30.10.23

Monatsrückblick | Oktober '23




Der letzte Monatsrückblick ist über ein Jahr her. Die Beiträge sind sehr zweitaufwendig und deshalb wurden sie von mir eingestellt. Ihr mögt sie sehr und habt häufig danach gefragt. Ich mag sie  auch sehr und deshalb möchte ich wieder welche schreiben. Es ist für mich eine schöne Art der Reflektion.

So, here we go!

Das war mein Oktober:


Der Oktober begann für mich mit dem letzten Block der Weiterbildung zur Reittherapeutin. Nach 1,5 Jahren Ausbildung steht nun im November die Prüfung an und ich bin über alle Maße aufgeregt. Dann bin ich Reittherapeutin. So richtig. Mit Zertifikat und allem zipp und zapp. Das wünsche ich mir seit ich 14 bin. Obwohl ich schon in dem Beruf arbeite und einiges an Wissen mitgebracht habe, konnte ich durch die Weiterbildung sehr viel an Fachlichkeit gewinnen. Wie viel wir gelernt haben, wurde mir und meinen Kolleginnen im letzten Ausbildungsblock nochmal so richtig bewusst. Jetzt sitze ich an meiner 30-seitigen Abschlussarbeit, die neben Beruf, Kindern usw. geschrieben wird. Das ist oft sehr viel, aber trotzdem kann ich euch immer nur raten solche Weiterbildungen anzugehen. Durch den Gewinn an Fachlichkeit und Wissen macht das Arbeiten nochmal mehr Spaß.


Tolle Frauen. Tolle Therapiepferde.


Anfang Oktober waren bei uns zwei Wochen Herbstferien, die wir mit viel schönem Programm verbrachten. Nichts Wildes. Einfach Gemütlichkeit und Verbundenheit. Ein Ausritt, eine Lesenacht mit Camping auf dem Sofa, Besuch im Wildpark, mit Freunden treffen, (alkoholfreie) Cocktails trinken und Pommes essen, in der Buchhandlung einschließen lassen und ausgiebig stöbern. Das kann ich nur immer wieder empfehlen. In kleiner geselliger Runde mit den Bücherfreundinnen, ist es immer wieder ein schönes Erlebnis. Und ich konnte schon das ein oder andere Weihnachtsgeschenk ergattern. In diesem Jahr bin ich besonders früh in vor freudiger Stimmung.


Lesen bis in die Puppen und Übernachtung auf dem Sofa


Wildpark Edersee



Nach den Ferien wollten die Kinder eigentlich an einem Schwimmkurs teilnehmen, fingen sich im Kindergarten aber direkt mal die Hand-Mund-Fuß-Krankheit ein. Zum Glück mit mildem Verlauf, aber mal wieder isoliert von anderen, weil sie sehr ansteckend ist. Wir konnten Wald und Wiesen ums Haus herum nutzen, um uns zu bewegen, aber gerade das große Kind hat ein hohes Bedürfnis nach sozialer Interaktion mit Freundinnen. Wir sind leider nicht die einzigen, die jetzt schon erste Viren eingefangen haben und ich sehe im Freundes- und Bekanntenkreis wie groß die Angst davor ist, dass dieser Winter wieder so wird wie der letzte und alle abwechselnd krank Zuhause sitzen. 

Wie ergeht es dir? Seid ihr im letzten Winter auch so viel krank gewesen? Und mit welchen Gefühlen startest du in den Herbst?


Beste Medizin: Sonne und Waffeln

 
Wer fit ist, backt Zimtschnecken für die anderen


Der Oktober hat viele sonnig milde Tage mitgebracht, aber auch schon erste Nachtfröste. Ein Herbst, wie ich ihn mag. Wenn morgens der Nebel durchs Tal zieht und erahnen lässt, dass die Sonne herauskommen möchte, mag ich am liebsten direkt die Wanderschuhe anziehen, meine Kamera umhängen und den Rucksack schnüren. Kollidiert leider oft mit den Wünschen der anderen Familienmitglieder, Terminen und Arbeit. Die schon nebeligen Tage haben wir in Gemütlichkeit mit basteln, vor- und selberlesen und Gesellschaftsspielen verbracht. Im ganzen Jahr ist mein Wunsch nach Basteleien nie so hoch wie im Herbst.

Mohn Damen


Igelpause



Lesen ist für mich schon immer ein wichtiger Ausgleich und Energiespender. Eine volle Liste der gelesenen Bücher spricht also meist dafür, dass ich viel anstrengendes zu tun hatte. Im Oktober eben das Schreiben der Abschlussarbeit und einige Termine am Arbeitsplatz. Ich hatte während der Ferien allerdings auch einige Tage frei und habe diese auch wirklich als freie Zeit gestaltet. Freie Zeit wird natürlich ebenfalls für lesen genutzt. 




