11.03.22

Botschaften an mich selbst | Emilie Pine (Ü: Cornelia Röser)




Ein radikal aufrichtiges Debüt. Der Nummer-1-Bestseller aus Irland: Emilie Pine spricht wie niemand sonst darüber, was es heißt, im 21. Jahrhundert eine Frau zu sein. Es ist das Buch einer ganzen Generation. Ein Buch über Geburt und Tod, sexuelle Gewalt und Gewalt gegen sich selbst, weiblichen Schmerz, Trauer und Infertilität. Es ist ein Buch über den alkoholkranken Vater, über Tabus des weiblichen Körpers. Und es ist trotz allem ein Buch über Freude, Befriedigung und Glück – unbändig, mutig, und absolut außergewöhnlich erzählt.
(Text & Cover: © Penguin Randomhouse; Foto: © N. Eppner)

Im letzten Jahr begegnete mir "Botschaften an mich selbst" auf vielen Instagram Accounts, auf Plattformen für Buchliebhaber*innen, im Freundeskreis und gefühlt ständig mit dem Hinweis, dass es ein so eindringliches und gutes Buch ist, dass es auf jeden Fall gelesen werden sollte. Viele betitelten es als ihr persönliches Highlight des Jahres. Groß war die Freude, als ich es von einer Freundin zu Weihnachten bekam.

Nach wenigen Seiten der Schock: es ist gar kein Wohlfühlbuch, keine leichtfüßigen Essays darüber wie wir voller Energie durchs Leben gehen, sondern die harte Realität einer Frau, die sich von einer Krise durch die nächste kämpfen muss (ja, manchmal hilft es auch Klappentexte zu lesen). Persönliche Geschichten, die mir unter die Haut gingen. Alkoholismus beim Vater, ein unerfüllter Babywunsch, Sexismus, Gewalt, und all die Tabus und Unterdrückung mit der wir Frauen seit Ewigkeiten ankämpfen. Kein Wohlfühlbuch, sondern raus aus der Komfortzone. Mitten rein ins Leben. 




Emilie Pine zeigt was es heißt durch den Schmerz zu gehen. Und auch was es heißt danach wieder aufzustehen. Sie schreibt von Selbstwirksamkeit in Situationen der Erniedrigung und Verantwortungsübernahme in Zeiten, in denen sie sich wünschte einfach den Kopf in jemandes Schoß zu legen und die Welt abzuschalten. Pines Geschichten haben mich sehr berührt. 

Aber vor allem hat sie mir die Augen geöffnet. Dafür was es für uns Frauen noch zu tun gibt. Dass es an der Zeit ist Strukturen zu durchbrechen, gegen Angst und Erniedrigung anzukämpfen. Ich kann gar nicht richtig in Worte fassen was sie in mir bewegt hat, denn trotz all dem Mist, den Pine durchgemacht hat und von dem sie in dem Buch schreibt, schafft sie es Hoffnung zu vermitteln. Zu motivieren, zu inspirieren, aufzurütteln und zu verbinden. Mich mit mir selbst, aber auch mit anderen Frauen, den ich nun mit mehr Respekt und Verständnis entgegen blicke. Emilie Pine hat mich in einer für mich schwierigen Zeit mitgenommen durch ihren eigenen Schmerz und mir eine Kraft geschenkt, die nicht greifbar und doch spürbar ist. "Botschaften an mich selbst" ist eine großartige Sammlung von Essays, die ich nur jeder Leserin und jedem Leser ans Herz legen kann.

Buchinfo:

btb (2021)
224 Seiten
Hardcover mit Schutzumschlag
20,00 €

Rezensionen: © 2022, Nanni Eppner

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