03.01.22

Monatsrückblick | Dezember '21




Der letzte Monatsrückblick für das Jahr 2021, das schon seit ein paar Tagen Vergangenheit ist. Ich hoffe, du hast den Wechsel fröhlich und im Idealfall in guter Gesellschaft verbracht (dazu zählen selbstverständlich auch gute Bücher und Haustiere) und kannst, trotz des eher demotivierenden 2021, hoffnungsvoll und neugierig dem neuen Jahr entgegen blicken.

Beim Schreiben dieses Beitrags fällt mir auf, dass ich schon wieder eine neue Leseliste-Seite einrichten muss. Gefühlt hat mein Bücherjahr gerade erst begonnen. Mein Stapel ungelesener Bücher hat sich besonders im Herbst nochmal ordentlich gefüllt und theoretisch hätte ich noch ein bisschen mehr lesen wollen, bevor das Jahr Abschied nimmt. Lesezeit ist nun mal die schönste Zeit. In 2021 hat sich mein Leseverhalten bzw. mein Bücherkonsum etwas verändert. Früher bekam ich viele Bücher von den Verlagen zur Verfügung gestellt, aber da habe ich mich ein bisschen rausgenommen, um auch den Druck des rezensierens zu verringern. Ich kaufte viele Bücher in einer Buchhandlung, die im letzten Jahr vor allem durch Aktionen wie "Eingeschlossen in der Buchhandlung" zu einer neuen Heimat wurde. Neben einigen unterhaltsamen Romanen, richtete ich meinen Fokus vermehrt auf feministische Texte und Sachbücher und Ratgeber, die mich sowohl in meinen beiden Arbeitsfeldern, als auch privat sehr bereicherten.

2021 war ein anstrengendes Jahr für mich und endete mit einer langen Krankenzeit, die mich zum Pausieren und Nachdenken zwang. Das gesamte letzte Quartal des Jahres 2021 verbrachte ich damit, zu meiner inneren Ruhe zu finden und auszumachen was es überhaupt ist, das mich so stresst. Welche Stellschrauben sind es, an denen ich drehen muss, um wieder gelassener nach vorn zu blicken? Ich glaube, dass sich in meinem Kopf und meinem Alltag diesbezüglich viel getan hat, nicht zuletzt durch die Unterstützung des wirklich hochwertigen Programms von Ulrike Bossmann, dem Austausch mit meinen Freundinnen, guten Büchern und dem noch laufenden Rauhnachtjournaling von Bianca Fritz, das viele, viele Gedanken bei mir angestoßen und einige Rädchen ins Rollen gebracht hat.

Mit welchen Gefühlen und Gedanken verlässt du 2021? Mit welchen gehst du in 2022?

Dezember:

81) "Schattenelfen 01: Die Blutkönigin" | Bernhard Hennen | Heyne
82) "Winterhaus" | Ben Guterson (Ü: Alexandra Ernst, Illustr.: Chloe Bristol) | Freies Geistesleben
83) "Weihnachtsglück in Willowbrook" | Sophie Claire (Ü: Sabine Schilasky) | Sprecherin: Polly Nolden | Harper Collins
84) "Minsitry of Souls 01: Das Schattentor" | Akram El-Bahay | Lübbe
85) "Das Geschenk" | Alina Bronsky | Edition chrismon
86) "Ein Tag im Dezember" | Josie Silver (Ü: Babette Schröder) | Heyne
87) "Botschaften an mich selbst" | Emily Pine (Ü: Cornelia Röser) | btb
88) "Sommerby" | Kirsten Boie | Oetinger
89) "Everyday Magic" | Hannah Krutmann & Marie Krutmann | Lübbe



Mein absolutes Highlight im Dezember und sicher auch eins der Highlights 2021, ist "Botschaften an mich selbst" von Emilie Pine, übersetzt von Cornelia Röser. Ein Geschenk, von dem ich erwartete, dass es mir achtsame Lebenshilfezitate zusäuselt, das mich dann aber volle Breitseite erwischte und sehr berührte. Emilie Pine erzählt ihre persönliche Geschichte vom Absturz in Alkohol, Drogen und Sex, vom Schmerz kein Kind kriegen zu können und der Schwierigkeit eine Frau zu sein in einer patriarchalisch gelebten Welt. Dieses Buch geht so sehr unter die Haut und trägt doch ganz viel Hoffnung in sich. Ganz großartig und vor allem eine Leseempfehlung für all jene, die sich nicht trauen ihren Schmerz, ihre Wunden an die Oberfläche kommen zu lassen.

