buch- und Verlagswelt. Mich hat ganz besonders beeindruckt welch umfassende Arbeit eine Lektorin leistet. Für uns LeserInnen kaum sichtbar betreibt sie Recherchearbeit und Autorenbetreuung, leistet Überzeugungsarbeit, denkt sich in ein Werk ein, dass sie vorgesetzt bekommt und liest dieses bis so viele Unklarheiten wie möglich ausgemerzt sind. Dass Uta Dahnke ihrer Arbeit mit Leidenschaft nachgeht, ist deutlich spürbar (neben Hennen betreut sie einen weiteren meiner deutschen Lieblingsautoren. Christoph Marzi).



(Foto: © N. Eppner)



Mit Hannes Riffel und mich verbindet die Plage der Unruhe der beim Lesen. Auch ihm fällt es schwer sich auf dicke Bücher einzulassen, weil es so viele Werke gibt, die gut sind und darauf warten gelesen zu werden. Mit zunehmender Anzahl gelesener Bücher hat er das Gefühl nicht mehr so häufig überrascht zu werden. Wenn er schon auf den ersten Seiten merkt worauf der Autor / die Autorin hinaus will, legt er das Buch zur Seite. Seine Lesetipps sind "Und es schmilzt" von Lize Spit und "Alle Vögel unter dem Himmel" von Charlie Jane Anders. Er wünscht sich, dass die LeserInnen flexibler werden und auch nicht klassisch gestrickten Geschichten eine Chance geben. Gerade auch in der Phantastik. 

(Foto: © N. Eppner)


Nach diesem ersten sehr netten Gespräch begaben wir uns auf Erkundungstour durch die Burg und landeten auf einem Plateau (Lieber Bernhard, falls du das liest verzeih mir bitte, dass ich den Fachausdruck für diesen Teil der Burg nicht weiß). Dort bekamen wir von Hennen eine Einführung in den Schwertkampf, den er mehrere Jahre lang als Hobby betrieben hat. Von Kampfstellungen über Schwertarten bis hin zu (unerwünschten) Finten war alles dabei. Fragen dazu konnte er bis ins kleinste Detail beantworten und nun wissen wir auch alle, warum er seine Kampfszenen so realistisch schreiben kann. Phantastische Literatur spielt zumeist in erdachten Welten und doch ist es wichtig Figuren und Handlungen realistisch zu beschreiben, um glaubwürdig zu sein, aber auch um den Leser fesseln zu können. 



(Foto: © Pixelkriegerin)


Abschließend durften wir alle noch ein Foto mit Bernhard Hennen und natürlich den Schwertern machen.

Beim Abendessen wurde Bernhard Hennen mit so vielen Fragen bombardiert, dass er kaum zum Essen kam. Geduldig beantwortete er Unklarheiten zur Arbeit als Autor, plauderte aus dem Nähkästchen und signierte unsere Bücher. Ein Thema, das mir auch sehr am Herzen liegt, ist der Stellenwert der Phantastik in der deutschen Literatur. Hennen hat dazu eine Rede vorbereitet, die er in Kürze halten wird, in der er sehr kluge Worte untergebracht hat, die mich nachhaltig beschäftigen. Sobald diese Rede veröffentlicht wird, werde ich sie auf meinem Blog verlinken.



(Foto: © N. Eppner)


Das Highlight des Abends war ein Ausschnitt aus dem nächsten Azuhr Band. Ich darf nichts davon weitergeben, aber ich kann euch verraten, dass auch dieser wieder sehr spannend wird und dass eine Mär von Bernhard Hennen vorgetragen noch viel schöner ist, als selbst lesen. 

Ich verabschiedete mich zeitig, da ich die Zeit ohne meine Familie auch dafür nutzen wollte, um in Ruhe zu lesen. Am nächsten Morgen munkelte es zwischen den Burgmauern, dass der Autor und einige der Teilnehmer noch bis in die späten Nachtstunden auf waren, um den Mondaufgang zu betrachten und Verschwörungstheorien zu diskutieren. 



(Foto: © N. Eppner)


Mit einem gemütlichen Frühstück fand das Meet & Greet am Samstagmorgen einen runden Ausklang.

Es war ein ganz, ganz großartiges Erlebnis. Viele Fragen zur Welt der Literatur wurden beantwortet, Bernhard Hennen und sein Team waren super sympathisch und die Ehrenburg ist absolut zu empfehlen (allein dieses Frühstücksbuffet ist der Hammer!!). Obwohl bunt zusammengewürfelt, hat unsere Truppe prima zusammengepasst. Einfach toll.



(Foto: © N. Eppner)



Ich hatte ein wundervolles Wochenende, an das ich mich noch lange erinnern und von dessen inspirierender und menschlicher Atmosphäre ich noch einige Zeit zehren werde. Vielen Dank Fischer TOR, dass ihr das ermöglicht habt, vielen Dank Bernhard Hennen, Hannes Riffel und Uta Dahnke, dass ihr euch so geduldig so viel Zeit genommen habt.



Dank Lisa habe ich eins der coolsten Babybauchfotos überhaupt ;) 
(Foto: © Pixelkriegerin)


Text: © 2018, Nanni Eppner


1 Kommentar:

  1. Hallo,

    Oh, das klingt toll, ein großartiger Bericht! :-D Das ist doch mal ein Erlebnis, das nicht jeder macht. :-)

    Ich muss mal wieder mehr Fantasy lesen, das habe ich in den letzten Monaten stark vernachlässigt!

    Ich habe diesen Beitrag HIER für meine Kreuzfahrt durchs Meer der Buchblogs verlinkt.

    LG,
    Mikka

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