23.02.18

Die Chroniken von Azuhr 01: Der Verfluchte | Bernhard Hennen




Der Beginn eines neuen magischen Zeitalters – die neue Bestseller-Serie von Deutschlands Fantasy-Autor Nr. 1: Bernhard Hennen!
Der junge Milan Tormeno ist dazu ausersehen, seinem Vater Nandus in das Amt des Erzpriesters zu folgen: Er soll einer jener mächtigen Auserwählten werden, die die Geschicke der Welt Azuhr lenken.
Doch Milan kann nicht akzeptieren, dass sein Schicksal vorherbestimmt ist. Er rebelliert – und verstrickt sich mit der Meisterdiebin Felicia und der geheimnisvollen Konkubine Nok in ein gefährliches Netz von Intrigen.
Gemeinsam geraten sie in den Bann einer alten Prophezeiung – einer Prophezeiung, nach der die Ankunft des »Schwarzen Mondes« in Azuhr ein neues Zeitalter der Magie einläuten wird ...
(Text & Cover: © Fischer Tor; Foto: © N. Eppner)

Vor über 10 Jahren hab ich mit "Die Elfen" von Bernhard Hennen meine Liebe für Phantastische Literatur entdeckt. Ich wollt das, was ich da las, auch. Ich wäre am liebsten hineingesprungen in diese Welt, die überhaupt nicht ungefährlich, und trotzdem so verlockend ist. Eine Welt, die nicht ganz der Fantasie entspringt, weil sie eine Art Spiegel realer historischer Ereignisse ist, aber gefühlt viel mehr Möglichkeiten bietet. 

Obwohl nach der "Die Elfen" - Reihe und der Fortsetzung "Die Elfenritter" weitere Bücher des Autors in mein Bücherregal eingezogen sind, habe ich nach diesen beiden Serien kein Phantastik Buch des sympathischen Krefelders gelesen. "Die Chroniken von Azuhr" war nun meine erste literarische Begegnung (in der Realität habe ich ihn seitdem mehrfach getroffen) seit Hennen mich in die Faszination der Phantastischen Literatur entführte. Eine Begegnung, die von Unsicherheiten und Ängsten, begleitet wurde, denn was würde wohl passieren, wenn meine großen Erwartungen nicht erfüllt werden würden?

"Gunnar grinste ihn breit an. 'Ein kluger Mann lässt sich manchmal überzeugen, seine Meinung zu ändern.'" (S. 424)

Sorgen, die ich mir völlig umsonst machte. "Die Chroniken von Azuhr" ist eins der BESTEN Bücher des Phantastik Genres, die ich in den letzten Jahren gelesen habe. Band 1 zu beenden hat mich fast schmerzlich getroffen und der Wunsch die Serie weiterzulesen war so groß, dass mir der Griff zu einem anderen Roman wirklich schwer fiel. Die Trennung von Milan und Nandus Tormeno war einfach grässlich.

Zum Kern des Romans möchte ich nicht viel mehr sagen, als der Klappentext verrät. Es gibt so viele Geheimnisse und aufregende Wendungen, dass jedes Wort zum Inhalt zu viel sein könnte. Hennen lässt seine Handlungen auf einer mystischen Grundidee wachsen und verblüfft mit schier unkontrollierbaren Ereignissen. Die Spannung steigt und steigt und steigt. Hätte meine Zeit ausgereicht, ich hätte den ersten Band der Chroniken in einem weg gelesen.

"'Wir entscheiden wie die Welt aussieht, in der wir leben. Jeden Tag. Triff deine Entscheidung.'" (S. 198)

Eine beeindruckende Fähigkeit von Bernhard Hennen ist Kritik an der realen Welt und Meinungen, politische, historische, sowie soziale Ereignisse in seine Geschichte einzubauen. Manchmal wirken Setting oder Handlungen wie ein Spiegel. Einer, der die eigentliche Aussage in ein hübsches Gewand steckt, der dadurch aber umso klarer darstellt, wie wichtig es ist über eben dieses Thema nachzudenken.

