18.04.16

Drachengift - Markus Heitz

Dies ist der dritte Band der Drachenbücher von Markus Heitz und enthält Spoiler zu vorangegangenen Teilen der Reihe.



Je mehr Bände eine Reihe enthält, desto schwieriger wird es, eine Rezension dazu zu schreiben, hat man doch meist das Gefühl, dass man sich wiederholt. Ähnlich schwer ist es sicher häufig für die Autoren, weshalb nicht immer alle Serien gelingen und in manchen Fällen mit jedem weiteren Band schlechter werden. Mit Markus Heitz' Drachenbüchern stimmt letztere Aussage nicht überein.

Der Einstieg in die Reihe beginnt mit dem Roman „Die Mächte des Feuers“. Ein Werk, das mich schon vor etlichen Jahren begeistern konnte, denn die Kombination aus meinen Lieblingsfantasyfiguren, den Drachen, und dem Flair der Zwanziger Jahre ist für mich nach wie vor eine großartige und lesenswerte Idee. Die Umsetzung ist Heitz, einem der großen Autoren der deutschen Fantasyliteratur, sehr gut gelungen. Trotz der Folgebände könnte man die Romane auch als in sich abgeschlossen lesen, möchte man aber nicht.

Silena lebt nun mit Grigorij, dem russischen Zaren und Hellseher, in Russland. Gemeinsam regieren sie das Land. Silena mit ihrer Menschlichkeit, Grigorij mit List und Tücke. Seit Kurzem sind die beiden Eltern geworden. Was nach dem perfekten Glück klingt, entpuppt sich als Schwierigkeit. Silena kommt mit ihrer Mutterrolle nicht zurecht – im Herzen ist sie nach wie vor eine Drachenjägerin – und Grigorij benimmt sich seit einiger Zeit sehr merkwürdig. Fast so, als werde sein handeln von Drachen bestimmt.

Im Kampf gegen die Drachen gibt es neue Verbündete. So zumindest der erste Eindruck, als der ehemalige kaiserliche Hauptmann von Auen ein sprühbares Gift gegen Drachen vorstellt. So ganz astrein ist dieses Sprühmittel jedoch nicht. Wie steht es tatsächlich mit den toten Drachen in Verbindung und was hat Physiker Nikola Tesla damit zu tun?

Nach einem minimal schwächeren mittleren Teil der Drachenreihe, ist „Drachengift“ nun wieder eine richtig starke Erzählung.

Als Erzähltechnik nutzt er, - wie in den Vorgängern auch - , verschiedene Ebenen, die von Kapitel zu Kapitel wechseln. Damit zieht er den Spannungsbogen immer wieder in die Höhe. Da sowohl etliche Menschen, als auch diverse Drachen zu den wichtigen Figuren der Romane zählen, hilft eine Dramatis personae dem Leser bei der Orientierung.

Ich mag an den Drachenromanen, dass sie nicht nur unterhaltsam und spannend sind, sondern regelrecht Denksport für den Leser. Nicht nur wegen der komplexen Schreibweise, sondern auch wegen all der offenen wie versteckten Hinweise zur reellen Geschichte des 20. Jahrhunderts und der politischen Machtspielchen, von denen ein Großteil der menschlichen Figuren genauso getrieben wird, wie die Drachencharaktere.



Für mich eine der stärksten Fantasyreihen, die gerne um weitere Bände ergänzt werden darf.

Um ein einheitliches Bild im Bücherregal zu schaffen, wurden „Die Mächte des Feuers“ und „Drachenkaiser“ vom Verlag in entsprechender Optik neu aufgelegt. Außerdem stehen hier die Cover zum Download bereit, um die älteren Exemplare damit anzupassen.

Buchinfo:


PIPER (Januar 2016)
560 Seiten
Gebunden mit Schutzumschlag
19,99 €

Reiheninfo:


1. Die Mächte des Feuers
2. Drachenkaiser
3. Drachengift

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