08.03.22

Feministischer Kampftag 8. März




Noch vor ein paar Jahren dachte ich: Feminismus - ich glaube das ist nichts für mich. Ich bin doch selbstbewusst und meine Wünsche und Bedürfnisse recht gut durchsetzen.

Dann bekam ich zwei Töchter.

Ich wurde von einer eigenständigen Person zur Mutter, bekam weniger Geld, obwohl ich weniger schlief und mehr arbeitete, als in jedem anderen Job, und ich wurde konfrontiert mit Ängsten die mir vorher fremd waren.

Ängste, die sich um meine Töchter drehten, die nicht allein durch die Dunkelheit gehen können, die vielleicht nicht den Job bekommen, den sie verdient haben, weil sie Frauen sind, die, wenn sie Kinder bekommen (was vermutlich von ihnen erwartet wird), weniger Rente haben, als ihre Männer, die in vielen Sportarten, Hobbys und anderen Dingen mehr Leistung zeigen müssen, weil aufgrund ihres Geschlechts Schwäche von ihnen erwartet wird. Emotionalität (negativ gedacht). Zickigkeit. Frauen müssen Konkurrentinnen sein, denn schließlich möchte ja jede den besten Hirsch am Platz (Achtung! Sarkasmus). Ach ja, von der Sprache, in der es weibliche Formen verschiedener Bezeichnungen gar nicht gibt, kommen sie halt auch nicht vor.

Wer jetzt sagt."Das stimmt so nicht!" macht bitte mal die Augen auf. Alle Frauen, die noch nie eine unangenehme Situation mit einem Mann hatten, heben jetzt die Hand, und alle Männer, die glauben, dass Frauen besser für den Haushalt geeignet sind, als Männer, weil den Frauen das in den Genen liegt, legen jetzt bitte ihren Lendenschurz ab.

Ich will hier keinen Einzelpersonen einen Vorwurf machen, denn es sind über Jahrzehnte gefestigte Strukturen, die dafür verantwortlich sind. Patriarchale Strukturen, die nicht nur Frauen, sondern auch Männern das Leben schwer machen und in denen wir so festhängen, dass es schwierig für uns ist, diese zu erkennen und zu durchbrechen. Ich habe diese Strukturen und meine darauf hintrainierten Handlungsmuster vor Jahren auch noch nicht erkannt. Aber zum Glück gibt es auf Instagram eine gute Bubble, die mit wertvollen Beiträgen und inspirierenden, aufrüttelnden und Mut machenden Buchtipps für Aufklärung sorgt.

Danke dafür! Mit dieser Unterstützung sehe ich mich in der Lage für meine Töchter und mich einzustehen und dafür zu kämpfen, dass die Situation für alle FLINTA* Personen besser wird.

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