Zwei meiner Lieblingsautorinnen sind die sympathischen Schwestern Beate Teresa und Susanne Hanika. Besonders dann, wenn sie gemeinsam zur Feder greifen.
Für ein Interview haben die beiden mir freundlicherweise Rede und Antwort gestanden.
Vielen Dank dafür!
Quelle: B.T. + S. Hanika |
1. „Jenseits
des Schattentores“ ist euer zweites gemeinsames Projekt, nach der „Dark Angels“
– Reihe. Dort hatte jeder seinen eigenen Protagonisten, in dessen Rolle er
schlüpfen konnte. Wie lief eure Zusammenarbeit bei „Jenseits des Schattentores“
ab?
In diesem Manuskript haben wir beide Perspektiven gemischt
geschrieben. Eine seltsame Erfahrung, wenn man merkt, dass man sich dem
Erzählton des anderen so stark anpassen kann, dass man am Schluss überhaupt
nicht mehr unterscheiden kann, wer was geschrieben hat.
2. Wessen
Idee war „Jenseits des Schattentores“? Wie seid ihr zum Roman gekommen? Wenn
ich mich richtig erinnere, war es bei „Dark Angels“ ja eher so, dass die
Geschichte euch gefunden hat. (Traum von Beate ?)
Es war auf jeden Fall kein Traum ;-). Wir hatten uns auf die
Koppel zu den Pferden gesetzt und haben ein großes Brainstorming gemacht, über
was wir schreiben wollen. Dabei ist alles mögliche herausgekommen und zwei
Ideen haben sich herauskristallisiert, die uns besonders gut gefallen haben.
Allerdings hat sich die Geschichte dann noch einmal verändert, während wir sie
geschrieben haben. Deswegen kann man wohl sagen, dass uns die Geschichte dann
doch wieder gefunden hat.
3. „Jenseits
des Schattentores“ beinhaltet zwar eine etwas gruselige Geschichte, ist von der
Grundstimmung aber nicht so düster und drückend wie die „Dark Angels“ Bücher.
Im Gegenteil. Es gibt darin einiges zu lachen, was ich am Roman sehr gern
mochte. Während des Lesens hatte ich immer wieder so ein Bild kichernder Hanika
Schwestern vor Augen. Wie erging es euch tatsächlich? Ist der Humor bewusst in
diesem Ausmaß gewählt oder fiel es euch stellenweise schwer euch
einzuschränken? Wie diszipliniert seid ihr wirklich, wenn ihr zu zweit schreibt?
Stimmt, wir lachen ziemlich viel beim Schreiben. Meistens,
wenn die andere das Kapitel gelesen hat, das man frisch geschrieben hat. Dann
rufen wir uns an, und kichern ;-). Allerdings nehmen wir uns nicht bewusst vor,
humorvoll oder nicht humorvoll zu schreiben. Manchmal sagen die Personen
einfach etwas Witziges, ohne dass man es will, oder handeln so, dass man
darüber lachen kann.
Ob wir diszipliniert beim Schreiben sind? Susanne ist irre
diszipliniert. Beate ist die ersten 100 und die letzten 100 Seiten
diszipliniert. Bei den anderen Seiten muss sie getriezt werden ;-).
4. Eine
Frage, die euch sicher häufig gestellt wird: arbeitet ihr lieber gemeinsam oder
solo an einem Buchprojekt? Was macht für euch den wichtigsten Punkt am
gemeinsamen Schreiben aus? Worin unterscheiden sich eure charaktereigenen
Schreibeigenschaften?
Das schöne am gemeinsamen Schreiben ist das Ideensammeln und
das Plotten. Das macht sehr viel mehr Spaß als alleine zu schreiben, und man
gerät in einen Sog, der einen nicht mehr loslässt. Deswegen ist vermutlich das
gemeinsame Schreiben etwas schöner als solo. Das ist auch der wichtigste Punkt
beim gemeinsamen Schreiben. Und
erstaunlicherweise verwischen sich die charaktereigenen Schreibeigenschaften
bei einem gemeinsamen Projekt, wir wundern uns darüber selbst ein wenig.
Allerdings ist es auch bei diesem Buch so gewesen, dass jeder seine
Lieblingsszenen schreiben durfte.
5. Welche
Figur ist euer Lieblingscharakter in „Jenseits des Schattentores“? Zu welcher
in eurer bisherigen Schreiblaufbahn erfundenen Figur habt ihr die „engste
Bindung“?
Susanne: In diesem Buch ist meine Lieblingsfigur Persephone.
