20.06.17

[#JdKöki] Zwillingssterne - Cristina Moracho



Seit ihrem sechsten Lebensjahr sind sie unzertrennlich. Spielen zusammen. Fallen die Kellertreppe runter. Erst Oliver, dann Althea. Sie zelten im Garten, schwimmen im Atlantik, betrinken sich an Halloween. Küssen sich das erste Mal unter einem Ahornbaum. Er sie; sie ihn. Im Juni. Und als Oliver das nächste Mal aufwacht, ist es August. Während er schläft, fängt Althea an zu rauchen und färbt sich die Haare. Während er schläft, verändert sich alles zwischen ihnen. Und als er aufwacht, ist nichts mehr wie es einmal war. (Text & Cover: © Carlsen; Foto: © N. Eppner)
Schnell war ich in "Zwillingssterne" versunken. Die Schreibe Morachos gefällt mir gut, denn sie lässt die intensiven Gefühle, die zwischen Oliver und Althea pulsieren, aber auch ihre tiefe Vertrautheit, zu Bildern werden. 

Die aufgeladene Energie zwischen den beiden Jugendlichen, ist nicht die einzige Emotion mit der sowohl Oliver, als auch Althea zu kämpfen haben. Vieles hat sich angestaut. Über Jahre.

Oliver hat mit dem Verlust seines Vaters zu kämpfen, Althea ist ein Scheidungskind. Die Eltern kümmern sich so gut wie es ihnen auf ihre jeweilige Art möglich ist. Mit Liebe umgehen können sie nicht. Sie an ihre Kinder vermitteln stellt eine Herausforderung dar.

Althea sucht nach Liebe. Mal hier, mal da, doch alles, was sie findet, ist eine unbändige Wut, der sie irgendwann nachgibt und Coby das Nasenbein bricht. Bisher war Oliver ihre größte Stütze. Der hatte bis dato mit nichts zu kämpfen. Steckt alle Widrigkeiten des Lebens mühelos weg. So hat es zumindest den Anschein.

Doch nun verschwindet er. Immer häufiger. Immer längere Zeit. Schläft einfach ein und lässt Althea, die sich bisher zu sehr auf das "beste-Freunde-Konstrukt" verlassen hat, einsam und verlassen zurück.

Im Großen und Ganzen hat mir der Roman ganz gut gefallen. Die Grundidee ist gut und die Schreibe holt mich dort ab, wo ich es nicht vermutet hatte. Eine kleine Kritik habe ich aber doch. Ab und an habe ich das Gefühl, dass sich die Autorin verzettelt. Weniger ist mehr. Hier und dort ein paar Szenen eingespart und die eigentliche Situation, die Schwierigkeiten, die Althea und Oliver belasten, ihr Leben zu einem Vulkan kurz vor dem Ausbruch werden lassen, mehr auf den Punkt gebracht. Das hätte ich mir gewünscht.

Letztendlich bin ich mit der Geschichte ausgesöhnt. Althea mochte ich richtig gern. Ihre Art, ihre Charakterzüge und Handlungen sind sehr menschlich. Olli verblasst daneben ein wenig. Das Ende ist genau so wie es mir gewünscht habe - passend zu einer Geschichte wie dieser.

Biblio:

432 Seiten
14,99 €
ÜBERSETZUNG: Anette von der Weppen
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2 Kommentare:

  1. Huhu!

    Das klingt sehr interessant und muss direkt auf die Wunschliste – da steht irgendwie schon das halbe Königskinder-Verlagsprogramm, obwohl ich von dem Verlag noch gar nichts gelesen habe...

    Ich habe deinen Beitrag HIER für meine Kreuzfahrt durchs Meer der Buchblogs verlinkt!

    LG,
    Mikka

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    1. Hey du Liebe,

      vielen Dank dafür, dass du mich so häufig verlinkst. Das ist echt super nett von dir.

      Noch nicht? Das solltest du unbedingt nachholen. Ich kann dir unser Juli Buch "Jane & Miss Tennyson" absolut ans Herz legen.

      Liebe Grüße
      Nanni

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