31.08.16

Mein bester letzter Sommer - Anne Freytag



„Mein bester letzter Sommer“ liegt schon sehr lange auf dem Stapel der zu rezensierenden Bücher. Warum? Weil es einfach besonders schwer ist die richtigen Worte für ein Buch zu finden, dass sich mit einem Thema beschäftigt, das sehr zu Herzen geht, das emotional einschlägt und das trotz all der Dramatik und Schwere wunderschön ist.

So ein Buch zu rezensieren ist nicht einfach. So ein Buch zu schreiben sicher noch weniger, aber Anne Freytag ist es so gut gelungen, dass „Teskar“ mühelos das Herz der Leser erobern.

Tessa ist 17 und hat ein Loch im Herzen. Sie weiß, dass sie bald sterben wird. Kann nichts dagegen tun. Die verbleibende Zeit sollte sie mit Freunden verbringen, Spaß haben, ungewöhnliche Dinge erleben, verrückt sein und gegen die Regeln spielen. Doch all das macht sie nicht. Sie verkriecht sich, wartet darauf, dass der Tod sie abholt.



Dann lernt sie Oskar kennen. Der mutige, charmante und fröhliche Oskar. Sie will sich nicht verlieben, denn welche Chance hat so eine Liebe schon? Doch ihr Herz geht mal wieder seinen eigenen Weg. Und Tessa bleibt nichts anderes übrig als ihm zu folgen. Ihm und Oskar, der sie mit nimmt auf einen Roadtrip nach Italien. Physisch gibt es keine Chance das Loch in ihrem Herz zu heilen, aber Oskar und die Zeit mit ihm füllt es Stück für Stück mit Leben und Liebe.

Was auf den ersten Blick vielleicht wie ein vorhersehbarer und kitschiger Jugendroman klingt, ist es überhaupt nicht. „Mein bester letzter Sommer“ ist ein Roman, der mit viel Gefühl geschrieben ist. Voller Emotionen, die mich mal zum Lachen, mal zum Weinen bringen.

"Der Verstand hat keine Chance, wenn das Herz einmal entschieden hat, was es will."

Er ist eine Hommage ans Leben. Daran jeden Moment voll auszukosten, zu genießen, die Zeit mit Menschen zu bringen, die man liebt, Neues auszuprobieren und sich nicht zu verkriechen, egal wie düster und dick die Wolken am Himmel hängen.

Anne Freytag hat mich mit ihrem Roman sehr berührt, denn neben all der Leichtigkeit, die ein Roadtrip, eine erste Liebe, die Zeit der Jugend mit sich bringt, hat sie mich – wie sicher viele andere Leser auch – sehr nachdenklich gestimmt. Wer „Mein bester letzter Sommer“ liest, wird immer wieder Momente erleben, in denen er ergriffen lächelnd an Tessa und Oskar denken wird und daran wie schön das Leben doch sein kann, wenn man es zulässt, und wie wichtig die Menschen sind, die uns am Herzen liegen.

Buchinfo:


Heyne fliegt (März 2016)
368 Seiten
Gebunden mit Schutzumschlag
14,99 €

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