Die Schwestern
Lucille und Wrenny sind familiär auf sich allein gestellt. Ihre
Mutter ist weggegangen. Wohin wissen sie nicht. Wann sie wieder
kommt, wissen sie auch nicht. Die Familie ist einfach nicht mehr, was
sie mal war, seit die Sache mit ihrem Vater geschehen ist.
Lucille weiß, dass
sie sich nicht über Wasser halten können, wenn sie nicht schnellst
möglich einen Job findet. Warum nicht in einer Bar, in der sie knapp
bekleidet servieren muss? Nachts arbeiten, auf die kleine Schwester
aufpassen und zur Schule gehen – Lucille steht vor einer Aufgabe,
die sie wenn überhaupt nur mit Hilfe von Freunden schafft.
„Vertrauen.
Was heißt das überhaupt? Wenn du einem Menschen vertraust, drückst
du ihm ein Messer in die Hand, das er dir in den Bauch rammen kann.
So viel weiß ich.“
Einer dieser Freunde
ist Digby. Sie kennen sich schon von Kindesbeinen an, doch seit
kurzem haben sich diese Gefühle verändert. Lucille versucht dieses
flaue Gefühl zu verscheuchen, dass sie bei seinem Anblick überkommt.
Versucht die wohlige Wärme, die jede seiner Berührungen bei ihr
auslöst, zu ignorieren, denn Digby ist schon lange in einer
Beziehung. Und noch mehr Unruhe kann sie in ihrem Leben gerade nicht
gebrauchen.
Lucilles Leben ist
also gerade so turbulent, wie das farbenfrohe Cover. Gemessen an den
Farben durchläuft sie familiär eher schwarz- und brauntöne.
Einziger Farbklecks ist ihre kleine Schwester Wrenny, die ein echtes
Herzchen und wirklich sehr liebenswert ist. Sie sollte diese
Erfahrung nicht machen müssen, weder Mutter noch Vater greifbar zu
haben. Viel zu sehr versucht sie erwachsen zu sein und ihrer
Schwester nicht zur Last zu fallen. Daneben bleibt viel zu wenig Raum
um ein Grundschulkind zu sein, dass seine Nachmittage mit spielen und
die Abende umrahmt von Elternliebe verbringt.
„Ich
spüre ihn mehr, als ich ihn sehe, als er näher kommt.
Ich
spüre ihn mehr, als ich ihn sehe, als er die Hand neben meine legt.
Ich
spüre ihn, dann sehe ich ihn, als er seine Hand in meine flicht,
einen Finger zwischen jeden Finger.“
Eine rot-orange Aura
umgibt die Beziehung zwischen Lucille und Digby, zwischen denen es
vor Spannung nur so knistert. Estelle Laure baut hier eine
Liebesgeschichte ein, die süchtig macht. Das Spiel mit dem Feuer,
die dem entgegen gesetzte Vertrautheit, Gefahr und Geborgenheit.
„Gegen das Glück
hat das Schicksal keine Chance“ ist genau das, was Cover und Titel
versprechen. Ein Roman, der vom Glück der Freundschaft erzählt, der
zeigt, wie wichtig es in der Not ist, Menschen zu haben, die
unterstützen. Trotz des bitteren Beigeschmacks, den die Geschichte
der beiden Schwestern hat, weil sie von den Eltern nun mal keinen
Rückhalt erwarten können und viel zu jung auf sich allein gestellt
sind, überwiegen die freudigen Elemente des Romans. Wärme,
Herzlichkeit und erste Liebe. Lucille und Wrenny sind allein, aber
glücklicherweise nicht einsam.
Buchinfo:
FischerKJB (März 2016)
256
Seiten
Gebunden
mit Schutzumschlag
14,99
€
Originaltitel:
This Raging Light
Übersetzung:
Sohie Zeitz
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Hey,
AntwortenLöschenmir hat das Buch auch sehr gefallen und ich finde, es lässt sich auch sehr schnell lesen :)
LG
SOnja
Liebe Sonja,
Löschenja das stimmt. Ich hatte es auch ziemlich fix durch :)
Liebe Grüße
Nanni