06.02.11

Killing God - Kevin Brooks


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KLAPPENTEXT:
Dad lächelte.
Er hatte seine Bibel in der Hand.
Und seine Augen...
Gott, seine Augen. Sie waren total beängstigend.
Was ist, wenn der Mensch, den du am meisten liebst auf der Welt, dir eines Tages etwas Schreckliches antut? Wenn dir danach nichts mehr bleibt als dein wundes zerrüttetes Inneres, deine hilflose Mutter, die ihren Kummer im Alkohol ertränkt, deine zwei Hunde und die Musik von deiner Lieblingsband? Und wenn in deinen Augen niemand anderer an allem schuld ist als Gott – an den du nicht einmal glaubst?

ZUM AUTOR:
Kevin Brooks, geboren 1959, studierte in Birmingham und London, und ist seit dem überwältigenden Erfolg seines Romans „Martyn Pig“ freier Schriftsteller. Für seine Bücher wurde er mit renommierten Preisen ausgezeichnet, u.a.zweifach mit dem deutschen Jugendliteraturpreis und dem Buxtehuder Bullen. Dtv hat bereits acht weitere Bücher von ihm veröffentlicht, darunter „Martyn Pig“ und „Lucas“.

EIGENE MEINUNG:
Dawn Bundy ist ein starkes Mädchen. Ein starkes Mädchen, das schon einiges erlebt hat. Sie ist der einzige Rückhalt, den ihre Mutter, die eigentlich den ganzen Tag betrunken ist, noch hat. Doch Dawn ist nur stark, weil sie sonst zerbrechen würde, an all der Last, die sie zu tragen hat. Sie ist eine Einzelgängerin und ihr einziger Freund ist ein 10-jähriger Junge.
Anfangs hatte ich etwas Schwierigkeiten mit der lockeren Erzählweise des Autors, bis ich entdeckt habe, dass es wohl als Stilmittel gedacht ist, um den Leser und Hauptfigur Dawn näher zu bringen. Kurze Sätze, mit einfachem Satzbau, die etwas gelangweilt wirken, und damit Dawns Leben widerspiegeln. Ihre Position als Loser ohne Freunde und als Außenseiterin in der Schule. In dieser Situation fühlt sich Dawn allerdings recht wohl, denn vor einiger Zeit gab es sehr viel Aufregung in ihrem Leben und die Ruhe ist für sie eine sichere Zuflucht.

„Killing God“ ist ein ansprechendes Buch, das den Leser aber nicht unbedingt umhaut. Da es sich aber leicht und schnell lesen lässt, kann man es sehr gut mal zwischendurch lesen und die Themen, die der Autor verarbeitet sind auch wirklich interessant. Mir fehlte allerdings etwas der Bezug zum Titel. Unter „Killing God“ habe ich mir ein Mädchen vorgestellt, dass Aufgrund der Ungerechtigkeiten, die es in seinem Leben erfahren hat, mächtig wütend auf Gott ist, und ihn deswegen umbringen möchte. Dawn hätte allen Grund dazu, aber sie schluckt alles einfach runter, verdrängt, und ihre einzige Auflehnung besteht darin, dass sie ihre Hunde „Mary“ und „Jesus“ getauft hat. Eigentlich nach ihrer Lieblingsband, den „Mary and Jesus Chans“, aber die gläubigen Nachbarn sind doch sehr geschockt angesichts der Tatsache, dass sie diese heiligen Namen so leichtsinnig benutzt und das gefäält ihr.

Ich hätte mir einfach mehr Wut, mehr Dramatik in der ganzen Geschichte gewünscht. So gehen die Themen, Alkoholismus, Drogenabhängigkeit, Kriminalität, leider ein bisschen unter.

Zum Ende steigt die Spannung des Buches stark an und der Leser muss sich auf einige Überraschungen und unverhoffte Wendungen gefasst machen.
  • Taschenbuch: 272 Seiten
  • Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag (1. Februar 2011)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3423714514
  • ISBN-13: 978-3423714518
Meinen herzlichsten Dank an dtv für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars.

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