Emma ist zum ersten
Mal so richtig verliebt. In Alain, den Austauschschüler aus Paris.
Schwer ist der Abschied, als Alain zurück nach Hause reist. Umso
großer die Vorfreude auf ein Wiedersehen. Damit lässt sie sich auch
nicht lange Zeit, überredet kurzerhand ihre Eltern und fährt –
ohne Alain Bescheid zu sagen, denn es soll ja eine Überraschung
werden – mit dem Zug nach Paris.
Dort wird sie mit
voller Härte aus ihren romantischen Träumen geholt und landet
unsanft in der Realität namens Chloé. Die ist schon lange Alains
Freundin und Emma nur ein Abenteuer für den jungen Cassanova. Mit
einem großen Loch im Herzen zieht sie sich zurück in ihre Pension
und gibt sich ihrer Trauer vollkommen hin.
'“Keine
Sorge, Emma. Irgendwann kommt jemand und pustet den Staub von deinem
Herzen und dann wird alles ganz anders.“'
Dann lernt sie
Vincent kennen. Ebenfalls Liebesflüchtling einer gescheiterten
Beziehung, verletzt, aber nicht verloren, denn Herzen heilen. Der Weg
dorthin ist jedoch lang und hart. Um nicht in Trauer zu versinken und
damit das mit Paris verbundenen Gefühl zu verderben, schließen die
beiden einen Pakt, der besiegelt, dass sie sich gemeinsam vor ihrem
Liebeskummer retten und immer wieder an die schönen Dinge im Leben
erinnern. Einzige Bedingung: ineinander verlieben ist verboten.
Die Zeit der Jugend
sollte ganz unbedingt genutzt werden, um jede Menge Spaß zu haben.
Etwas zu erleben, Orte zu entdecken und Menschen und ihren
Schicksalen zu begegnen, um so auch sich selbst zu finden. Eigene
Freuden, eigene Wünsche zu erfassen, um so später den geeigneten
Lebensweg einschlagen zu können. All das wird in einem Lebensgefühl
zusammen gefasst, dass man nur einmal im Leben hat. Nicht immer ist
es nur mit positiven Schritten verbunden, aber auch das ist für die
Entwicklung zur eigenständigen, individuellen Persönlichkeit
wichtig. Wie viele andere sicher auch, erinnere ich mich gern an
dieses Lebensgefühl zurück. Ein Gefühl, dass Adriana Popescu in
ihrem neusten Roman „Paris, du und ich“ zusammenfasst und in eine
wundervolle Wohlfühlgeschichte verpackt.
'“[…]
Aber sind wir doch mal ehrlich, Emma. Woher sollen wir wissen, mit
welcher Farbe wir unser Leben anstreichen wollen, wenn wir unsere
Finger vorher nicht in alle Farbeimer getunkt haben?“'
Der eigentliche
Grund warum ich das Buch nur ungern aus den Händen gelegt habe, ist
Vincent. Er ist einer der großartigsten Protagonisten, denen ich in
der letzten Zeit begegnet bin. Er hat so viel Charme,ist nett und
witzig, aber kein Kerl der Sorte, die so aalglatt sind, das sie beim
Lesen aus den Fingern gleiten. Ganz im Gegenteil. Hier eine Ecke, da
eine Kante. Keine klassische Schönheit wie Alain, aber eben ein Kerl
mit Charakter und ganz viel Ausstrahlung. Bunte Socken inklusive.
Aber auch Emma ist
eine sympathische Protagonist, die ich mir genau so vorstelle, wie
das Mädchen auf dem Cover aussieht. Ein Cover, das ich unglaublich
gelungen finde.
Schon mehrfach
konnte Adriana Popescu mich mit ihren Romanen überzeugen. Dachte ich
im letzten Jahr noch, dass sie mit „Ein Sommer und vier Tage“
schon den perfekten sommerlichen Jugendroman geschrieben hat, hat sie
mir gezeigt, dass sie noch eins oben drauf setzen kann.
„Paris, du und
ich“ ist das perfekte Leseerlebnis für all diejenigen, die sich
gern in romantischem Ambiente verlieren und Gefallen an französischem
Flair finden, aber vor allem auch für all jene, die sich gut an das
Gefühl des ersten Liebeskummers, den Weg sich selbst zu finden und
den mutigen Schritt in ein selbstständigeres Leben erinnern können
bzw. diese Erfahrung gerade durchleben. Wundervoll dargestellt von
zwei überaus sympathischen Protagonisten, die längst ihren festen
Platz in meinem Leserherz erobert haben.
Buchinfo:
cbj
(Juli 2016)
352
Seiten
Paperback,
Klappenbroschur
14,99
€
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