Devon ist nicht
gerade super erfreut darüber, dass ihr Cousin Foster bei ihr
eingezogen ist, denn der ist an Peinlichkeit wohl kaum zu
übertreffen. Aber sie hat nun mal keine andere Wahl und muss seine
Anwesenheit genauso hinnehmen wie die Tatsache, dass sie nicht so ein
herzensguter Mensch ist wie ihre Mitschülerin Lindsay, dass sie in
Sport nun mit Ezra, dem Footballstar, den keiner leiden kann, ein
Team bilden muss, und dass sie in ihren besten Freund Cas verliebt
ist, er aber nicht in sie. Oder doch?
Am liebsten wäre es
Devon, ihr Leben würde ablaufen, als sei es von Jane Austen –
ihrer Lieblingsautorin – geschrieben.
Würde sie die Augen
öffnen und ab und an mal aus einem der Bücher aufschauen, würde
sie vielleicht auch merken, dass die reale Welt manchmal ganz anders
ist, als wir sie uns in unseren Vorstellungen ausmalen.
„Es
war auf eine manchmal geradezu schmerzliche Art rührend, wie sehr
meine Eltern sich wünschten, dass es Foster gut ging. Und ich
glaube, sie wünschten sich sogar noch stärker als ich, dass er
normal war. Für mich bedeutete normal sein dazuzugehören. Für sie
bedeutete es, glaube ich, nur, glücklich zu sein.“
Anders als Devon bin
ich kein Jane Austen Fan. Anders als Devon bin ich aber vom ersten
Moment an Foster Fan. Der kleine Kerl mit dem großen Talent und
einer nicht weniger großen Last, die er auf seinen schmalen
Schultern trägt, ist eine der Romanfiguren, die sich in die
Kategorie „Besondere Protagnisten“ einreihen lässt. Ich mag es,
dass er so viel mehr Durchblick hat, als es den Anschein hat. Mit
kleinen Makeln, Ecken und Kanten wächst er zu einer Figur, die ich
gerne im realen Leben treffen würde.
Ebenso liebenswert
sind Devon und Ezra, die ich sofort in mein Herz geschlossen habe,
auch wenn sie sich noch so viel Mühe geben, ihre Image als Grummel
Griesgram aufrecht zu erhalten.
„Jane & Miss
Tennyson“ ist für mich eins der Bücher, dass sich in mein
Leserherz gebrannt hat. Das äußerte sich während des Lesens in
Form von Sucht jede einzelne Seite verschlingen zu wollen und das
Buch nicht aus der Hand legen zu können, nach Beenden darin, dass es
mir sehr schwer fiel in ein neues Buch herein zu finden. Immer und
immer wieder kehrten meine Gedanken zurück zu Devon, Foster und
Ezra. Gerne würde ich sie auch auf ihrem weiteren Lebensweg
begleiten.
Was außer der
wunderwunderschönen Optik, die sich sowohl auf dem Schutzumschlag,
als auch auf dem Cover, sowie dem Seitenlayout zeigt, macht dieses
Buch so besonders? Hebt es aus der breiten Masse der Jugendromane
hervor? Es sind natürlich die bereits angesprochenen Charaktere,
aber auch der Erzählton der Autorin, der auf der einen Seite locker
leicht ist, auf der anderen Seite aber auch jede Persönlichkeit der
Geschichte ernst nimmt und mit viel Empathie, aber auch Realismus auf
Figuren, deren Charakterzüge und Probleme eingeht.
„Jane & Miss
Tennyson“ ist das mehr als gelungene Debüt der Vloggerin Emma
Mills. Zwischen Devons romantischen Wünschen nach der großen
Liebe, offenbart sich ein Roman mit viel Tiefgang. Ein Roman, der
zeigt wie wichtig es ist eine eigene Meinung zu bilden und nicht
hinter Oberflächlichkeiten herzurennen. Geschrieben von einer
Autorin, die offensichtlich weiß wie wichtig wahre Freundschaft ist
und was sie bedeutet.
Buchinfo:
Königskinderverlag
(2016)
460
Seiten
Gebunden
mit Schutzumschlag
18,99
€
Originaltitel:
First And Then
Übersetzung:
Katharina Diestelmaier
Hier
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So ein schönes Buch. Inhaltlich und auch optisch :).
AntwortenLöschenViele Grüße,
Friederike
Besondere Charaktere <3 <3
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