Mit der ersten Reise ins Wolkenmeer führt Bernd Perplies seine Leser an die raue Südküste einer mittelalterlichen Fantasywelt. ›Der Drachenjäger‹ ist ein Abenteuerroman, der in einer atemberaubenden Landschaft aus Nebelmeeren und Hochplateaus spielt – die von jeder Menge Drachen bevölkert wird …
In der Stadt Skargakar, an den Gestaden des geheimnisvollen Wolkenmeeres, leben die Bewohner von der Jagd auf Drachen, die es in den dunstig weißen Weiten jenseits der großen Klippe in schier endloser Zahl gibt. Auch Lian trägt seinen Teil bei. Als Kristallschleifer verarbeitet er magische Kyrilliane, die die Flugschiffe der Jäger in die Lüfte heben. Eines Tages jedoch macht sich Lian einen gefährlichen Mann zum Feind und ist gezwungen, aus Skargakar zu fliehen. In seiner Verzweiflung heuert er auf dem erstbesten Flugschiff an, dessen Kapitän ihn mitnimmt. Ein Fehler, wie sich bald herausstellt: Denn Adaron, der fanatische Kapitän der Carryola, jagt nicht irgendwelche Drachen. Sein Ziel ist der Urdrache Garganthuan selbst, ein Geschöpf der Legenden – und er ist bereit, für diese Jagd alles zu opfern.
(Text & Cover: © Fischer Tor; Foto: © N. Eppner)
Bernd Perplies ist einer der deutschen Fantasyautoren, die schon lange auf meiner To-Read-Liste stehen. Endlich hat er den Sprung von dort auf die Must-Read-Liste geschafft. Auch wenn ich einige kleine Kritikpunkte an seinem Roman habe, konnte er mich letztlich so weit überzeugen, dass ich auf jeden Fall zu weiteren Büchern aus seiner Feder greifen werde.
Der Einstieg ins Buch fiel mir etwas schwer. Gefühlt erzählt Perplies am Anfang ziemlich viel und doch wenig. Eine Art Vorgeschichte, die von der Handlung her zwar spannend ist, die er aber gerne um einige Wörter hätte kürzen können.
Dann beginnt die eigentliche Geschichte. Im Mittelpunkt steht Lian, Kristallschleifer, Sohn eines ehemaligen Drachenjägers und aktuellen Säufers. Lian hatte bisher keine Ambitionen ebenfalls auf Drachenjagd zu gehen, doch dann tötet er den Sohn eines echt üblen Kerls und die Flucht auf ein Drachenjägerschiff scheint ihm die einzige Möglichkeit zu überleben. Ein naiver Gedanke, denn die Drachenjagd ist alles andere als ungefährlich. Vor allem dann nicht, wenn man mit dem vom Tod des mächtigen Urdrachen besessenen Adaron unterwegs ist.
Perplies ist ein geübter Weltenbauer und so gelingt es ihm mühelos Vogelwesen, Menschen, Drachen und weitere Fabelwesen unter einen Hut zu bringen und diese dann auch noch so realistisch zu gestalten, dass ich das Gefühl nicht loswerde, sie könnten auch unter uns leben. Selbst Fantasielose Leser werden sich hier mühelos zurecht finden, denn Perplies Schreibe ist bildhaft und lebendig.
Sprachlich macht Perplies keine großen Sprünge, aber er versteht es seine Leser zu unterhalten. Schnell fliegt man durch die Seiten und liest diese einfach wirklich gern. Egal, ob es sich dabei um eine Kampfszene handelt, einen Dialog zwischen sympathischen (oder fiesen) Charakteren oder eine Reiseroute durchs Wolkenmeer.
Indirekt stellt er mir die Frage, ob es nicht immer mehrere Perspektiven einer Aussage gibt und ob tatsächlich diejenigen im Recht sind, die dieses für sich beanspruchen oder ob man nicht doch lieber altbewährte Traditionen hinterfragen sollte. Mit diesem Gewissenskonflikt endet der erste Teil der Wolkenmeer-Reihe und schürt damit die Spannung auf Teil zwei "Der Weltenfinder: Die zweite Reise ins Wolkenmeer" (voraussichtlicher ET: 23. Mai 2018). Die Bücher spielen allerdings nur im selben Setting und haben inhaltlich keine Verbindung.
Buchinfo:
Fischer TOR (2017)
496 Seiten
Taschenbuch
9,99 €
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Das klingt so, als könnte das - bis auf den eher zähen Einstieg - auch was für mich sein.
AntwortenLöschenIch pack es auf jeden Fall mal auf meine Wunschliste, damit ich es nicht vergesse. :)
Es wird dir auf jeden Fall unterhaltsame Lesezeit bescheren :)
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