Stella ist
Hospizschwester und hat für jeden ihrer Patienten ein offenes Ohr.
Am liebsten arbeitet sie in der Nacht, denn Zuhause ist diese für
sie unerträglich geworden, seit ihr Mann Vincent in Afghanistan
verwundet wurde und unter Schlafstörungen leidet. Ein großer Graben
ist zwischen ihnen entstanden, denn Stella so gern überwinden würde,
der Vincent aber mehr Angst macht, als sein Einsatz im Krieg.
Hope leidet unter
Mukoviszidose. Ein Todesurteil für das junge Mädchen, das noch viel
zu wenig in seinem Leben, das schon seit einiger Zeit von der
Krankheit beherrscht wird, unternommen hat und möglicherweise die
Dinge verpasst, die zum jung sein dazu gehören. Verlieben, das
kribbeln im Bauch spüren, Sex mit dem Jungen, den sie wirklich
liebt, einfach mal etwas verrücktes tun – all das scheint ihr
nicht vergönnt.
„Es
ist genauso wie Hugh gesagt hat: Was ist die Liebe, wenn man nicht um
sie kämpfen muss? Was ist das Leben, wenn man nicht jede Sekunde
darum kämpft, es zu leben?“
Hugh lebt allein mit
seinem Kater Jake, der eigentlich das Überbleibsel einer
misslungenen Beziehung ist. Seit Kurzem hat er einen neuen Freund.
Mikey, der mit seiner Mutter ins Nachbarhaus gezogen ist und mit
seinen unverblümten Fragen Hughs Gedankenwelt ganz schön
durcheinander wirbelt.
Drei Leben, drei
besondere Schicksale, in die Rowan Coleman auf sehr gefühlvolle
Weise entführt. Alle irgendwie miteinander verbunden und doch hat
jeder für sich mit seinen eigenen Schatten zu kämpfen. Doch wo
Schatten sind, da ist auch Licht. Und obwohl der Roman so traurige
Passagen enthält, dass mir schon zu Anfang die Tränen geflossen
sind, ist es eins der schönsten und hoffnungsvollsten Bücher, die
ich in diesem Jahr gelesen habe.
„
'Bitte vergesst mich nicht. Vergesst nicht, wie ich euch im Arm
gehalten, wie ich euch geküsst und euch mit Liebe überschüttet
habe, über und über, in der Hoffnung, dass etwas davon für immer
hängen bleibt. Bitte vergesst das nicht. Spürt diese Liebe. Jeden
einzelnen Tag, den ihr ohne mich lebt.'“
Verschlungen
innerhalb von nicht mal 42 Stunden. Die Welt völlig ausgeblendet,
weil es einfach so faszinierend ist, all diese Menschen näher
kennenzulernen, ihre Beweggründe für ihr handeln zu verstehen. Denn
neben den Geschichten von Stella, Hope und Hugh bekommen wir immer
mal wieder einen der Abschiedsbriefe zu lesen, die Stella von den
Patienten des Hospizes diktiert werden. Briefe, die nicht nur
Abschiedsschmerz beschreiben, sondern Momente der Erinnerung an
schöne vergangene Zeiten. Briefe voller Liebe und Dankbarkeit,
Briefe, die um Verzeihung bitten.
„Zwanzig Zeilen
Liebe“ ist ein herzlicher Roman voller Menschlichkeit. Große
Emotionen, wahre Liebe und Hoffnung lassen den Leser in den Seiten
versinken, vermitteln ihm ein wohliges Gefühl und erinnern daran,
wie wichtig es ist, den Menschen, die uns am Herzen liegen, dies auch
zu sagen und zu zeigen. Ein Buch, das uns in der Kälte, die derzeit
durch die Welt zieht, ein kleines bisschen wärmt.
„
'Liebe sollte man nie bereuen', sagte sie. 'Das ist so was wie
mein Motto. Ich habe nie bereut jemanden zu sehr geliebt zu haben.
Nur, jemanden nicht genug geliebt zu haben.' “
Buchinfo:
PIPER (August 2015)
416 Seiten
Klappenbroschur
14,99 €
Originaltitel: We Are All Made Of Stars
Übersetzung: Marieke Heimburger
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Ich habe das Buch heute in Thalia gesehen und jetzt deine Rezension gelesen. Eine wirklich sehr schöne Rezi und das Buch steht auf meiner Wunschliste =))
AntwortenLöschenLG
Avicenna
Liebe Avicenna,
Löschenfreut mich, dass dir meine Rezi gefällt :)
Das Buch lohnt sich wirklich sehr :)
LG Nanni