„Wenn
man liebt, bildet man sich sogar ein, den geliebten neben sich atmen
zu hören, selbst, wenn er Hunderte von Meilen entfernt ist.“
Ein
Traum aus 1000 und 1 Nacht. So habe ich Nina Blazons Roman „Der
dunkle Kuss der Sterne“ in Erinnerung. Ein Setting, das in der
Wüste spielt, geheimnisvoll und romantisch, von einer Begegnung
durchzogen, die ich so schnell nicht vergessen kann.
Canda
ist entsetzt, als sie am Tag ihrer Hochzeit aufwacht, gequält vom
Gefühl, ihrem Liebsten sei etwas zugestoßen. Der Tod selbst hat ihn
sich möglicherweise geholt und lässt sie nun mit gebrochenem Herzen
allein zurück in einer Stadt, in der gesellschaftliches Ansehen,
lebensnotwendig ist. Doch der Schein trügt. Tian ist nicht tot und
doch hat er ein gewaltiges Loch in Candas Herz gerissen, denn er ist
weg. Entführt? Geflohen? Vor wem? Was auch immer ihm passiert ist,
Canda kann nicht eher ruhen, bis sie weiß, was ihm passiert ist. An
ihrer Seite Amar, treuer Diener, des Stadtoberhauptes. Begleiter,
aber auch Kontrollinstanz, mit dem Auftrag Tian lebend
zurückzubringen, um ihn dann töten zu können ...
Die
Beschreibung „Traum“ wähle ich nicht nur aufgrund der oben
beschriebenen Gründe, sondern auch, weil es das Wort ist, das in all
seinen Facetten hervorragend zum Roman passt. Traumhaft schön ist
Nina Blazons Geschichte, die Reise durch die Wüste, die so viele
Gefahren birgt. Realität und Traum verschwimmen immer wieder. Nina
Blazon täuscht mich in vielerlei Hinsicht, führt mich mal auf
diese, mal auf jene Fährte, enttäuscht mich aber nie, denn selbst
wenn ich denke, ich kann die nächste Handlung voraussehen, werde ich
wieder von ihr überrascht. Wie Canda werde auch ich in das Spiel aus Traum und Wirklichkeit verwoben.
Träumerisch werde ich beim Gedanken an die Protagonisten. Die heldenhafte Canda, die an die Liebe glaubt und mutig genug sich jeder Widrigkeit entgegen zu stellen, ist eine der Charaktere, die man sich in solch einem Buch wünscht. Begleitet wird sie von Amar, der sicherlich viele weibliche Leser zum dahin schmelzen bringt. Er ist geheimnisvoll und anziehend. Ein Schatten, ein Freund, ein Feind, Feuer und Wasser und doch nicht das, was man in ihm zu sehen glaubt.
Die
Schreibe ist wie ein Traum, in dem alles möglich ist, in dem die
Fantasie aus den Vollen schöpft, auf Pfaden wandelt, die in
der Wirklichkeit undenkbar sind. Und dass ihr Spektrum an Ideen
schier unendlich ist, beweist Nina Blazon nicht zum ersten Mal. Ich weiß nicht, ob es Talent oder Können ist, dass die Autorin ihre Sprache so sehr dem Inhalt, der Aussage, dem Setting ihrer Geschichte anpassen kann. Egal welchen Roman von ihr man in die Hand nimmt, man trifft nicht nur eine neue Geschichte, sondern auch eine neue Schreibe, die dem Leser ein entsprechend passendes Umfeld schafft. "Der dunkle Kuss der Sterne" ist besonders poetisch, ein Spiel mit Licht und Schatten, voller Gefühl und Emotionen, aber auch geprägt von Überraschungen, die den Spannungsbogen immer wieder anziehen. Sehr gern entfloh ich in die Träume dieser bezaubernden Geschichte.
Buchinfo:
cbt (Februar 2014)
528 Seiten
16,99 €
Das klingt ja sehr schön - vielleicht sollte ich es doch nochmal mit Blazon probieren. "Faunblut" fand ich nämlich grandios, das nachfolgende "Ascheherz" deutlich schwächer und ihr nächster Roman "Zweilicht" konnte mich dann gar nicht mehr überzeugen.
AntwortenLöschenAber Wüstensettings mag ich sehr gern.
Hey,
Löschenkönnte mir vorstellen, dass dir die Geschichte gefällt.
"Zweilicht" habe ich auch gelesen und fand es auch einfach ein bisschen schwierig der Geschichte zu folgen. Hier spielt Nina Blazon auch wieder so mit Realität und Vorstellung, was auch nicht immer ganz einfach ist, aber eben auch das besondere am Roman ausmacht.
Hast du "Dustlands" gelesen? DAS ist ein tolles Wüstensetting ;)
LG Nanni
Ich will das Buch auch noch unbedingt lesen.. Nina Blazon ist so toll (: Und auch das cover gefällt mir wieder richtig gut! Wünsche dir einen wunderschönen Abend und eine gute Nacht :)
AntwortenLöschenHey,
Löschenja das Cover ist mal richtig gelungen!! Ich mochte das Buch ja von der ersten Seite an und ich wette, dass es dir genau so gehen wird :)
LG Nanni