Der erste Monat im neuen Jahr ist schon wieder vorüber. Eigentlich begann er recht gut, aber aktuell bin ich, wie viele andere auch, wieder mal ziemlich genervt von C und all den unübersichtlichen Bestimmungen. Doch richten wir den Blick auf das Gute und reden nicht über das Thema, das uns allen zu den Ohren herauskommt.
Nach dem Dezember, der mich persönlich sehr herausforderte, und den ich mit dem Rauhnachtjournaling mit neuer Energie abschließen konnte, war der Start ins neue Jahr sehr gut. Ich konnte mich sammeln, fokussieren und etwas umsetzen, das ich in meinen Resilienzworkshops predige: deine bewusste Entscheidung für die Perspektive zählt.
Ich habe mir einiges von der guten Energie, die ich zwischen den Jahren bündeln konnte, beibehalten, konnte auf mich achten, hatte einen guten Tagesplan, hab viel geschafft, kleine Urlaube eingebaut, viel frische Luft getankt, meine Faszien bewegt und mich gut gefühlt.
Aktuell werden wir wieder ein bisschen durcheinander geschleudert, aber ich bin ein bisschen stolz auf mich, dass ich diese Situation gut akzeptieren und damit arbeiten kann. Dafür werde ich mich feiern. Sobald Zeit dafür ist. Also so etwa übernächste Woche ;)
Im Januar habe ich richtig tolle Bücher gelesen. So darf das Jahr unbedingt weitergehen (+ mehr Sachbücher). Wenn ich meine Februarleseliste anschaue, stehen die Chancen ganz gut. Wusstest du, dass der Februar #blackhistorymonth ist? Dafür habe ich mir eine eigene Leseliste aus Büchern von Autor*innen of Color zusammengestellt, die den geschichtlichen Hintergrund von Schwarzen thematisieren.
Januar:
1) "Überwintern" | Katherine May (Ü: Marieke Heimburger) | Suhrkamp
2) "Ein Winter in Wien" | Petra Hartlieb | DuMont
3) "Identitti" | Mithu Sanyal | Hanser
4) "Die Chroniken von Beskadur 01: Das Erbe der Elfenmagierin" | James A. Sullivan | Piper
5) "Die Totenärztin 01: Wiener Blut" | René Anour | Rowohlt
6) "Die Berge, der Nebel, die Liebe und ich" | Tessa Randau | DTV
7) "Das Licht ist hier viel heller" | Mareike Fallwickl | Frankfurter Verlagsanstalt
8) "Der Buchflüsterer" | Carsten Henn | Sprecher: Reinhard Kuhnert || Hörbuch Hamburg
"Überwintern" ist das perfekte Buch, um es jedes Jahr im Winter zu lesen oder dann, wenn du selbst das Gefühl hast in einem Winter gelandet zu sein oder dort hinein zu gleiten.
"Ein Winter in Wien" hat mich zuerst gar nicht so gepackt, aber dann bin ich doch dem Charme des historischen Wiens und den netten Figuren erlegen und werde auch die weiteren Bände der Reihe um das Hausmädchen Marie lesen.
"Identitti" ist ein richtig gutes Buch, um das eigene Denken neu zu strukturieren. Mithu Sanyal schreibt darüber wie PoC in weißen Leben wahrgenommen werden, wie über deren Herkunft und Gedanken verfügt wird und wie rassistisch wir in unserer Sprache sind. Ich glaube, ich habe noch nicht alles, was ich darin gelernt habe, auch tatsächlich richtig aufgenommen, aber es hat definitiv ganz viel in mir angestoßen und spricht mit moderner Sprache und Setting die Fragen um Herkunft und Rassismus auf eine ganz andere Art an, als ich sie bisher gewohnt war. Ein Buch, das in jedem Regal stehen sollte.
Ich dachte, dass ich danach vielleicht eine lockere, leichte und spannende Fantasygeschichte gebrauchen könnte und griff zu "Das Erbe der Elfenmagierin". Doch auch das Buch forderte meine volle Konzentration und brachte einige Gedankenanstöße, die an (m)einem veralteten Weltbild reiben. Spannend ist der Roman trotzdem oder gerade deswegen und sprachlich einfach sehr fein und hochwertig. Band 2 liegt schon bereit.
