Mein
Name ist Kathrin Hövekamp. Tagsüber optimiere ich Apps und
Websites, abends schreibe ich – seit neuestem – Romane. Mitte
2016 ist mein Debütroman „Paul & Polly“ erschienen, vor
kurzem „Viereinhalb Minuten“. Auch wenn die Geschichten sehr
unterschiedlich sind geht es in beiden Romanen um ähnliche Themen:
Freundschaft, Liebe und den ganzen Wahnsinn des Erwachsenwerdens.
Wichtig ist mir, dabei nie kitschig zu werden. Im Zweifelsfall nehme
ich lieber die Abfahrt „Humor“.
-
Welche*r Autor*in deiner Kindheit hat dich am meisten beeinflusst?
Auch wenn ich schon als Kind alles gelesen habe, was ich in die
Finger kriegen konnte, kann ich mich an kein richtiges Lieblingsbuch
erinnern. Romane, die mich und meinen heutigen Schreibstil
beeinflusst haben, habe ich dann erst als Jugendliche entdeckt. „High
Fidelity“ von Nick Hornby ist so ein Beispiel. Seit ich das gelesen
habe, wollte ich unbedingt mal eine Geschichte schreiben, in der „Top
5-Listen“ eine Rolle spielen – den Wunsch habe ich mir mit
„Viereinhalb“ Minuten erfüllt.
-
Welches Buch empfiehlst / verschenkst du am häufigsten??
Im besten Fall hat ein Buch, das man verschenkt, ja weniger mit einem
selbst, als mit dem Beschenkten zu tun. Wenn ich einen Roman
empfehle, versuche ich also immer, den Geschmack des Anderen zu
treffen – was in der Regel ziemlich knifflig ist. Menschen, die –
wie ich – Dystopien lieben, empfehle ich gerne „The Road“ von
Cormac McCarthy oder die Klassiker von Bradbury oder Orwell. Für
Freunde von kitschfreien Liebesromanen finde ich „Gut gegen
Nordwind“ von Daniel Glattauer empfehlenswert. Wer Charakterstudien
und Psychogramme spannend findet, könnte Patrick Süskinds
(Kurz-)Geschichten mögen (zum Beispiel „Die Taube“ oder „Der
Kontrabaß“) oder „Sternstunden der Menschheit“ von Stefan
Zweig, ein großartiges Buch von einem meiner Lieblingsautoren.
-
Was macht für dich den Reiz am Lesen aus?
Ablenken, Anregen, Aufregen – das Schönste am Lesen ist für mich,
dass es so ziemlich alles mit einem anstellen kann. Ich liebe
Geschichten in jeder Form – als Film, TV-Serie, Anekdote in der
Mittagspause – aber nirgendwo fiebere ich so mit, wie beim Lesen
eines tollen Romans.
-
Was erwartest du von einem „guten“ Buch?
Die besten Bücher sind für mich die, die „Fluffigkeit“ und
Tiefgang miteinander verbinden. Einerseits möchte ich sofort in die
Geschichte hineingezogen werden und mich gut unterhalten fühlen,
andererseits will ich immer mal wieder an einem Satz hängen bleiben,
weil mich irgendwas daran zum Nachdenken anregt. Perfekt ist es, wenn
ich am Ende mit dem Gefühl zurückbleibe, nicht nur ein paar Stunden
Zeit totgeschlagen zu haben (was manchmal auch völlig ausreicht!),
sondern auf irgendeine Art bereichert worden zu sein.
-
Gedöns, Dingsbums, Trallafitti – welche Worte nerven dich in Rezensionen am meisten?
So weit, dass mich bestimmte Worte in Rezensionen nerven, bin ich als
„Neu-Autor“ noch lange nicht. Bisher freue ich mich wahnsinnig
über jede Rezension, ganz egal, wie sie geschrieben ist. Also immer
her mit den Trallafittis!
-
Welche deiner Lesegewohnheiten würdest du gerne ändern, schaffst es aber nicht
Seit ich arbeite fällt es mir wahnsinnig schwer, „unbequeme“
Romane zu lesen. Also Geschichten, die durch ihren Schreibstil, ihre
Protagonisten oder Themen für mich erstmal schwer zu erschließen
sind. Oft fehlt mir abends einfach die Energie, mich auf solche
Bücher einzulassen. Das ist sehr schade, da gerade diese Geschichten
mir in der Vergangenheit oft am meisten gegeben haben.
-
Literaturszene, Lesegewohnheiten und Buchtrends sind dynamische Komponenten. Welche Entwicklung empfindest du in diesen Bereichen (einem dieser Bereiche) als besonders positiv?
Die größte Entdeckung in diesem Jahr war für mich, obwohl für
viele natürlich ein alter Hut, definitiv „Lovelybooks“. Vor
„Paul & Polly“ kannte ich das deutsche Buch-Community-Pendant
zu „Goodreads“ tatsächlich nicht, bin jetzt aber sehr begeistert
– besonders von den Leserunden. Nirgendwo sonst hat man die Chance,
als Debüt-Autor so nah an seine Leser heranzukommen und sich
auszutauschen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hallo,
schön, dass du hier her gefunden hast. Ich freue mich über deinen Kommentar.
Mit dem Absenden deines Kommentars gibst du dich einverstanden, die bestehenden Datenschutzbestimmungen (s. entsprechende Seite auf meinem Blog) zu akzeptieren.
Liebe Grüße,
Nanni