Mark hat Krebs.
Heimtückisch , hinterhältig, mit der Möglichkeit daran zu sterben.
Vorher möchte Mark aber zum Mount Reinier. Gemeinsam mit seinem Hund
Beau bricht er dorthin auf. Ohne Erwachsene. Nicht mehr länger nur
der kalten Hand seiner Krankheit, sondern auch den Gefahren des
Lebens ausgesetzt. Zurück lässt er seine Eltern und seine beste
Freundin Jessie, die als einzige eine Ahnung hat, wohin er geht, sich
aber genau so sehr um ihn sorgt, wie alle anderen. Denn Marks Reise
kann mit dem Tod enden.
Ja, es ist wieder
mal eine Geschichte über ein sterbenskrankes Kind. Themen, denen man
in der Wirklichkeit nicht begegnen möchte und die in der Literatur
in letzter Zeit schon sehr häufig auf's Papier gebracht wurden. Und
dennoch lohnt es sich sehr, einen Blick auf Marks Geschichte zu
werfen, denn sie unterscheidet sich. Sie ist kein Roman über eine
Krankheit. Sie ist ein Roman über Hoffnung, Mut und die Kraft der
Freundschaft.
Die Beziehung
zwischen Mark und Beau ist so, wie sie nur zwischen einem Kind und
einem Hund sein kann. Es herrscht eine Eintracht, die Erwachsene
nicht verstehen. Beau ist Marks Begleiter, sein Freund, sein
Beschützer. Sie verstehen sich blind und können sich aufeinander
verlassen. Ungebrochenes Vertrauen in jeder Lebenslage. Egal, ob
prügelnde Jugendliche oder ein wilder Schneesturm. Füreinander
einstehen ohne eine andere Gegenleistung zu verlangen, als
uneingeschränkte Zuneigung.
Aber auch die
Freundschaft zwischen Jessie und Mark ist besonders. Sie weiß, was
in Marks Kopf vorgeht. Versucht ihn zu verstehen, auch wenn es nicht
immer leicht ist. Sie passt in der Schule auf ihn auf. Verteidigt ihn
tapfer. Egal, was die anderen sagen. Egal, ob sie Junge und Mädchen
sind. In einer Freundschaft zählen keine Äußerlichkeiten.
Dan Gemeinhart hat
einen sehr emotionalen Roman geschrieben, der davon erzählt, dass
das Leben manchmal düstere Schatten auf uns wirft. Dass es nie
leicht ist, dass aber immer irgendwo ein Licht zu finden ist, dass
uns den Weg leuchtet und aus der Dunkelheit heraus hilft. In welcher
Form auch immer es uns begegnet.
Gelesen wird das
Hörbuch von Autor, Übersetzer und Hörbuchsprecher Andreas
Steinhöfel, der den Mark spricht und dessen Charakter ganz wunderbar
darstellen kann, und der Theaterschauspielerin Birte Schnöink, die
Jessies Kummer um Mark, aber auch ihr Vertrauen, ihre Hoffnung auf
ein gutes Ende, passend wiedergibt.
„Die wirkliche
Wahrheit“ ist ein sehr kluger Roman. Tiefgründig, emotional, aber
auch sehr klar. Als Hörbuch so passend eingelesen, dass ich dieses
sehr gerne weiterempfehle.
Buchinfo:
Silberfisch im Hörbuch Hamburg Verlag (Oktober 2015)
4 CDs
260 Minuten
16,99 €
Sprecher: Andreas Steinhöfel / Birte Schnöink
Originalverlag: Carlsen
Übersetzung: Annette von der Weppen
Hier versandkostenfrei bestellen:
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