08.12.19

Besinnliche Weihnachtszeit mit Kleinkindern





Alle Jahre wieder...steht der Wunsch nach einer besinnlichen Advents- und Weihnachtszeit vor der Tür. Die Realität läuft dann meist so ab, dass wir wie aufgeschreckte Hühner von einem Termin zum nächsten hetzen, den Kindern möglichst viel bieten wollen, sie zu Bastelaktionen und Plätzchen backen nötigen und am Ende nicht nur von uns selbst gestresst sind, sondern auch von den nörgelnden Kindern, die a) eigentlich gar keine Lust darauf haben oder b) ebenfalls gestresst sind, weil ihnen eine Auszeit fehlt.

So ähnlich war es bei uns im letzten Jahr und ich habe mir fest vorgenommen, dass es in diesem Jahr anders laufen wird. Bisher ist uns das auch schon ganz gut gelungen.

Wie? Das erfährst du im folgenden Artikel. Ich würde mich sehr freuen, wenn dir meine eigenen Erfahrungen helfen, deinen eigenen Vorweihnachtsstress zu reflektieren und evtl. kannst du dir ja auch die ein oder andere Idee mitnehmen.


1) Putzen, aufräumen, aussortieren


Du kennst das, oder? In der Weihnachtszeit soll alles besonders hell erstrahlen. Sollen die Zimmer besonders schön aussehen, die Deko nicht im Kinderspielzeug untergehen.

Ich habe in diesem Jahr richtig ordentlich vorgearbeitet. Nicht nur so ein bisschen Ecken ausgewischt, sondern sortiert, umgeräumt, ausgemistet. Immer wieder befreiend, besonders vor Weihnachten, wenn so viel neuer Krempel tolle Geschenke dazukommen.

Das Kinderzimmer habe ich komplett umgeräumt. Eine Kuschelecke eingerichtet, in der wir jeden Morgen gemeinsam in aller Ruhe den Adventskalender öffnen können. So beginnt der Tag mit einem achtsam gestalteten Ritual und die gute Laune hält erstmal vor (zumindest bis zum Frühstück).

Einige Spielsachen habe ich in Kisten verstaut und erstmal auf den Dachboden geräumt. Für Kinder ist es ein schöner Anreiz, wenn Spielsachen hin und wieder ausgetauscht werden. Ich habe es soweit reduziert, dass nur noch die Spielsachen bleiben, die auch für Weihnachten relevant sind. Die Räubertochter bspw. bekommt einen Playmobil Reiterhof. Playmobil und Schleichpferde dürfen bleiben, der Kaufladen wandert erstmal auf den Dachboden. Außerdem kommen alle Kleinteile, die sich über die Zeit ansammeln und nirgendswo richtig dazugehören in einen Karton und werden ebenfalls beiseite gestellt. Das reduziert die Reizüberflutung. Vorlesen oder ein Buch anschauen kann viel konzentrierter stattfinden, wenn nicht mehr so viele Ablenkungen vorhanden sind.






2) Bedürfnisorientiert


Während ich im letzten Jahr noch völlig besessen davon war, dass die Kinder den Zauber der Weihnachtszeit in Form von Plätzchen backen, basteln, wichteln usw und das möglichst alles gleichzeitig, kennenlernen, achte ich nun viel mehr auf ihre Wünsche. Möchten sie sich gerade dann gemütlich hinsetzen, wenn ich es möchte? Möchten sie Plätzchen backen oder basteln oder viel lieber mit dem Rennauto durchs Haus fahren?

Wir Muttis meinen es ja nur gut. Die lieben Kleinen sollen ja auch in den Genuss der Freude kommen, die Plätzchen backen, ausschneiden oder falten bereitet. Manchmal meinen wir es aber auch zu gut.

Die Kleinen wollen nicht mitmachen. Dann sind sie selbst Schuld. Nein, im Ernst. Es nimmt dir jede Menge Stress, wenn sie selbst entscheiden, ob sie diese wunderschönen vorweihnachtlichen Dinge mitmachen wollen. Wenn nicht in diesem Jahr, dann eben im nächsten.

Genau so steht es um den Zeitpunkt des gemütlichen Beisammenseins. Wann passt es für euch am besten? Wann können deine Kinder Zeit gebrauchen, die hilft runterzufahren? Wann sind sie kuschelbedürftig? Wann hast du Ruhe und Geduld dich hinzusetzen?

Bei uns z.B. passt die Zubettgehzeit sehr gut. Wir legen uns gemeinsam ins große Bett, lesen eine Adventskalendergeschichte und singen gemeinsam Weihnachtslieder. Das ist so entspannend. Ich liebe diese Zeit mindestens genauso sehr wie die Kinder.