Meine gelesenen Bücher im Oktober:

  1.  "Wenn die Blätter sich rot färben. Der fünfte Fall für Gamache" | Louise Penny
  2.  "Fünf Viertelstunden bis zum Meer" | Ernest van der Kwast
  3.  "Tage im warmen Licht" | Kristina Pfister
  4.  "Riyria 03: Der Aufstieg Nyphrons" | Michael J. Sullivan
  5. "Die Reporterin. Worte der Wahrheit" | Teresa Simon
  6. "Toffee" | Sarah Crossan
  7. "In den Bergen findest du zu dir" | Petra Bartoli y Eckert
  8. "Bei euch ist es immer so unheimlich still" | Alena Schröder
  9. "Nestwärme, die Flügel verleiht" | Stefanie Stahl & Julia Tomuschat
  10. "Ein Herz so dunkel und schön. Emberfall 2" | Brigid Kemmerer
  11. "Das leise Platzen unserer Träume" | Eva Lohmann




Der Oktober war durchweg ein guter Lesemonat. Alle Bücher haben mir wirklich gut gefallen. Manche ein kleines bisschen mehr, als andere. Mein absolutes Herzensbuch im Oktober ist "Toffee" von Sarah Crossan.

Mit der Reihe um Kommissar Gamache habe ich eine Krimiserie gefunden, die mich mit jedem Band wieder abholt ins ferne Kanada. Jeder Band spielt zu einer anderen Jahreszeit und passend dazu lese ich sie im viertel jährlichen Rhythmus. "Wenn die Blätter sich rot färben" ist im Herbst angesiedelt, den nächsten, winterlichen Band muss ich mir noch holen. Es ist wie ein Heimkommen zu Freunden und das hat mich in der aktuellen Weltlage sehr beruhigt und behütet. Mit der Auflösung dieses Falls gehe ich allerdings nicht ganz d'accord. Ich bin regelrecht erschüttert und hoffe, dass dies in den nächsten Büchern nochmal aufgegriffen wird. Welche Krimireihen mit wenig Blut, aber viel Zwischenmenschlichem kannst du mir empfehlen?

"Fünf Viertelstunden bis zum Meer" war eine Empfehlung aus dem Podcast "Zwei Seiten" und ein sehr dünnes, aber absolut großartiges Buch. Es ist die Geschichte von Ezio und Giovanna, die sich 1945 küssen und über sechs Jahrzehnte aus den Augen verlieren. Doch dann erreicht Ezio ein Brief von seiner großen Liebe, die seine Heiratsanträge ausschlug. Wie wird es sein sich nach so vielen Jahren wieder zu begegnen? Ich zeigte mein Lesefoto auf Instagram und bekam viele Nachrichten von Leserinnen, die diesen Roman ebenso mochten. Vielleicht ist er auch was für dich.

Große Liebe für das kleine Buch



"Tage im warmen Licht" habe ich bereits rezensiert. Ein Buch, das von der Verbundenheit unter Frauen erzählt. Auf eine ganz schlichte, aber kluge Art. Sehr nah am echten Leben. Habe ich richtig gern gelesen.

Dank Steffi habe ich in diesem Jahr wieder etwas mehr zurück zur Fantasy und einigen spannenden Reihen gefunden. Riyria habe ich zwar vor ein paar Jahren schon begonnen, aber nach dem zweiten Teil nicht weitergelesen. Jetzt bin ich aber so richtig drin und begeistert wie die Serie von Band zu Band besser wird.

"Worte der Wahrheit" ist der zweite Teil der Reihe "Die Reporterin", die aus der Feder von Teresa Simon, dem Pseudonym der Historikerin und Autorin Brigitte Riebe, stammt. Beide Bände haben mich völlig in den Bann gezogen. Wir begeben uns auf Zeitreise in ein München der 60er Jahre, wo Drogerielehrling Marie-Louise von einer Karriere als Reporterin träumt. Mutig nimmt sie ihr Leben in die Hand, bricht mit den Eltern, deren Drogerie sie übernehmen sollte, und traut sich in die Maschinerie des Journalismus. Mit viel Spannung, Drama und Schicksalsschlägen ausgestattet, ist diese Reihe aber vor allem ein toller Spiegel der 60er Jahre. Ich habe viel über Zeitgeschehen, Gesellschaft und Politik gelernt, obwohl das Hauptaugenmerk auf der Prominenz dieser Zeit liegt. Und damit stellt Teresa Simon bei mir genau den richtigen Hebel, denn ich treffe auf die Musiker*innen und Schauspieler*innen, die von meinen Großeltern verehrt wurden und dadurch auch ein Teil meiner Kindheit sind. Beim Hören der Playlist zum Roman überkommt mich nicht selten Nostalgie. Ich freue mich schon auf den dritten Teil, auf den Simon mit spannenden Twists und Cliffhangern die Neugier schürt.




Sarah Crossan ist eine von mir hochgeschätzte Autorin, die über eine ausgesprochen kluge und poetische Schreibe verfügt. Mit "Toffee" hat sie wieder einen Roman veröffentlicht, der so herzerwärmend und berührend ist, auf bewundernswerte Art sensibilisiert für Themen, vor denen wir vielleicht die Augen verschließen. Allison, die vor ihrem gewalttätigen Vater flieht und auf die Demenzkranke Marla trifft. Dazu werde ich noch eine ausführliche Rezi schreiben, denn dieser Roman verdient ganz viel Aufmerksamkeit und viele, viele Leser*innen.

