Die Welt der Druiden ist dem Untergang geweiht. Das Christentum ist auf dem Vormarsch, und in Schottland weichen die Anhänger der alten Religion immer weiter auf die nördlichen Inseln zurück. Auch die mythischen Geschöpfe aus Licht und Schatten – Brownies, Banshees, Selkies oder Redcaps – verlieren an Boden, verstecken sich in Refugien tief in den Wäldern.
Auf den Orkneys kümmert sich der junge Druidenanwärter Mylo um diese Wesen. Doch als er durch ein Missgeschick von einer Banshee verflucht wird, wendet er sich an das dunkelste Geschöpf von allen – und stolpert in ein Abenteuer, das die keltische Welt in ihren Grundfesten erschüttern wird.(Text & Cover: © Fischer Tor; Foto: © N. Eppner)
Eine Reise in die keltische Sagenwelt - ist das schön. Wie sehr ich es genossen habe auf bekannte Figuren zu treffen, habe ich beim Lesen doch gemerkt. Für alle, die Bücher über Avalon mögen, ist "Druidendämmerung" ein Tipp. Weniger düster, aber spannend und mit einem guten Schuss Humor.
Druidenanwärter Mylo ist eher unauffällig, geht sorgfältig seinem Job nach - der Versorgung mysthischer Wesen - und schafft es trotzdem sich selbst in die Scheiße zu reiten. Durch eine Nachlässigkeit wird er von einer Banshee verflucht und trägt von nun an sein Totenhemd. Wie viele Tage ihm noch bleiben weiß er nicht. Er versucht seinem Schicksal zu entgehen, doch dann kommt ihm die Rettung der (Druiden-)Welt, Betrug und Verrat, Missgunst, Neid und eine ganz alte Fehde dazwischen und dabei gerät sein eigenes Leben irgendwie in den Hintergrund.
Mira Valentin wählt die klassische Heldengeschichte als Grundfeste ihres Fantasyromans, der mich wie viele ihrer Bücher wieder einmal fesselt und begeistert. Es ist die Leichtigkeit mit der sie alte Sagen und Humor, Menschlichkeit und Mythos miteinander verbindet und zu einer Geschichte verwebt, die sich im Nu wegsnacken lässt. Ihre Freude am Schreiben und Fantasieren ist deutlich spürbar, steckt zwischen einzelnen Absätzen und noch viel mehr in den Dialogen, die vor Lebendigkeit sprühen. Zu Recht wird sie für ihre Fertigkeiten für den Phantastikpreis Seraph nominiert.
Schnell habe ich das Gefühl selbst im Geschehen zu stecken. Mylo, aber vor allem ein gewisser Brownie, haben mich im Sturm erobert. Auch wenn durch klassische Elemente eine gewisse Vorhersehbarkeit entsteht, mangelt es der Geschichte nicht an Spannung. Damit zeigt Valentin auch, dass es gar nicht immer eines komplett neuen Weltenbaus bedarf, um eine gute Fantasysaga zu schreiben. Von mir gibt es eine Leseempfehlung für "Druidendämmerung".
Buchinfo:
416 Seiten
Paperback 17,00 €
Rezensionen: ©2023, Nanni Eppner
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