Der Einstieg in die Trilogie der Schattenelfen war ein großes Lesevernügen. Es war so toll in die Welt der Elfen zurückzukehren, die damals mein Verhältnis zur Phantastik maßgeblich prägte. Mit dem geschickten Schachzug zu Anfang zwei Meuchelmörder*innen auf eine Figur loszulassen, die zunächst einmal sehr sympathisch wirkt, konnte mich Hennen mühelos auf über 700 Seiten fesseln. Denn in einem Gespräch sagte er mal, dass er seine Freude daran habe Protagonist*innen sterben zu lassen. Vor allem solche, die wichtig sind und deren Tod die Leser*innen sich nicht wünschen. Fies, aber unfassbar spannend. 

"Winterhaus" ist ein netter Weihnachtskinderkrimi, der stark beginnt und am Ende eher etwas schwächer wird. Nette Unterhaltung mit sympathischen und schrulligen Charakteren.




Schrullig geht es auch bei Alina Bronskys "Das Geschenk" zu. Bronsky skizziert wieder einmal ein Szene aus der Gesellschaft, die voller Überraschungen, Vorurteilen und dem ihr eigenen bissigen Humor steckt. Kann auch gut an Nicht-Weihnachtstagen gelesen werden.

Sehr herzig und liebevoll ist der dritte Band der Sommerby Reihe. Ich habe im Kopf, dass es eine Trilogie ist, hoffe aber trotzdem, dass es noch weitere Bände geben wird, denn die Figuren sind mir so sehr ans Herz gewachsen. Ich mag die schroffe Art von Oma Inge, die im Rhythmus der Natur lebt und eine Abneigung gegen neumodischen Krams hat, ihren Enkelkindern aber so manchen Wert und Anerkennung mitgibt.

"Ein Tag im Dezember" steht schon mindestens 3 Jahre im Regal. Der Roman, von dem ich eine kitschige Lovestory erwartete, konnte mich mit Spannung und guten Figuren, sowie einer zauberhaften (statt kitschigen) Liebesgeschichte begeistern. Wenn ich mal wieder was lockeres lesen möchte, werde ich gerne nochmal zu einem Buch der Autorin greifen.

Ebenfalls überraschend gut ist "Everyday Magic" von den Krutmann Schwestern Hannah und Marie. Das Buch ließ ich zunächst links liegen, weil ich viel Esoterik erwartete, aber dann wurde es im Monatslese Podcast so gut besprochen, dass ich es beim Entdecken in der Buchhandlung kaufte. Und irgendwie hat mich dieses Buch gefunden. Ja, es geht um Spiritualität, aber um eine sehr moderne und selbstbewusste Form, die meiner Meinung nach nicht esoterisch, sondern praktisch ist und Handlungsfähig macht. Ich werde demnächst definitiv noch mehr dazu schreiben.

"Ministry of Souls" konnte mich leider nicht so überzeugen. Der Humor und die Figuren sind toll, aber es fehlt das gewisse Etwas und die nötige Spannung.

Welche Bücher hast du im Dezember gelesen? Welches war dein Highlight?

Weitere Beiträge auf meinem Blog:














Im Dezember:

...gewann ich einen großen Bücherstapel...


...konnten wir ein kleines bisschen Schnee mit Sonne genießen...


...badeten wir aus Versehen in Pfützen...


...fotografierte ich viel zu wenig...


...aßen wir leckeren Weihnachtskuchen...


...organisierte der Mann mit seinem Verein einen Lichterumzug mit Oldtimer Fahrzeugen (es war soooo schön)...


...erfreuten wir uns am Weihnachtsbaum...


...waren die Räubertochter und ich Schlittschuhlaufen (Weihnachtswunscherfüllung)...


...filzte ich einen Tomte Tumetott...


...war das Weihnachtsshopping irgendwie doch gemütlich...


...verbrachten wir zu wenig Zeit an der frischen Luft...


...und viel auf dem Sofa.



Hab's fein im Januar und bleib gesund.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hallo,
schön, dass du hier her gefunden hast. Ich freue mich über deinen Kommentar.
Mit dem Absenden deines Kommentars gibst du dich einverstanden, die bestehenden Datenschutzbestimmungen (s. entsprechende Seite auf meinem Blog) zu akzeptieren.
Liebe Grüße,
Nanni