"In den Bergen findest du zu dir" Petra Bartoli y Eckert schreibt über ihre Erfahrung der Alpenüberquerung und wie diese ihre eigene Resilienz stärken konnte. Zusätzlich interviewt sie Menschen, die in der Natur bzw. in den Bergen die Erfahrung machen konnten, mentale Kraft und Widerstandsfähigkeit zu gewinnen. Kurzweilig geschrieben und stimmig mit meinen Überzeugungen was Natur in uns bewirken kann.

"Bei euch ist es immer so unheimlich still" ist ein sehr gutes Buch. Wichtig. Lesenswert. Vom Umdenken und Verzeihen und anderen Prozessen, die wir alle, individuell, aber auch gesellschaftlich dringend notwendig haben. Es erzählt vom Schubladendenken und der Befreiung daraus. Davon welche Wege Frauen verschiedener Generationen gehen. Lies hier meine Rezi dazu.




"Nestwärme, die Flügel verleiht" ist ein gutes Einstiegsbuch für alle Eltern, die sich mit der Begleitung ihrer Kinder beschäftigen und sich selbst gern oder mehr reflektieren möchten. Es gibt eine erste Anleitung dazu wie innere Kind Arbeit und die Auseinandersetzung mit eigenen Glaubenssätzen aussehen kann, um so aufzudecken, was uns an einem liebevollen, Bedürfnisorientierten und zugewandten Umgang mit unseren Kindern hindert. 

"Ein Herz so dunkel und schön" ist der zweite Teil der Emberfall Reihe, die eine Märchenadaption von Dornröschen sein könnte, aber eigentlich schon seit vielen Seiten auf eigenen Füßen steht. Auch Band zwei ist wieder richtig spannend. Es gibt viele Twists - Handlungen, wie auch Charaktere - und trotz einiger kleiner Plotholes bin ich schon heiß auf Band drei, den ich wieder gemeinsam mit Steffi und Anja lesen werde.

"Das leise Platzen der Träume" habe ich in der Buchhandlung zweimal wieder weggelegt, bevor ich es dann doch mitgenommen habe. Glücklicherweise, kann ich dazu nur sagen, denn es steckt so viel mehr in der Geschichte der beiden Frauen, die sich einen Mann teilen - die eine weiß davon, die andere nicht - als ich erwartet hätte. Eine Geschichte über Mutterschaft, Frau sein, Träume, Wünsche, Sehnsüchte, Hoffnungen, Erwartungen von außen und innen. Rezi folgt.


Welche Bücher hast du im Oktober gelesen? Welche kannst du besonders empfehlen? 

Vorfreude auf den November:


Im November gehe ich zum letzten Mal als Mama zum Laterne basteln in den Kindergarten. Das finde ich immer eine sehr schöne Veranstaltung, aber  diesmal ist auch ein weinendes Auge dabei, da im Sommer auch das kleine Räubermädchen in die Schule kommt und dann ist die Kindergartenzeit schon vorbei.

Laterne laufen liebe ich auch sehr. Im großen Umzug und in diesem Jahr auch nochmal mit den Nachbarn durch die eigene Straße mit abendlichem Stockbrot-Feuer und Punsch trinken.

Ich habe zwei Wochen Urlaub. Die erste davon werde ich zum Lernen für meine Abschlussprüfung nutzen. Die zweite unter anderem für Adventsdekoration, lesen und Zeit mit meinem Pferd Pepper.

Außerdem freue ich mich auf gemütliche Regentage, Nebel am Morgen, kalte Luft im Gesicht, kuschelige Lesezeit, Kinderpunsch und Zimtschnecken.

Worauf freust du dich im November?





2 Kommentare:

  1. Guten morgen,
    Da hast du ja richtig tolle Bücher gelesen. "Tage im warmen Licht" habe ich im Sommer gelesen.
    Uhi dann drücke ich dir alle Daumen für die Prüfung zur Reittherapeutin toi toi toi.
    Da muss ich dir recht geben, das Wetter im Oktober war richtig toll und es war quasi alles dabei. Von warm und kalt, von sonnig und Regen. Hoffentlich sind bei dir alle Kranken nun wieder fit und munter?
    Ich hatte Anfang Oktober bereits zum 2.mal Corona, aber dieses mal komplett symptomfrei und negativ.

    Auf einen lesereichen November und ein schönes Halloween

    LG Sheena

    https://sheenascreativworld.blogspot.com/2023/10/hessisch-gebabbel-ruckblick-auf-den.html

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    1. Guten Morgen,
      dann muss ich doch gleich mal schauen wie es dir gefallen hat :)
      Vielen Dank. An der Prüfung hängt noch eine schriftliche Abschlussarbeit von 30 Seiten. Die macht gerade halt ordentlich Arbeit.
      Ja, wir sind alle wieder fit :) Wie gut, dass du Corona so gut überstanden hast. Ich hatte es im Frühling zum 2. Mal und da hat es mich ziemlich umgehauen.
      Dir auch einen schönen November.

      Liebe Grüße,
      Nanni

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