London, 1936. Owen Montignac, der attraktive, charismatische Spross aus gutem Haus, erwartet bang die Testamentsverlesung seines unlängst verstorbenen Onkels. Doch Owen wird nicht berücksichtigt. Die Alleinerbin ist seine schöne Cousine Stella,
zu der er eine etwas fragwürdige Zuneigung empfindet. Zudem plagen ihn hohe Spielschulden – und so ersinnt Owen einen teuflischen Plan …
Autor:
(Quelle: Piper)
John Boyne, geboren 1971 in Dublin, wo er auch heute lebt, studierte Englische Literatur und Kreatives Schreiben. Seine Bücher wurden in mehr als 40 Sprachen übersetzt und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Der internationale Durchbruch gelang ihm mit seinem Roman »Der Junge im gestreiften Pyjama«, der in vielen Ländern auf den Bestsellerlisten stand, für das Kino verfilmt und von der Kritik als »ein kleines Wunder« (The Guardian) gefeiert wurde.
Eigene Meinung:
John Boyne ist für mich einer der facettenreichsten Autoren, der sich ebenso zielsicher in den verschiedenen Epochen der deutschen Geschichte bewegt, wie in den verschiedenen Genres der Schriftstellerei.
Auch mit „Das geheime Vermächtnis der Montignacs“ ist ihm wieder ein Roman gelungen, der den Leser tief in die Geschichte hinein ziehen kann. Zunächst hat man das Gefühl einem Erzähler aus der moderne zu begegnen, doch schon recht zügig ist man gepackt vom Flair der 30er Jahre. Man hat das Gefühl mitten in einem schwarz-weiß Gangsterfilm zu landen und als einer der Figuren am Geschehen teilzunehmen.
Boyne hat in diesem Roman eine Gesellschaft gezeichnet, die vom politischen Einfluss und Machtspielchen abhängig ist und danach agiert, was Ansehen und Reichtum einbringt. Nur wenige von Ihnen handeln danach was Recht und Unrecht ist oder den einzelnen Personen wirklich gut tut. Immer geht es darum, was die anderen wohl von einem denken. Dabei werden solch dicke Mauern aufgebaut, dass es ein leichtes ist dahinter dunkle Geheimnisse zu verstecken. Und davon gibt es in dieser Geschichte mehr als ausreichend …
Obwohl man an manchen Stellen das Bedürfnis hat, die ein oder andere Handlung oder Beschreibung zu reduzieren, ist der Roman keineswegs langweilig. Dank seiner Erzählkunst, seiner Art zu schreiben, gelingt es Boyne immer wieder ausdrucksstarke Charaktere zu entwickeln und mit diesen die Geschichte mit Leben zu füllen.
Fazit:
Boyne gehört für mich zu den ganz großen Erzählern. Er ist facettenreich, tiefgründig und einfallsreich. Mit jedem neuen Roman hält er eine Überraschung bereit, der Leser weiß nie, was ihn darin erwartet und dennoch verfügt er über einen unverwechselbaren Stil. Eine Leseempfehlung für alle, die gerne John Boynes Erzählungen lauschen und all jene, die verwinkelte Geschichten voller Geheimnisse mögen.
Buchinfo:
Piper (Februar 2013)
512 Seiten
12,99 €
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