25.08.21

Die Highlanderin | Eva Fellner

 


Island 1289: Bei einem Schiffsunglück gerät Enja in die Fänge von Menschenhändlern. Sie wird in den Orient entführt und dort zur Assassinin ausgebildet. Als junge Frau sucht sie ihre Wurzeln und macht sich auf den langen Weg nach Schottland, wo in den Highlands ein erbitterter Krieg zwischen den Clans und den Engländern tobt. Als Enja bei einem Angriff schwer verletzt wird, rettet sie ausgerechnet der Clanführer James Douglas. Auf seiner Burg kommt sie wieder zu Kräften. Sie ist fasziniert von James, und als er in englische Gefangenschaft gerät, unternimmt Enja alles, um ihn zu retten – obwohl sie sich damit einen mächtigen Feind macht: den englischen König.

Die hochspannende Geschichte einer furchtlosen Heldin vor der Kulisse der Schottischen Unabhängigkeitskriege.
(Text & Cover: © Aufbau; Foto: © N. Eppner)


Eine mutige Heldin in malerischem, aber sehr gefährlichem Setting. 

Enjas Leben beginnt in Island. Ihre Mutter ist überzeugt, dass Enja etwas besonderes ist und gibt ihr diese starke Macht, den Glauben daran etwas verändern zu können, mit auf ihren Lebensweg. Dieser geht einen eigentümlichen Weg, als Enja in die Hände von Menschenhändlerin gerät und im Orient landet. Dort stößt sie mit ihrem dicken Kopf an und muss die harte Hand eines Männergeführten Lebens spüren. Doch Enja lässt sich nicht unterkriegen, flieht und landet in Schottland. Inmitten der Fehden zwischen England und Schottland.

Enja ist eine Heldin, die von ihren Leser:innen gemocht wird. Mutig, dickköpfig, empathisch und gerecht. Autorin Eva Fellner stattet die junge Isländerin mit Eigenschaften aus, die in der Zeit, in der die Protagonistin nicht gerade wünschenswert für eine Frau sind. Das bekommt Enja auch zu spüren und kämpft mit all ihren Fähigkeiten dagegen an. Kühn geht sie ihren Weg, der zwar ab einem gewissen Zeitpunkt von einem männlichen Protagonisten begleitet wird, der Enjas Figur aber nicht herab degradiert, wie es in historischen Romanen oftmals der Fall ist. Enja bleibt eine eigenständige starke Persönlichkeit.

Die Schreibe der Autorin ist leicht und flüssig und so fliege ich durch die rund 500 Seiten. Die Reise in die Vergangenheit ist eine große Freude und spannend erzählt. Kleiner Kritikpunkt ist, dass die Sprache nicht unbedingt an die damalige Zeit angepasst ist. Die Autorin gibt eine Erklärung dazu, warum sie sich nicht immer an die Originalsprache hält, aber da geht es um die Aussprache und nicht den Ton, der dann Einfluss auf die historische Atmosphäre nimmt. 

"Die Highlanderin" ist nicht so komplex wie manch andere historische Romane, aber der Sprung zwischen den verschiedenen Ebenen lässt die Spannungsbögen immer wieder wachsen. Ergänzt durch die Handlung, die Enja immer wieder in schwierige Situationen gleiten lässt, wird "Die Highlanderin" zu einem lockeren Lesevergnügen.


Buchinfo:

Aufbau (2021)
505 Seiten
Taschenbuch 15,00 €


Rezensionen: © 2021, Nanni Eppner

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