"Die Totenärztin" ist eigentlich nichts für so schwache Gemüter wie meins. Und auch nichts für Menschen mit einem schwachen Magen. Der Kriminalfall im Wien des beginnenden 19. Jahrhunderts ist so spannend, dass ich nur so durch die Seiten flog. Ein bisschen Punktabzug gibt es für sehr stereotype Figuren, aber auch hier liegt Band 2 bereit und ich freue mich darauf gemeinsam mit Fanny einer ziemlich düsteren und gefährlichen Figur endlich das Handwerk zu legen (ich hoffe, das passiert nicht erst in Band 3).
"Die Berge, der Nebel, die Liebe und ich" konnte mich fast so begeistern wie Tessa Randaus Debüt "Der Wald, vier Fragen, das Leben und ich". Ich mag ihren gütigen Blick auf das, was uns beschäftigt. Sie trifft genau den richtigen Ton, um Wertschätzung für uns selbst zu wecken und gleichzeitig in aktives Handeln kommen zu wollen.
"Das Licht ist hier viel heller" hat bei mir ein so krass bedrückendes Gefühl ausgelöst, aber auch den Wunsch mehr Arbeit und Gedanken in Gleichberechtigung und Feminismus zu investieren. Ich möchte, dass sich meine Töchter nicht mehr diesem patriarchischem Druck, diesem ausspielen von Macht, diesen Ängsten aussetzen müssen und sich kleiner machen, als sie sind, nur weil sie weiblich gelesene Personen sind. Ganz großartiges Buch und definitiv mein Highlight des Monats. Freue mich schon auf das neue Buch von Mareike, das sicher genau so rau und ehrlich sein wird.
"Der Buchflüsterer" ist ein warmherziger Kuschelroman mit netten Figuren und einer Geschichte, die von innen wärmt und erhellt. Vorhersehbar und eher flache, aber so unglaublich sympathische Figuren, dass dieser Roman jede schlechte Stimmung aufheben kann. Das Hörbuch wird von Reinhard Kuhnert so wunderbar vorgelesen, dass ich in diesem Fall diese Variante dem selber lesen unbedingt vorziehen würde.
Welche Bücher hast du im Januar gelesen? Welches war dein Highlight?
In meinem Job als Pädagogin in der Tiergestützten Intervention, arbeite ich mit zwei Eseln. In einem Text von Michelle Chirico erkannte ich die (pädagogischen) Eigenschaften der beiden wieder und schrieb einen Text dazu.
Meditierst du? Ich nutze es gerne, um inne zu halten, mich zu fokussieren oder zur Beruhigung vorm Einschlafen. Im Januar schrieb ich eine kleine Morgenmeditation.
Neulich hörte ich in einem Podcast (ich weiß leider nicht mehr in welchem) etwas darüber, warum Fotografien nicht annähernd mit den Gefühlen vergleichbar sind, die wir im gegenwärtigen Moment, der fotografiert wird, empfinden. Das ging mir eine Weile durch den Kopf und ich schrieb meine Gedanken dazu auf.
Im Januar beschäftigte ich mich viel mit Gefühlen. Wie transparent ich mit meinem eigenen Fühlen bin und wie sehr ich es benötige, um achtsam mit mir umzugehen, aber auch um freundliche Beziehungen zu führen. Dazu habe ich eine kleine Aufgabe für dich und mit "Da sein" einen Bilderbuch Tipp für dich und deine Kinder.
Zum Durchatmen und Kraft tanken gönnte ich mir einen Kurzurlaub in den Bergen.
Wie gut ist es dir im Januar gelungen auf dich zu achten?
Im Januar:
...sind wir fröhlich und voller Hoffnung ins neue Jahr gestartet... |
...mit buntem noch etwas weihnachtlichem Gebäck, das schon verheißungsvoll nach Sommer schmeckt |
...tanzten wir im Schnee... |
...ist Pepper endlich genesen... |
...fotografierte ich viel Landschaft, sonst aber eher wenig. |
...genoss ich die wenigen Sonnentage in vollen Zügen... |
...feierten wir nochmal Weihnachten im Garten, mit lieben Freunden und Essen vom Grill... |
...räumte ich mein Regal so um, dass der SuB kleiner wirkt und wieder mehr Platz für neue Bücher ist. |
Ich wünsche dir einen schönen Februar. Hab's fein und gib auf dich Acht.
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