"Abschied nehmen"
So das Thema der #Zweitausendmeinzehn Challenge im Februar.
"Wovon musst du loslassen, wenn du ganz für dich einstehst?"
Schon im zweiten Monat der Challenge geht es ans Eingemachte. Dieses Thema bedeutet Reflektion. Sich selbst ganz genau und möglichst objektiv unter die Lupe nehmen. Als ich begann mich mit diesem Monatsthema zu beschäftigen, wusste ich ganz ehrlich nicht, was ich dazu schreiben sollte.
Dann kam dieser eine Tag, ein Zusammenspiel aus verschiedenen Situationen, die mir verdeutlichten, was ich eigentlich schon wusste, aber nicht so recht wahrhaben wollte.
Es war einer dieser Tage, an denen ich morgens aufwache, übermüdet, schlecht gelaunt, weil ich nachts kaum zur Ruhe kam (nicht unbedingt wegen des Babys. Bin eine schlechte Schläferin, aber das ist ein anderes Thema).
Es sind die Tage, an denen ich Mitleid suche, an denen ich zuviel Schokolade und Kuchen esse, Kaffee und Cola trinke. Tage, an denen ich glaube, dass mir Genussmittel, Konsum oder das Heischen nach Mitleid helfen.
An manchen Tagen bin ich aber auch einfach wütend. Wütend darauf, dass ich nicht in meiner Heimat wohne, dass meine langjährigen Freunde weiter entfernt leben, dass meine Mama nicht mehr lebt, dass mit manche Dinge über den Kopf wachsen und vor allem, dass sich diese Wut dann in meinen Kindern spiegelt.
In beiden Fällen suche ich die Schuld in meinem Umfeld. Angefangen beim falschen Kopfkissen, über mangelnde Endorphinausschüttung bis hin zu anderen Menschen.
Schuld abwälzen ist einfach.
Und gefährlich.
Für mich.
Für meine Kinder.
So lange ich die Schuld bei anderen suche, renne ich gegen eine Wand. Ich schüre das Wutfeuer in meinem Bauch. An meiner Situation ändert das aber gar nichts. Veränderung, Verbesserung, Leichtigkeit in fühlen und denken, erreiche ich nicht, wenn ich versuche anderen die Schuld für bestimmte Situationen zu geben. Und schon gar nicht möchte ich meine Kinder mit einem Schuldgefühl belasten. Damit meine ich nicht ihnen die Schuld für irgendwas zu geben. Aber wenn ich ein Gefühl mit mir herumtrage, dann laden sich auch irgendwann die Kinder daran auf. Wird es bei ihnen zu einem eigenen Gefühl.
Überhaupt ist der Begriff Schuld völlig unangebracht und so negativ behaftet, dass es mir fast Angst macht Schuld und mich in einem Satz zu nennen. Denn auch ich bin natürlich an nichts Schuld. Schon gar nicht an den oben genannten Dingen.
Viel eher sehe ich mich in einem Loch, in einem Tal des Stillstands. Ich muss wieder in Bewegung geraten. Das Rad ins Rollen bringen, Dinge angehen, verändern oder eben auch akzeptieren.
Eine Wunderlösung habe ich noch nicht, aber es erleichtert und beflügelt den Namen des Endgegners zu kennen.
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