Klar, Aurora ist ein wunderschönes, sensibles Mädchen, und Leon ein wirklich
heißer Kerl, und ich liebe die zwei natürlich sehr. Aber Persephone ist
aufgrund ihres Alters und Lebensweisheit, vermutlich näher an mir dran, und ich
liebe es, dass sie trotz dieser Lebensweisheit dann auch noch verrückte Dinge
tut. Das sollte man sich merken, für sein eigenes Alter. Dass man nicht
aufhört, die Dinge zu tun, die man will. Egal wie verrückt.
Wenn ich es mit den anderen Protagonisten meiner anderen
Bücher vergleiche – keine Ahnung. Ich kann nicht einmal sagen, ob mir Lisa Wild
lieber ist als Indie und Aurora. Wenn man gerade schreibt, liebt man die Personen
mehr als die bereits existierenden. Wenn man aufhört zu schreiben, bricht einem
das Herz. Wenn man weiß, von dieser Person wird man nie wieder erzählen, könnte
man heulen.
Aber wenn ich mich festlegen müsste, würde ich
wahrscheinlich Indie sagen.
Beate: Mir geht es genauso wie Susanne. In „Jenseits des
Schattentors“ ist meine Lieblingsfigur Persephone. Obwohl mir Luna auch viel
Spaß gemacht hat. Sie ist knallhart aber gleichzeitig witzig. Allgemein ist
meine Lieblingsperson, glaube ich, Elisabetta Shapiro, das ist die
Hauptprotagonistin in meinem neusten Solo-Buch, dass erst erscheint.
6. „Jenseits
des Schattentores“ unterschiedet sich vom Erzählton von den anderen Werken, die
ich bisher von euch gelesen habe. Wie wichtig ist es euch, euch auszuprobieren?
Das ist uns sehr wichtig. Das Manuskript, an dem wir gerade
schreiben, ist vom Erzählton wieder komplett anders, das macht einfach richtig
Spaß. Bei jedem neuen Projekt ist es eine Herausforderung herauszufinden, wie
diese Geschichte erzählt werden will – meistens dauert es ziemlich lang, das
herauszufinden. Länger, als die Handlung zu besprechen.
7. Wie
geht es weiter? Gibt es schon neue Schreibprojekte?
Ja. Wir schreiben gerade wieder gemeinsam an einem
Jugend-Fantasy-Manuskript. Auch wieder vom Erzählton anders, aber auch mit viel
Liebe und Spannung.
8. Diese
Frage stelle ich bei allen Interviews, weil sie uns Leser einfach immer sehr
interessiert: Welches sind eure 3 Lieblingsbücher?
Susanne:
Donna Tarrt, der Distelfink, John Irving, Gottes Werk und
Teufels Beitrag und Harper Lee, Wer die Nachtigall stört (aber ich habe nicht
nur drei Lieblingsbücher ;-).
Beate:
Momentan sind meine Lieblingsbücher:
Perla von Carolina de Robertis
Wie ein unsichtbares Band von Ines Garland
Diese Dinge geschehen nicht einfach so von Taiye Selasi
allgemein lese ich gerade total gerne Literatur von
afrikanischen und südamerikanischen Autoren.
Quelle: B.T. + S. Hanika |
Bücher der Autorinnen:
"Erzähl mir von der Liebe" / B.T. Hanika
"Nirgendwo in Berlin" / B.T. Hanika
"In Ewigkeit, Amen" / S. Hanika
"Und führe uns nicht in Versuchung" / S. Hanika
"Und bitte für uns Sünder" / S. Hanika
"Erhöre unser Flehen" / S. Hanika
"Bekenne deine Schuld" / S. Hanika
"Und bitte für uns Sünder" / S. Hanika
"Erhöre unser Flehen" / S. Hanika
"Bekenne deine Schuld" / S. Hanika
"Dark Angels' Summer" / K. und T.L. Spencer
"Dark Angels' Fall" / K. und T.L. Spencer
Was für ein tolles Interview! Ich finde es immer wieder spannend, wie AutorInnen an ein gemeinsames Projekt rangehen ♥
AntwortenLöschenJenseits des Schattentores steht schon auf meiner To-Read-List - da bin ich mal gespannt! *smile*
Viele liebe Grüße und ein schönes Wochenende,
Nana ♥
Liebe Nana,
Löschenvielen Dank. Freut mich, dass es dir gefallen hat.
Hast du auch schon andere Bücher der beiden Autorinnen gelesen?
Meine Lieblingsbücher sind ja die "Dark Angels" Romane. Aber auch die Einzelbände der Autorinnen sind ganz toll!
Liebe Grüße
Nanni