In "Die Chroniken von Azuhr" verarbeitet er sehr aktuelle Themen wie das Recht auf freie Meinungsäußerung, Einsatz für Mitmenschen, Menschenrechte, diktatorisches oder terroristisches Durchsetzen der Meinung. Vor allem aber macht er darauf aufmerksam, dass egal was geschieht, die schlimmste Form der Verurteilung schwarz-weiß Denken ist. Dass fast immer alles mehrere Wege geht und die Hintergründe oft anders sind, als sie nach außen wirken. Dass es nicht den einen Blickwinkel gibt und wie wichtig es ist hin und wieder die Perspektive zu wechseln.

"'Sollte man Taten nicht begehen, weil sie Ausdruck der eigenen Überzeugung sind?'" (S.197)

Diese Erfahrung machen auch seine Figuren, die von der ein oder anderen Entwicklung geprägt von beeindruckender Tiefe sind. Egal ob Protagonist oder Nebencharakter - jede einzelne Figur ist so lebendig, so großartig konzipiert und so Charakterstark. Ich habe das Gefühl bisher in 2D gelesen zu haben und nun auf einmal Charakteren zu begegnen, die in 4D geschrieben wurden.

Und so ist es kein Wunder, dass es auch hier Überraschungen und Besonderheiten gibt. Allen voran steht Nandus Tormeno, den ich so gerne hassen würde. Aber es ist mir einfach nicht möglich, denn auch hier ist es keine Option schwarz-weiß zu denken.

"'Ein Gesetz, das keine Menschlichkeit mehr kennt, ist nichts als Tyrannei.'" (S. 198)

Lieber Bernhard Hennen, ich hoffe sehr, dass sie nichts anderes tun, als die "Die Chroniken von Azuhr" - Reihe zu beenden. Ich wünsche mir so sehr schon bald weiterlesen zu können (voraussichtlicher Erscheinungstermin von Band 2 ist September 2018).



Buchinfo:

Fischer Tor (2017)
576 Seiten
Klappenbroschur
16,99 €

Weitere Rezensionen:


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Rezension: 2018, © Nanni Eppner

4 Kommentare:

  1. Ok, das Buch muss dann wohl auf den Wunschzettel. Aber ich werde dann mit dem Lesen warten, bis ich alle Teile habe. Ich mag das Warten ja gar nicht, da vergesse ich immer so viel. �� Wie viele Bände sollen es denn werden?
    LG Sabine

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    1. Ja, lies es unbedingt! Es ist so gut.
      Ich höre vorangegangene Bände oft als Hörbuch. Das hilft beim Erinnern und ich mag Hörbuch hören sowieso gerne :)
      Die Chroniken sind als Trilogie angelegt. Band 2 erscheint schon im September.
      Ich hab das Glück ein Meet & Greet mit Bernhard Hennen gewonnen zu haben (mit 4 weiteren Teilnehmern). Dann werde ich ihn fragen wann Teil 3 erscheinen wird ;)

      Liebe Grüße,
      Nanni

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  2. Huhu!

    Das klingt ja wirklich sehr vielversprechend! :-D Ich muss wirklich wieder mehr richtige High Fantasy lesen.

    Tolkien war ja schon ein Meister darin, auch Kritik an der realen Welt einzubauen, das hat also sozusagen Tradition in diesem Genre... :-)

    Bisher habe ich gute Erfahrungen mit Fischer TOR gemacht!

    Ich habe deinen Beitrag HIER für meine Kreuzfahrt durchs Meer der Buchblogs verlinkt.

    LG,
    Mikka

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    1. Vielen lieben Dank fürs Verlinken :)

      Ja genau. Die meisten denken Fantasy ist eine Realitätsflucht, aber in den meisten Romanen ist genau das Gegenteil der Fall. Es wird nur anders verpackt. Bernhard Hennen hat dazu ein tolles Fernsehinterview gegeben. Ich muss unbedingt mal schauen, ob ich das nochmal finde. Dann stelle ich den Link hier nochmal ein.

      Liebe Grüße,
      Nanni

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