3) Ruhezonen schaffen und Termine absagen


Uns hilft es sehr uns kleine Ecken einzurichten, in denen wir unsere Ruhe haben. In denen kein Radio läuft, das Handy zur Seite gelegt wird und immer wieder die gleichen Rituale stattfinden.

Morgens sitzen die Kinder gemeinsam in einer Nestschaukel, öffnen den Adventskalender, zum Vorlesen machen wir es uns gemütlich, trinken gerne auch einen Punsch dazu und abends im Bett lesen wir eine Adventskalendergeschichte.

Termine nehmen wir keine an. Kindergartenweihnachtsfeier ja, Nikolausumzug nein. Wir haben jeden Monat ein straffes Programm. Im Dezember versuchen wir das so gut wie möglich zurückzuschrauben und genau zu schauen, was wirklich wichtig ist und was nicht. Das betrifft vor allem auch die Menschen mit denen wir uns in der Weihnachtszeit umgeben. Mehr wollen, weniger müssen.






4)Rausgehen


Auch wenn aktuell viel drinnen stattfindet und das Wetter eher dazu einlädt auf dem Sofa zu kuscheln, finde ich es wichtig viel raus zu gehen. Dort kann Besinnlichkeit genauso zelebriert werden, wie im Haus. 

Zur Ruhe kommen, ein paar Minuten achtsam genießen.

Beim spazieren  gehen Schätze sammeln, die später verbastelt werden können, Natur erleben, frische Luft einatmen, Picknick mit Tee und Plätzchen. 

Mal für eine halbe Stunde / Stunde rausgehen, macht den Kopf frei und beruhigt hitzige und gestresste Gemüter.





5) Singen


Wie fast alle Kleinkinder mögen auch meine beiden Mädchen Musik. Wir tanzen und singen viel und brechen darüber auch häufig in dicke Lachattacken aus.

In der Weihnachtszeit starten wir oft schon am Morgen mit weihnachtlicher Musik. Über Spotify laufen diverse Playlists und noch vor dem Frühstück trällern wir die Weihnachtsbäckerei. Das bringt uns absolut in gute Stimmung. Sogar die Morgenmuffel der Familie.

Am Abend sind es dann eher die klassischen Weihnachtslieder. Aneinander gekuschelt brummeln singen wir "Ihr Kinderlein kommet", "Oh Tannenbaum", "Schneeflöckchen, Weißröckchen" und so weiter. So richtig Textsicher ist keiner von uns. Manchmal ist es uns egal. manchmal lesen wir hier den Text ab. Das ist so irre gemütlich und hat schon fast etwas meditatives, so dass wir alle total gut runterfahren können und die Kinder dadurch meistens problemlos in den Schlaf gleiten. 







Welche Weihnachtsrituale, Tipps oder Tricks dürfen in deiner besinnlichen Vorweihnachtszeit nicht fehlen?

Hab einen entspannten zweiten Advent.

2 Kommentare:

  1. Hey! Ach, das klingt so wunderbar. Die Ecke für den Adventskalender ist ja so süß!
    Meine Tochter ist noch ganz klein (wird ein Jahr) und wir haben dieses Jahr wieder ein bisschen an Ritualen hinzugenommen, die wir sonst nicht gemacht haben, z.B. Singen am Adventssonntag:) und allgemein die Zeit nochmal bewusster wahrnehmen. Ich mache auch manchmal morgens Weihnachtslieder an:)Und ihr gefällt es sowieso, wenn Musik gespielt wird oder gesungen wird. Ich bin gespannt auf Weihnachten mit ihr, mit Kindern wird diese Zeit irgendwie nochmal ganz anders:) Liebe Grüße, Kathrin

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    1. Liebe Kathrin,

      ach bei euch klingt es ja auch super gemütlich :)
      Mit Kindern ist Weihnachten wirklich zauberhaft. Sie nehmen es nochmal ganz anders wahr. Meine Große ist ja jetzt fast 4 und ist schon so aufgeregt :D Wie sind in den letzten Jahren am ersten Weihnachtstag immer mit unseren Familien essen gegangen und das haben wir für dieses Jahr gecancelt. Ich möchte, dass wir am Weihnachtsmorgen gemütlich und spät frühstücken können und die Mädchen Zeit haben, um auch mit ihren neuen Geschenken zu spielen. Dass wir viel gemeinsame Zeit haben und den Tag entspannt verbringen können. Darauf freue ich mich auch schon sehr.
      Ganz liebe Grüße,
      Nanni

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