28.07.22

Positive und negative Gefühle






Kennst du das Konstrukt positiver und negativer Gefühle? Die Aufforderung mal lieber zu lächeln, statt wütend zu sein?

Aus der Begleitung meiner Kinder kenne ich die Rückfrage nach unerfüllten Bedürfnissen oder dem Erkennen, dass sie nicht verstanden und deshalb wütend werden. Als Erwachsene begegnet mir eher "Ach, reg dich nicht so auf", statt der Nachfrage, warum ich wütend bin. Auf den Versuch verstanden zu werden, hoffe ich gar nicht. Da ist ein peinlich berührtes Wegdrehen schon eher an der Tagesordnung. Damit wie wütend es mich macht, wenn meine Wut als Hysterie (danke für nichts Patriarchat) abgetan wird, will ich hier gar nicht erst anfangen.

Natürlich darf Wut nicht in Gewalt oder verbale Verletzung ausarten, aber Wut kann auch zu Energie umgewandelt werden und Wut ist ein Anzeiger von (unerfüllten) Bedürfnissen.

Ich war ein eher wütendes Kind und lebe auch mit einem solchen zusammen. Es hilft uns, für unsere Bedürfnisse einzustehen.

Wie ist es bei dir? Darfst du deine Wut ernst nehmen und lässt ihr Raum zur Sprache zu kommen, oder hast du eher gelernt, dass Frohsinn und Freude die Tugenden der Wahl sein sollten?

Berichte in den Kommentaren gerne von deinen Erfahrungen.

2 Kommentare:

  1. Ich kenne das sehr gut! habe definitiv gelernt, dass Frohsinn und Freude die Tugenden der Wahl sein sollen. Wut ist/war bei mir zwar nicht so das Thema, dafür "schlechte" Laune, was bei mir oft nur eine gewisse Schweigsamkeit oder vielleicht auch mal eine leicht mürrische Stimmung bedeutet. Und das führt immer gleich zu Kommentaren wie "Bist du grantig?", "Stimmt irgendwas nicht?", "Hast du schlechte Laune?" etc. Dabei ist es nur das Bedürfnis nach Ruhe und danach, nicht kommunizieren zu müssen. Aber da ich das Nachfragen und das mangelnde Verständnis in solchen Momenten noch viel mühsamer finde, zwinge ich mich meistens zu einem Lächeln und zu falscher Gesprächigkeit.

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    1. Ja, ich verstehe was du meinst. Ich erwische mich allerdings auch manchmal dabei zu meinen Kindern zu sagen:"Was seid ihr denn so schlecht gelaunt?" und wünsche mir dann eher gute Laune, weil die einfacher zu handeln ist. Hinter der Frage sollte eigentlich der Blick fürs Bedürfnis stehen bzw. auch einfach mal Akzeptanz ohne zu hinterfragen, wenn jemand - wie in deinem Fall - einfach Ruhe möchte.
      Und eine weibliche Tugend ist Wut oder schlechte Laune ja allemal nicht. Frau ist dann ja hysterisch oder emotional wohingegen Mann ja ruhig mal ordentlich wütend sein darf.

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